Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

seltener stuhlgang

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: seltener stuhlgang

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine kleine Tochter (Gerade 5 Monate alt und voll gestillt) hatte das letzte Mal vor 16 Tagen Stuhlgang. Es ist schon seit einiger Zeit so, dass sie nur alle zwei Wochen (oder noch länger) Stuhlgang hat. Wenn dann was kam, wars aber immer ganz breiig, hat nur etwas streng gerochen. Nur letztes Mal hat sie sich dabei ein bisschen gequält. Es war ne unglaubliche Menge, sie hatte danach einen roten Po und hat etwas geweint. Auch war die Konsistenz etwas fester. (Nicht hart, es sah aus wie eine Schlange..sorry für die komische Ausdrucksweise) Sie hat immer gut nasse Windeln und ist auch sonst fidel. Allerdings hat sie in den letzten 1 1/2 Monaten nur 200g zugenommen (sie ist aber nicht zu dünn, nur etwas zierlicher geworden). Nun habe ich irgendwo gelesen, wenn der Stuhlgang seltener als 2 Wochen ist, könnte das auf zu wenig Milch hinweisen? Stimmt das? Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass sie Hunger hat. Was meinst Du? Leider hat sie sich in letzter Zeit angewöhnt, wenn ich sie tagsüber stille, sich so etwas mit den Ärmchen von meiner Brust abzustoßen und den Kopf in den Nacken zu legen. Ohne dabei die Brustwarze loszulassen (Aua!) Ich muss immer ganz schön feste mit der Hand dagegenhalten. Kann ich ihr irgendwie begreiflich machen, dass das nicht geht? Sorry, dass ich so viel geschrieben habe und vielen Dank für Deine Hilfe! Julia


Biggi Welter

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Liebe Julia, Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann deinem Baby womöglich helfen, wenn Du ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischst oder ihm sanft den Bauch massierst. Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht. Für dieses irritiertes Verhalten an der Brust kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wendest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprichst deine Situation in aller Ruhe mit ihr. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Danke für Deine schnelle Antwort. Eine Saugverwirrung kann ich ausschließen und mein Milchspenereflex ist auch nicht mehr so stark (das Problem hatte ich früher mal). Wird wohl die Ablenkung, bzw. abends vielleicht auch die Nervosität nach einem vollen Tag sein. Wegen der Stuhlgangsache werd ich dann versuchen mir keine Sorgen zu machen Mich würde aber interessieren, was Du zu der geringen Gewichtszunahme sagst. Würde mich freuen, wenn Du mir eine Stillberaterin nennen kannst. Meine Plz ist 10999 Berlin (Kreuzberg) Danke! julia


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Liebe Julia, es kann schon sein, dass dein Baby so wenig zunimmt, weil es sich an der Brust so irritiert benimmt. Wende dich einmal an Frau LEIN Anja, Tel.: 030 2786170, sie kann dir einmal beim Stillen zusehen und dir vielleicht ein paar Tipps geben, wie deine Kleine wieder besser an der Brust trinkt und dann vielleicht auch wieder besser zunimmt. Bis Du eine Stillberaterin erreichen kannst hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. LLLiebe Grüße Biggi


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