Mitglied inaktiv
Hallo, danke für die vielen nützlichen Tipps auf der Info-Seite. Ich habe trotzdem noch eine Frage: Ich bin mir sehr unsicher, was die Stilldauer angeht. Ich stille meine dreiwöchige Tochter 7-8 Mal am Tag. Ich hatte am Anfang viel zu viel Milch, deswegen bin ich nach dem ersten Milcheinschuss dazu übergegangen, ihr nur eine Brust pro Mahlzeit zu geben. Sie hat dann immer etwa 20-30 min getrunken und ist schließlich eingeschlafen - oft war ich mir unsicher, ob sie in den letzten Minuten überhaupt noch trinkt oder nur nuckelt, deswegen habe ich sie fast immer abgenommen und nicht gewartet, bis sie loslässt (auch wegen blutigen Brustwarzen). Jetzt scheint ihr das nicht mehr zu reichen. Ich biete ihr jetzt immer noch die zweite Brust an, manchmal will sie, manchmal nicht. An der ersten lasse ich sie aber nicht mehr so lange trinken - höchstens 15-20min, dann wechsel ich. Spätestens an der zweiten Brust schläft sie wieder ein, lässt aber bis auf ein paar Ausnahmen wieder nicht los. Mich verunsichert, dass sie fast nie von alleine die Brustwarze loslässt. Immer muss ich sie lösen - ich schwanke zwischen schlechtem Gewissen, dass ich ihrem Saugbedürfnis (oder Hunger?) nicht nachkomme und zwischen der Versuchung, sie noch früher zu lösen, weil mir die Brustwarzen so weh tun... (sie heilen langsam, aber es gibt immer wieder mal einen Rückschlag.) Was meinen Sie - soll ich sie länger trinken lassen? Oder so weiter machen, und das ist ok? LG Nina
Liebe Nina, alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Wunde Brustwarzen werden nicht dadurch hervorgerufen, dass dem Kind das nonutritive Saugen an der Brust erlaubt wird, sondern durch falsche Anlegetechnik oder falsches Saugen. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Sie dieses Problem lösen, damit Sie keine Schmerzen mehr ertragen müssen. Es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen werden. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hoch gereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinander geschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hinein geschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Nina1973! An deiner Stelle würde ich sie solange an der ersten Brust trinken lassen wie sie will(bei meinem Sohn,jetzt 3 Monate,dauerte das zwischen 30 und 45 Minuten) und ihr anschließend noch die andere Brust anbieten, bis sie diese auch wieder von selbst loslässt.So kannst du dir sicher sein dass ihr Hunger und ihr Saugbedürfnis gestillt ist. Kinder holen sich was sie brauchen, hat meine Nachsorgehebamme immer gesagt. Wenn deine kleine mal zu viel getrunken hat, spuckt sie das was zu viel war einfach wieder aus.Das macht mein Sohn heute noch.Man sagt ja Speihkinder = Gedeihkinder. Ich hoffe, ich konnte dir helfen... liebe Grüße Dani
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