Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schwanger:Abstillen,Antzy Feeling

Biggi Welter

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Frage: Schwanger:Abstillen,Antzy Feeling

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Hi Mädels Mein Sohn,15 Monate,braucht seine "MiMi" immernoch zum einschlafen. Mittags wie nachts. Abends hab ich es so "hinbekommen",das er auch ohne Mimi einschläft,halt durch singen und kuscheln. Doch nachts hab ich keine Wahl,er weint und schreit und lässt sich nur durch seine Mimi beruhigen.Er wacht ca.3-6 mal nachts auf. Nun,ich bin schwanger,5.Woche,seeeehr launisch beim Stillen und es kribbelt und krabbelt mich überall.Garnicht angenehm...Manchmal werd ich auch innerlich leicht agressiv,ohne es zu wollen. Ich mag nicht mehr.Hätte ich nie für möglich gehalten,ich als Familienbetterin,Tragetuchmama und eigentlich-LZS-wollte-Mama... Ich,als die die ihrer Familie und jeglichen Krabbelgruppen Vorträge vom Sinn des LZS,des Tragetuchs und des Familienbettes gehalten hat. Aber es ist so.Es tut wahnsinnig weh an den BruWa,sind schon leicht blutig.Salbe hilft nur äußerlich. Sie sind auch wahnsinnig empfindlich geworden,und schmerzen "von innen" irgendwie. Kann es einfach nicht mehr genießen ;-( Bei meinem Mann schläft er garnicht,also der fällt schonmal weg. Hatte die Idee,einfach die Milchmenge zu reduzieren das er dann vielleicht das Interesse verliert?! Wie macht man das denn und wie? Salbeitee,Pfefferminztee oder Homöopathie (welches Mittel)? Sollte aber nicht schädlich fürs Baby sein ;-) Liebe Grüße Sabine


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Liebe Sabine, Ihre zwiespältigen Gefühle, die sogar bis zur Ablehnung führen können, kennen einige schwangere stillende Mütter, Sie sind nicht allein. Viele Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es kann sein, dass dein Kind sich von ganz alleine abstillt, allerdings gibt es keine Garantie. Wenn Sie für sich sicher sind, dass Sie nicht mehr stillen können, versuchen Sie wirklich hinter dieser Situation zu stehen. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Nicht "egal wie ich es mache, es ist falsch" sondern "wenn ich gegen mein Gefühl und gegen das, was ich als richtig empfinde handele, ist es falsch". Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Mensch Biggi,vielen Dank *knutsch Du bist echt super,genau so etwas hab ich gebraucht!Vielen vielen Dank. Ich wünsche Dir und deiner Family alles alles Gute. Sabine


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