Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stilldauer und Einschlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stilldauer und Einschlafen

Mitglied inaktiv

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Hallo ich hab mal wieder eine Frage zur Stilldauer. Mein Junior ist 5 Wochen alt.Und ich stille ihn zur Zeit noch voll(noch) Allerdings fange ich so langsam an zu zweifeln(und verzweifeln)Tagsüber komme ich manchmal auf eine Stilldauer von 2 Stunden!! Er trinkt Anfangs gut und fängt dann an zu nuppeln(ist ja soweit auch ok)Manchmal schläft er ein dann versuche ich ihn hinzulegen.Meistens wacht er gleich wieder auf(auch wenn er gerade schon 3-4 Stunden wach war.Oder er schläft ein um in einer halben Stunde wieder aufzuwachen.Dann brüllt er so Herzerweichend und steckt sich das Händchen in den Mund das ich ih wieder anlege(obwohl man doch eigendlich immer etwas warten sollte,oder)Aber er ist anders wirklich nicht mehr zu beruhigen.Alles rumschleppen,knuddeln,spielen......hilftnicht.Manchmal schläft er auch beim Stillen ein(was ja auch gut ist)wenn ich ihn aber zwischendurch wieder "wachwickel"trinkt er danach nur noch halbherzig.Trinkt sich aber anscheinend nie so richtig ganz satt.Allerdings wächst und gedeiht er gut.Woran könnte das liegen das der Kleine so "trinkfaul"ist.Ich vermute das er dadurch auch ständig so lange wach ist(mit dem Hungerloch im Bauch) Was kann man denn da noch machen? So langsam macht mir das Stillen so nämlich keinen Spaß mehr.Nicht nur das unheimlich viel Zeit dabei drauf geht(was ja ok wäre wenn das Kind danach zufrieden wär)Aber mir geht das ganze doch so langsam an die Nerven. Ich wäre sehr dankbar für jeden Rat Viele Grüße


Biggi Welter

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? Liebe Flori, das Leben mit einem kleinen Baby kann sehr anstrengend sein und vor allem so ganz anders, als es in all den schlauen Ratgebern und tollen Broschüren mit seelig lächelnden Müttern und friedlich schlummernden Babys aussieht. Doch viele der Sorgen und auch viel Unruhe können erspart bleiben, wenn es die Mutter schafft, sich von einem Großteil der leider sehr verbreiteten, aber vollkommen unnützen Empfehlungen zu lösen. So ist es zum Beispiel in Studien bewiesen worden, dass Babys, die in den ersten Monaten immer sofort getröstet und gestillt wurden und nicht längere Zeit weinen mussten, später zufriedener sind und weniger weinen, als die Babys, die von Anfang an immer wieder „warten" mussten. Es ist (nicht nur deshalb) nicht günstig, ein Baby hinzuhalten, wenn es nach der Brust verlangt oder es nicht sofort zu trösten, wenn ihm etwas fehlt. Ein so kleines Baby braucht häufige Stillmahlzeiten. Acht bis zwölf Stillzeiten innerhalb von 24 Stunden und bei Wachstumsschüben noch mehr sind normal. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Magen der kleinen Babys ist klein und kann deshalb auch keine riesigen Mengen aufnehmen. Außerdem ist ihr Organismus auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die meisten Eltern überschätzen das Schlafbedürfnis ihrer Babys und gerade die abendliche Unruhe junger Säuglings hat nicht unbedingt etwas mit Schlafmangel zu tun. Es gibt keine Mindestdauer an Schlaf, die so ein kleines Wesen einhalten muss. Viele Mütter glauben, dass ihre Babys zu wenig schlafen, doch Babys sind gesellige Wesen und wollen die Welt, in die sie hineingeboren wurden kennen lernen. Deshalb schlafen sie deutlich weniger als die meisten Eltern erwarten. Es ist durchaus üblich, dass ein wenige Wochen altes Baby tagsüber kaum noch schläft, schließlich muss es seine Welt entdecken und außerdem wissen die Kinder selbst am besten, wieviel Schlaf sie brauchen. Es ist nicht sehr erstaunlich, dass ein Kind wieder aufwacht, wenn es nach dem Stillen hingelegt wird, denn es bekommt die Lageveränderung durchaus mit. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird dein Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dein Baby weint, wenn es abgelegt wird. Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und es wäre überhaupt ein guter Gedanke einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo flori !!! Bei meinem Sohn (mittlerweile 3 1/2 Monate) war es genau das selbe. Ich war den ganzen Tag nur mit stillen beschäftigt und bin eigentlich zu garnichts gekommen. Das ganze ging so um die 2 Monate. Er ist auch immer unterm stillen eingeschlafen. Das ist bei vielen Babys zu anfang so. War bei meinen Freundinnen nicht anders. Laß Deinen Kleinen bloß nicht warten sondern gib ihm immer was zu essen wenn er möchte. Ich weiß das erfordert sehr viel Geduld und Zeit aber nach ein paar Wochen gibt sich das. Mein Kleiner will inzwischen alle 4 Stunden was zum essen und das ganze dauert dann höchstens 20 Minuten. Vor dem Zubettgehen allerdings möchte er dann schon noch circa 45 min gestillt werden. Schlafen möchte er unter Tags auch kaum. Er kommt so auf insgesamt 2-3 Stunden und möchte sonst die ganze Zeit beschäftigt werden. Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben und wünsche Dir viel Freude mit Deinem Kleinen. Tschau Sandra


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hallo sandra lieben dank für die antwort!warten lassen geht gar nicht.wie gesagt der kleine brüllt so herzzerreißend wenn er hunger hat....bring ich gar nicht übers herz.dann halte ich mal durch und hoffe das sich das wirklich einspielt.hat mich schon einige übermüdete durchheulte tage und nächte gekostet)o; weil ich dann immer das gefühl hab ich mache was falsch mit dem kleinen. lg tatjana


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Hallo, bei uns wars ähnlich. Ich habe Simon die ersten drei Monate auch meistens 1 1/4 Stunden gestillt. Mit Einschlafen, Wachkitzeln, Rollen, Wickeln etc. Jetzt (10 Monate) trinkt er beide Seiten in ca. 15 Minuten. Und spielt dazwischen manchmal noch. Vielleicht kannst du dir von deiner Hebamme was gegen die Anspannung geben lassen. Ich hab damals ein homöopathisches Pulver bekommen: Aufbaupulver nach Stadelmann. Mir hat das gutgetan. Frag einfach mal! Viel Freude noch mit deinem Kleinen! Liebe Grüße Ursula


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Liebe Flori, aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen - halte durch, es lohnt sich! Dein Sohn ist ja erst 5 Wochen alt. Da kann es schon noch ein bi§chen dauern, bis er einen Rhythmus hat und nicht mehr so lange an Deine Brust will. Meine Tochter hatte am Anfang auch ein ganz ausgeprŠgtes BedŸrfnis zu saugen und es war nicht immer nur Hunger. Ich hatte manchmal das GefŸhl, dass sie einfach noch nicht so ganz auf dieser Welt angekommen war, sehr viel RŸckversicherung brauchte und das nur ganz nah bei mir - eben an der Brust - kriegen konnte. Es wird auch bei Dir mit Sicherheit besser. Denk dran, dass Du immer noch im Wochenbett und sowohl kšrperlich, als auch seelisch noch nicht so belastbar bist. Bis sich das Stillen einspielt, dauert es auch ein bi§chen. Am Anfang war ich auch total unsicher und hatte stŠndig Angst, was falsch zu machen. Es kommt aber die Zeit, in der Stillen auf einmal ganz selbstverstŠndlich fŸr Euch wird und ihr es beide so richtig genie§en kšnnt. Alles Gute und Kopf hoch! Karin


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