Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreien während dem Stillen

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Frage: Schreien während dem Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, Zuerst meine kleine Vorgeschichte: Unsere Tochter Annika war ein Frühchen. Sie kam 10 Wochen zu früh. Nach 6 Wochen haben wir sie nachhause bekommen. Sie ist jetzt 4 1/2 Wochen zu Hause. Bis jetzt ging mit dem Stillen alles ganz gut auch die Blähungen hielten sich in Grenzen. Seit vielleicht 5 Tagen fängt Annika aber während des Stillens (sie hat die Brustwarze noch im Mund) zu schreien an. Sie dreht sich dann von der Brust weg und schreit eine Weile. Wenn ich ihr die Brust wieder anbiete saugt sie weiter. Sie ist auch oft sehr hektisch (ich weiß nicht, ob bei mir einfach zu viel Milch fließt) und hat zunehmend Probleme mit Blähungen. Sie hat richtige Schreiphasen, was wir bisher nicht bei ihr gekannt haben. Es ist schade, denn ich verstehe nicht, warum das so ist, nachdem es vorher doch fast kein Problem war. Vor allem möchte ich ihr gerne helfen und weiß nicht wie. Für gute Tipps bin ich sehr dankbar. Liebe Grüße Susanne


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Susanne, es kommt vor, dass Babys zunächst sehr ruhig sind und dann nach einigen Wochen „aufwachen" und deutlich unruhiger werden und mehr weinen. In diesem Fall können ein etwas ruhigerer Tagesablauf (was jedoch manchmal einfach nicht möglich ist) und viel Zuwendung und auch Körperkontakt helfen. Gerade so kleine Frühchen mussten in ihrem Leben ja oft schon recht viel über sich ergehen lassen und haben bereits viel erlebt. Vorsichtshalber sollten Sie die junge Dame auch noch vom Kinderarzt anschauen lassen, um auszuschließen, dass es nicht doch eine medizinische Ursache für die Unruhe gibt. Sie schreiben, dass Sie den Eindruck haben, dass Ihre Milch zu schnell fließt. Das kann eine weitere Möglichkeit sein, warum ihr Baby an der Brust weint und hektisch ist. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Zum Schluss möchte ich Ihnen noch wärmstens ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden. Eine Stillberaterin, die Sie und Ihr Baby sehen kann, kann Ihnen viel gezielter helfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die Tipps. Das werde ich ausprobieren, gerade auch die Tipps wegen dem starken Milchspendereflex. Es ist wirklich so, daß bei Annika ein Gutteil der Milch (zumindest am Anfang) aus dem Mundwinkel läuft und daß sie sich oft verschluckt. Ein paar Sachen habe ich zwar schon probiert, war mir aber nicht sicher, ob das so ok ist. Das Angebot zwecks der LLL-Stillberaterin nehme ich gerne an. Meine Postleitzahl ist die 71701 und der Wohnort ist Schwieberdingen. Nochmals vielen Dank und liebe Grüße Susanne


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Susanne, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Regina Bonenberger Tel.: 07071-86334 sein. Falls es noch eine nähergelegenere gibt, weiß Regina das besser als ich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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