anketaferner
Hallo liebes Expertenteam, ich habe vor einigen Wochen schon mal geschrieben, dass ich meinen Sohn gerne abstillen würde, da ich schon bald wieder arbeiten werde und auch mal über Nacht weg sein werde (25 Stunden Arbeit auf 2 Tage auswärts aufteilen, also eine Nacht weg, die restlichen Tage zuhause :-) ). Ihr habt mich ermuntert, das sei nicht notwendig, da er merken wird, wenn ich nicht zuhause bin, und das ist ok, somit war das "drastische Abstillen" für mich kein Thema mehr. Nun ist aber folgendes eingetreten: Mein Sohn (wird morgen 16 Monate alt) fordert jetzt nachts oft alle 10 Minuten die Brust ein, um wieder in den Schlaf zu finden. Schläft er und ich "entziehe" ihm die Brust wieder, um zu schlafen, schreit er (im halbschlaf), ich gebe ihm die Brust wieder, er schläft, ich will wieder weg, er schreit.... stundenlager Kampf. Das geht jetzt schon seit knapp 3 Wochen so :-( Ich bin sehr müde, habe noch eine 3-Jährige Tochter und muss bald arbeiten, ich denke nicht, dass ich das weiterhin durchhalten kann. Mir ist schon klar dass das eine Phase ist (wie so alles im Leben), ich denke aber, ich halte diese Phase keine weiteren 3 Wochen durch, ohne nicht wirklich bald vor Müdigkeit im Auto einzuschlafen oder sonstwo. Ich denke einfach, er MUSS sich doch bald mal zufrieden geben mit meiner Nähe (ich streichle ihn, ich kuschle, er liegt in meinem Bett, er BEKOMMT ja auch die Brust, aber doch bitte nicht ANDAUERND!?) - Wenn er dann so lange Dauernuckelt, dieses Gefühl ist nicht mehr sonderlich erträglich..... Wie kann ich ihn dazu bringen, sich auch ohne "Dauerbrust" wohl zu fühlen? Und nochwas: nächstes Wochenende fahren mein Mann und ich nach 3 Jahren mal wieder ein Wochenende weg, wie kann ich es vermeiden, dass meine Brust "explodiert"? Wäre das ein gutes Wochenende, wonach ich versuchen könnte ihn abzustillen oder raten sie mir davon ab, da es eh schwer genug für ihn werden wird, ein Wochenende mit der Omi zu verbringen :-) ? Haben lange mit uns gehadert, ob wir überhaupt ein Wochenende wegfahren sollen da er noch so klein ist und ja auch noch gestillt wird - aber wir brauchen das einfach und ich bin ja ab der Woche drauf dann ja sowieso beruflich unterwegs... es würde nichts ändern wenn wir zuhause bleiben.... Vielen Dank, Anke
Liebe Anke, für dein Kind ist die Trennung während der Arbeit jetzt schwer zu ertragen und nun kommt auch noch das Wochenende dazu, es ist doch ganz klar, dass es umso mehr klammert, weil es unsicher ist. Wenn Du jetzt für dich beschlossen hast, dass Du deinen Sohn abstillen willst, so kann ich dir nur davon abraten es durch „kalten Entzug" zu tun. Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen dir und deinem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass dein Sohn nach einem Wochenende oder einer Woche, die Du verschwunden warst nicht doch weiter an die Brust will. Je krampfhafter Du versuchst dein Kind in eine Selbstständigkeit zu zwingen, für die es noch nicht reif ist, um so verzweifelter wird dein Kind sich an dich klammern. Gelassenheit und Geduld sind die Schlüsselwörter, die den „Erfolg“ bringen werden. Es herrscht zur Zeit in unserer Gesellschaft ein immenser Druck in die Richtung, dass Babys und Kinder so früh wie möglich alleine einschlafen müssen/sollen. Der Trend geht zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm“ anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Menschenbabys sind von Natur aus nicht dazu konzipiert alleine (einzu)schlafen. Sie sind Traglinge, die den engem Körperkontakt mit der Mutter (oder auch dem Vater) brauchen. Die Fähigkeit alleine einzuschlafen entwickelt sich bei jedem Kind zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt, bei dem einen Kind kann dies vielleicht schon vor dem ersten Geburtstag sein, beim anderen dauert es wesentlich länger. Das liegt einfach in der Natur des Kindes und so wenig, wie Du beschleunigen kannst, dass dein Kind krabbelt, läuft oder spricht, so wenig kannst Du die anderen Reifungsprozesse beschleunigen. Nun werden die Anhänger der Schlaftrainingsprogramme einwenden „aber mein Kind hat durch das Training gelernt alleine einzuschlafen“. Doch es stellt sich die Frage, ob das Kind wirklich „gelernt“ hat alleine einzuschlafen, oder ob es nicht einfach resigniert hat und es stellt sich auch die Frage, wie sich ein solches Training langfristig auf das Kind auswirkt. Ich verstehe, dass Du als Frau auch einmal wieder mehr Freiheit haben möchtest, den Wunsch hat sicher jede Mutter und gerade beim ersten Kind kommt es einem ewig vor, bis das Kind endlich wieder mehr Freiraum zulässt. Im Nachhinein ist es dann oft so, dass Du dein Kindergarten oder Schulkind (ich inzwischen sogar einen Teenager) anschaust und dich fragst „wo ist die Zeit geblieben, wo ist das kleine Baby, das gerade eben noch nur in meinem Bett und auf meinem Arm geschlafen hat?“ Und Du stellst fest, dass die Baby und Kleinkindzeit oft anstrengend war, aber sie ist so rasch verflogen. Schau auf dein Kind und höre auf dein Herz, dann werdet ihr den Weg finden, der für alle gangbar ist. LLLiebe Grüße Biggi
anketaferner
Ich arbeite NOCH nicht ich war auch NOCH nie weg es ist NICHT mein erstes Kind und es soll auch NICHT allein einschlafen lernen für ihn hat es BIS JETZT noch KEINE Veränderung gegeben, ich TRAGE ihn tagsüber, er schläft in MEINEM BETT (mein Mann schläft bei MEINER TOCHTER im Zimmer da im Ehebett zu dritt zu eng ist und meine Tochter nicht verstehen würde warum sie ALLEIN sein müsste) also verstehe ich Ihre Antwort leider nicht wirklich. Danke für den Versuch Anke
Liebe Anke, es tut mir leid, ich dachte, Du arbeitest bereits (da das letzte Posting ja schon eine Weile her ist) und das Wochenende kommt ja nun dazu (was ich keinesfalls negativ bewerte, bitte versteh mich nicht falsch!). Dein Kind ist einfach sehr sensibel und braucht die Brust im Moment nicht nur als Nahrungsquelle, sondern um den tag besser verdauen zu können. Ich habe kein Patentrezept, aber ich verstehe natürlich, dass Du fix und fertig bist und nach Lösungen suchst. Hast Du die „Pantley“ Methode schon probiert? Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Ich hoffe, dass das Wochenende für Euch schön wird und dein Sohn bald besser schlafen kann. LLLiebe Grüße, Biggi
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