Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Spuckkind

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Spuckkind

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Meine Kleine ist jetzt 4 Wochen alt. Sie hat von Anfang an viel gespuckt. Hat aber bisher gut zugenommen und scheidet bisher auch gut aus. Seit einigen Tagen wird spucken aber immer stärker: Sie spuckt grosse Mengen (wirklich nicht nur Esslöffel voll) entweder direkt nach dem Stillen mit dem Bäuerchen (oft auch schon wenn ich sie zum Bäuerchen machen hochnehme) aus, manchmal auch erst nach ca 1 Stunde (ist dann schon anverdaut-bröckelig). Oft läuft ihr auch schon beim Stillen was aus der Nase. Das geht manchmal nach einer Stillmahlzeit 3-4mal so und jedesmal hat sie gleich darauf wieder Hunger das man denkt sie ist am verhungern. Denk das sie wirklich immer fast alles was sie vorher getrunken hat wieder ausspuckt, deshalb der Hunger gleich darauf. Eine Stillmahlzeit kann sich dadurch sehr lange hinziehen bis es endlich mal drin bleibt. Versuche auch immer alles mit Ruhe zu machen und Zwischenbäuerchen machen zu lassen aber hilft nichts. Ich achte auch darauf das sie beim Stillen mit Kopf höher liegt als die Beine. Soll ich abstillen und Reflux-Nahrung geben? Wobei ich allerdings gelesen habe das es diese Nahrung nicht für HA-Kinder gibt, stimmt das?


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Liebe Malis, es gibt Kinder die sehr viel Spucken (und es sieht oft auch richtiggehend bedrohlich aus, wie viel da hoch kommt, vor allem wenn das Kind in hohem Bogen spuckt), bei denen aber trotzdem keine Behandlung erforderlich ist, weil sie gut gedeihen. Als Ursache für das Zurückfließen der Nahrung, wird eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels angenommen. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux immer wieder vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann die Situation eher verschlimmern als verbessern. Studien ergaben, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten (Heacock 1992). Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird. Dies ist aber nach Andicken der Milch nicht mehr der Fall. Ich zitiere Ihnen auch zum Thema "Andicken der Nahrung" aus dem "Breastfeeding AnswerBook" Ausgabe 1997: "Die Einführung von fester Kost, um die Nahrung "anzudicken" und so das Spucken zu verhüten, beeinträchtigt das Stillen bei einem Baby, das jünger als sechs Monate ist, da die Muttermilch im Speiseplan des Babys ersetzt wird und die Milchmenge der Mutter abnimmt. Eine zu frühe Einführung von fester Kost gefährdet das Baby auch deshalb, weil erbrochene, feste Nahrung, die das Körpergewebe reizt, möglicherweise in die kindlichen Lungen eingeatmet (aspiriert) wird." Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Hier ist dann auch die Kontrolle des Saugverhaltens und der Anlegetechnik durch eine Stillberaterin unbedingt anzuraten. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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