Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Spucken und Schlafen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Spucken und Schlafen

Krabbenmama21

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Hallo! Mein Sohn ist 3 Monate alt und war, abgesehen von den ersten 2 Lebenswochen, noch nie der beste Schläfer. Nach dem ersten Monat konnten wir ihn gar nicht mehr ablegen, schon gar nicht zum schlafen. Mein Mann und ich haben ihn dann mit viel Mühe im Tragetuch zum Schlafen gebracht. Mittlerweile hat sich das Tragetuch untertags gut etabliert, da schläft er in den meisten Fällen ohne Weinen ein! Auch gut funktioniert Einschlafstillen. Ich hätte damit auch absolut kein Problem. Unser Sohn hat aber von Anfang an immer schon viel gespuckt, weshalb wir es Anfangs nicht so oft gemacht haben. Wenn dann ist er meistens nach einer Weile durch sein eigenes Spucken wieder aufgewacht. Da wir in letzter Zeit viel zu tun hatten und sich das Spucken ein wenig verbessert hat, wurde er immer öfter in den Schlaf gestillt. Abends geht auch ausschließlich das. Aber es gibt jetzt wieder häufiger spucken. Wir sind ein wenig verzweifelt, da wir ihn gerne viel Nähe und - wenn er es braucht - auch den Busen geben wollen. Allerdings unterbricht er seine Schläfchen dadurch immer mehr (auch untertags). Auch im Tragetuch schläft er um einiges schlechter, als noch vor ein paar Monaten. Ich würde mir für ihn wünschen, dass er wieder untertags Schläfchen machen kann, die über eine Std hinaus gehen (derzeit nur 20-45min), dann ist er nämlich um einiges besser gelaunt. Und abends Alternativen zum Busen. Schnuller/Finger nimmt er beides nicht. Heute zb bin ich mit ihm um 20:30 ins Bett (ohne mich schlafen geht sowieso nicht, ich kann ihn nie zum schlafen ablegen), um 21:30 ist er ein wenig aufgewacht und hat nach dem Busen zur Beruhigung gesucht. Dann hat er so gespuckt, dass er hellwach war. Jetzt fast um Mitternacht, ist er eingeschlafen. Nach ich weiß nicht wie oft spucken und am Busen. Müssen wir durch weiteres weinen durch, um ihn andere Möglichkeiten zum Einschlafen beizubringen? Danke im Voraus Krabbenmama


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Liebe Krabbenmama, solange Dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem ("bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf"). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Wie klappt es denn, wenn Du Dich neben Dein Kind legst tagsüber? Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat dein Kleiner nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt er sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus Deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel Deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die Dich und Dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass Dein Kind korrekt saugt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi


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