Mitglied inaktiv
Hallo! Unser zweites Kind ist jetzt knapp 3 Wochen alt. Ich stille voll, bin aber etwas verwirrt vom Verhalten unseres Babys. Sie hat immer noch keinen wirklichen Rhythmus. Vormittags bekomme ich sie fast nicht los von der Brust, ab Mittag schafft sie es zunehmend 2-3 Stunden bis zur nächsten Mahlzeit durchzuhalten. Außerdem trinkt sie unheimlich viel und schnell (es schießt aber auch aus meiner Brust raus). Anschließend spuckt sie häufig und bekommt fast immer Schluckauf. Bauchschmerzen hat sie auch fast immer nach den Mahlzeiten, aber besonders ab dem späten Nachmittag. Wenn sie Bauchschmerzen hat will sie meistens trotzdem an die Brust, um zu trinken, obwohl sie vorher schon gut getrunken hat. Ich habe unsere erste Tochter auch voll gestillt, aber das war wesentlich einfacher. Obwohl sie auch Koliken hatten. Bei Lilly bin ich momentan völlig verunsichert, und kann das Stillen auch nicht wirklich genießen. Ich will aber auf jedenfall weiterstillen. Sie nimmt ja auch zu. Kann ich irgendetwas tun, damit es uns beiden etwas besser geht? Vielen Dank Nicole S.
Kristina Wrede
Liebe Nicole, so ist das mit den Kleinen... jedes Baby ist anders, und stellt uns vor neue Herausforderungen. Was du beschreibst klingt nach einem recht starken Milchspendereflex. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: * erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. * biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. * stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. * versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. * vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Vergiss bitte das mit dem Rhythmus. Babys haben keinen und brauchen keinen, bzw. entwickeln sie ihn ganz von allein, im Zuge des "Ankommens" in unserer Welt. Wir vergessen so schnell, dass sie doch 9 Monate rund um die Uhr, ohne Pause, versorgt wurden, und dass 3 Wochen den meisten Babys viel zu kurz sind, um sich an einen 3 oder gar 4 Stunden-Rhythmus zu gewöhnen. Je weniger wir versuchen einzugreifen, desto leichter entwickelt er sich von allein, auch weil das Baby sich "entspannen" kann und weiß, es wird wirklich IMMER, wenn es was braucht, das auch bekommen... Was die Koliken betrifft so hat das sicher mit dem starken Milchspendereflex zu tun. Dann docken viele Babys nicht ganz korrekt an, oder sie unterbrechen häufig, und schlucken doch mehr Luft als im optimalen Fall. Es könnte helfen, wenn du sie nach dem Stillen noch eine längere Weile aufrecht am Körper trägst, z.B. mit einem Tragetuch oder einer wirklich GUTEN Tragehilfe, die auch für Neugeborene geeignet ist (z.B. der Manduca). Lieben Gruß, Kristina Lieben Gruß, Kristina
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