Abstillen - wieder schwanger

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen - wieder schwanger

Liebes Stillberaterinnenteam, Abstillen ist schwerer als ich dachte. Meine Tochter ist 15 Monate alt und ich bin in der 14.Woche schwanger. Wir stillen noch nachts und das leider sehr häufig. Ich möchte auf keinen Fall 2 Kinder stillen und daher meine Tochter auch bald abgestillt haben. Ich dachte dass es am besten ist wenn sie bis das neue Baby an der Brust trinkt vergessen hat dass sie das auch liiiiebend gern gemacht hat und so Eifersucht verhindern. Jetzt hab ich schon probiert die Stillmalzeiten in der Nacht kürzer zu halten - sie kommt gleich oft und will die Brust wieder haben. Streicheln und singen zum Weiterschlafen klappt vielleicht 2 von 10 x. Dann haben wir probiert dass Papa sie schlafen legt... Da gab es nur Gebrüll bis er nach 2 Stunden aufgegeben hat und ich wieder eingesprungen bin. Dann hab ich mir diese Abstillmethode nach Gordon durchgelesen...in der Theorie ja logisch, in der Praxis klappt es nicht. Wenn ich sie von der Brust löse bevor sie wieder fein schläft, will sie die Brust wieder und weint bis sie sie bekommt... Erst wenn sie wieder schläft lässt sie sich von der Brust lösen. Wir schlafen im Familienbett. Schnuller nimmt sie keinen. Flasche tagsüber ist kein Problem, nachts will sie von dieser allerdings nichts wissen. Wie soll ich es bitte schaffen abzustillen? 2Kinder zu stillen ist für mich definitiv ausgeschlossen. Ich möchte das nicht. Ich kann ja nicht alle 1 bis 2 Std meine ältere Tochter stillen und dann viell dazwischen noch das Baby. Auch ist das Stillen wieder echt unangenehm für mich, da meine Brustwarzen sehr empfindlich geworden sind. Ich merke auch dass nicht mehr viel Mulch kommt, sie nuckelt sich einfach nur sehr gern in den Schlaf. Bitte um hilfreiche Tipps. Vielen Dank, liebe Grüße und ein schönes Weihnachtsfest

von Susiii am 22.12.2017, 21:17



Antwort auf: Abstillen - wieder schwanger

Liebe Susiii, viele Frauen stillen genau deshalb weiter, weil dann das Große weiterhin die Nähe der Mutter genießen kann, wenn das Geschwisterchen gestillt worden ist und es dann auch noch stillen darf. Zudem kann in den nächsten Monaten viel passieren... Viele Mütter machen wie du die Erfahrung, dass in der Schwangerschaft die Brustwarzen sehr empfindlich werden und das Stillen (z.T. nur vorübergehend) unangenehm ist. Es ist dein gutes Recht abzustillen, wenn Tandemstillen für dich keine Option ist. Der Übergang IST schwer für deine Tochter, denn noch braucht sie aus ganz natürlichen Gründen das Stillen. Habt also Verständnis dafür, dass sie weint und tobt. Das ist ja die einzige Möglichkeit, die sie hat, ihren Unmut auszudrücken. Doch Stillen ist eine Teamsache, sie muss für beide ok sein. Wenn es für dich nicht mehr tragbar ist, ist es dein absolutes Recht, etwas zu ändern! Bevor du komplett abstillst, wäre es jedoch vermutlich besser (für dein Kind), mit einer stillfreien Zeit in der Nacht anzufangen. SIe wird vermutlich nicht tränenfrei einzuführen sein, weil er ja offensichtlich das Stillen wirklich noch braucht. Aber einen Versuch könnte es wert sein. Elizabeth Pantley hat dazu ein schönes Buch geschrieben (Schlafen statt Schreien, im TRIAS Verlag), und von ihr stammt auch diese "Methode": Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Ich hoffe, das hilft! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 23.12.2017



Antwort auf: Abstillen - wieder schwanger

Ich hab auch noch sehr häufig gestillt als ich wieder schwanger war und ab dem 4. Monat hat die Milchmenge rasant abgenommen. Meine Tochter (damals 20 Monate) hat das mit "Milch leer" kommentiert und Wasser verlangt. Innerhalb von wenigen Wochen hat sie sich komplett abgestillt und sie war wirklich ein brustversessenes Kind, das nicht ohne ein- / weiterschlafen konnte. Ich hab dann gelesen, dass die Milch häufig um den 4. Schwangrschaftsmonat abnimmt. Vielleicht wartest du noch ein paar Wochen um zu sehen ob sich das abstillen von selbst erledigt und sonst kannst du immer noch vor der Geburt von dir aus abstillen. Meine Tochter hat übrigens bis zum Schluss beteuert sie wolle dann wieder Milch trinken wenn das Baby da sei (sie die linke Brust, das Baby die rechte:-)) aber als es dann soweit war ist sie nur kichernd davon gerannt. Sie vergessen schnell wie es geht. Alles gute und eine gute Schwangerschaft!

von Flowermama am 28.12.2017, 16:42



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