Seit 10 Tagen keinen Stuhlgang kann ich irgendetwas machen? die zweite

Liebe Sita, nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Wenn dein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn dein Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 120 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Du schreibst, dass Du versucht hast, den Schnuller und die Flasche zu geben, es könnte sein, dass dein Kind dadurch saugverwirrt wurde. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Lass deine Kleine ausschlafen und dann versuche mal die folgenden Tipps, wenn sie an der Brust weint: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Schreibe mir doch noch einmal, wie viel dein Baby jetzt in der Woche zugenommen hat. LLLiebe Grüße, Biggi

Hallo Biggi, also weinen tut sie nicht an der Brust; nur wenn ich zu lange versuche ihr den Schnuller anzudrehen fängt sie an zu weinen. Dann kann ich doch die Saugverwirrung ausschliessen, oder? Oh, ihr Zunahmen sind wirklich sehr unterschiedlich: von der Woche 33 bis 36 waren es 1.560 g (520 g/Woche) von der Woche 36 bis 38 waren es 310 g (155 g/Woche) von der Woche 38 bis 39 waren es 280 g von der Woche 39 bis 41 waren es 130 g (65 g/Woche) von der Woche 41 bis jetzt waren es dann nur 30 g Also ich hab heut mal die Windeln gewogen; es waren insgesamt 3 Stück mit 350 g. Das ist doch ganz ok so, oder? Heute Nacht lag sie fast die ganze Zeit an der Brust; sie wacht halt immer von ihren Verdauungsbewegungen (sie zieht sich dann wie ein Igel zusammen und ihre Atmung wird schneller) auf. Ich hab es auch schon mit gut zureden und dem kleinen Finger versucht, aber das hilft alles nicht und nach einiger Zeit wird sie ungnädig und will an die Brust. Da der Papa arbeiten muss und ich ihn so wenig wie möglich wach machen möchte, gebe ich ihr dann gleich die Brust. Also nachdem sie eingeschlafen ist, mache ich ihr Bettchen (steht dirket neben mir) mit einem Körnerkissen warm und lege sie hinein. Sie zieht sie sich dann wieder so zusammen (meine Hebamme sagt, dass es normale Verdauungsbewegungen sind) und nach ein paar Minuten mit diesen Bewegungen wacht sie dann oft auf. Heute Nacht konnte ich sie für max. eine Stunde am Stück weglegen, oft waren es nur für Minuten. Ist das so normal? Ich würde sie auch neben mir schlafen lassen, aber dann komme ich gar nicht zum Schlafen, da ich totale Angst habe, dass ich sie ersticke! Ich weiß, dass es schwer ist aus der Ferne eine Begründung zu finden, aber vielleicht ist Dir das ja so bekannt... Viele liebe Grüße Sita & Tarja

Liebe Sita, sei froh, wenn dein Kind nachts oft trinken mag, denn die Gewichtszunahme der letzten zwei Wochen ist eindeutig zu wenig!!! Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin indeiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. LLLiebe Grüße, Biggi

Hallo Biggi, wenn denn auch Nuckeln bei der Gewichtszunahme hilft, dann bin ich natürlich froh, dass sie mir die Nacht raubt und gebe sie ihr auch gern!!! Ja, ich werde mich mal an eine Stillberatung hier in der Nähe wenden! Aber vielen Dank für Deine Hilfe!! Sita