Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, nachdem du mir vor 2 Jahren so geholfen hast, dass ich es nach 6 Wochen endlich geschafft habe mein Kind zu stillen, wende ich mich jetzt wieder an dich. Ich habe vor 3 Wochen eine kleine Tochter bekommen und wider meinem Erwarten hatte ich bislang keine Probleme meine Tochter anzulegen und zu stillen. Meine Probleme sind eher in der anderen Richtung. Die Kleine meldet sich alle 3-5 Stunden und will gestillt werden. Dann trinkt sie ruhig und konzentriert etwa 10 Minuten auf einer Seite, macht eine Pause mit Bäuerchen, Stuhlgang und Wickeln und trinkt dann auf der anderen Seite (eigentlich ein Traum). Danach ist sie meist wach und schaut sich um. Irgendwann spuckt sie dann - wie ich finde - Unmengen an Milch wieder aus (es wird jedesmal mehr). Meine Hebamme meinte, dass sie wohl zuviel trinkt und dass dies dann die Menge ist, die sie nicht braucht, aber es wird von Stillen zu Stillen mehr. Über eine mangelnde Gewichtszunahme kann ich mich nicht beklagen. Nach 5 Tagen wog sie bereits mehr als nach ihrer Geburt und in ihrer zweiten Lebenswoche hat sie 700g zugenommen (ich habe keine Waage zuhause und weiß nicht, wie die Gewichtsentwicklung jetzt weitergegangen ist, aber meinem Gefühl nach, hat sie weiter zugenommen). Mein Mann hat jetzt etwas Angst, dass sich die Gewichtszunahme so fortsetzt und meint, dass ich vielleicht abstillen soll, damit wir "kontrollieren" können, wieviel sie trinkt und sie dann nicht weiter so zunimmt (bei unserem Sohn haben wir uns über jedes Gramm, dass er zugenommen hat riesig gefreut). Ich bin aber glücklich, dass das Stillen jetzt so problemlos klappt und möchte nicht abstillen (mit dem dauernden Umziehen und Wäsche waschen muss ich mich halt arrangieren, abe das geht auch). Gibt es irgend eine Möglichkeit die Trinkmenge beim Stillen zu reduzieren oder darf die Kleine soviel trinken und zunehmen wie sie möchte? Danke Ulrike
? Liebe Ulrike, ich kann dich beruhigen: mit Muttermilch kannst Du dein Kind nicht überfüttern und Du brauchst dir jetzt auch keine Sorgen zu machen, dass die rasche Gewichtzunahme ein Anlass ist, langfristig an ein Übergewichtsproblem zu denken. Durchschnittswerte und nicht absolut bindend. Du kannst und sollst dein Baby unbesorgt weiterhin nach Bedarf stillen. Ein Einschränken des Stillens und damit der Nahrungszufuhr wäre keinesfalls empfehlenswert. Das schnell wachsenden Kind braucht die Nahrung und das sich rasend schnell entwickelnde Gehirn (nie wieder wird das Gehirn des Kindes so schnell wachsen, wie im ersten Lebensjahr) braucht die Nahrung ebenfalls. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Aber ganz abgesehen von all dieser Theorie liegt dein Baby was Größe und Gewicht betreffen absolut im Normbereich, schau doch selbst einmal im Somatogramm II am Ende des gelben Vorsorgeuntersuchungsheftes nach- Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen und hänge dir noch einen Artikel zum Thema „Stillen und Übergewicht" an.. Was nun das Spucken betrifft, so ist solange „nur" ein Wäscheproblem, wie dein Kind dabei gut gedeiht. Sollte das Spucken wirklich immer häufiger werden und dein Kind gar in hohem Bogen erbrechen und gleichzeitig nicht mehr ausreichend zunehmen, dann muss das Baby in jedem Fall von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. So lange das Spucken jedoch nicht schwallartig auftritt und das Kind so gut gedeiht, ist davon auszugehen, dass Du in erster Linie für genügend frische Kleidung für dich und dein Kind und immer für eine griffbereite Spuckwindel zum Auffangen und Aufwischen sorgen musst. Ein Kind, das aufgrund einer Unverträglichkeitsreaktion spuckt, ist im Allgemeinen auch unruhig und gedeiht nicht gut. Es ist auch sehr selten, dass ein Kind wirklich aufgrund einer Unverträglichkeitsreaktion spuckt, die meisten Kinder spucken ganz gleich, was Ihre Mutter gegessen oder getrunken hat. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achte in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtigt: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Muttermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC
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