Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

schreien beim stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: schreien beim stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, benötige dringend Hilfe, meine Tochter ist 8 Wochen alt und seid ca. 1 Woche gibt es Probleme beim stillen. Sie trinkt nur wenige Minuten und fängt dann plötzlich an zu schreien. Daraufhin nehme ich Sie von der Brust und versuche mmer wieder nach einiger Zeit sie anzulegen, aber dies klappt nur sehr selten, meißt schreit sie. In den Abendstunden ist es am schlimmsten.Kann es sein das die Milch nicht mehr ausreicht? Ich denke sie saugt und saugt und es kommt keine Milch mehr. Der Kinderarzt sagte sie ist "Kerngesund" es gibt keinen Grund warum sie nicht trinken sollte. Die Situation ist für uns nahezu untragbar, wir wissen keine Lösung mhr. Gestern haben wir aus Verzweiflung eine Flasche gekocht, diese wollte Sie aber auch nicht. Ich muß noch erwähnen dass unsere Kleine trotzdem im schnitt 7-8 Stunden nachts schläft. Sie wacht zwar ein paar mal auf, dann möchte sie aber nur den Nuppel, sie schläft dann sofort weiter. ich bitte um dringende Antwort bzw. 'Hilfe.Was kann der Grund sein und wie bekommen wir das wieder in den Griff? Vielen Dank C.R.


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? Liebe C.R., Gründe kann es viele geben, doch zwei sind am wahrscheinlichsten: eine Saugverwirrung durch den Schnuller oder ein sehr starker Milchspendereflex, mit dem das Kind nicht zurecht kommt. Die erste Empfehlung lautet daher: Alle künstlichen Sauger weglassen und die zweite, dass Sie einmal eine Stillmahlzeit sehr genau beobachten. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, wir haben dasselbe Problem! Ich wette, es ist eine Saugverwirrung wegen dem Schnuller und dem Fläschchen. Zuwenig Milch wird es nicht sein. Wird und Biggi sicher bestätigen. Was kann man dagegen machen, wenn es nun einmal aufgetreten ist?


Mitglied inaktiv

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vielen Dank für die Antwort, mein Wohnort ist schkeuditz und die Postleitzahl 04435. Wäre Ihnen sehr dankbar für die Adresse / Telefonnummer der Stillberaterin. Vielen Dank C.R.


Mitglied inaktiv

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seid wann hast du denn das problem? Wie alt ist denn dein Kind? Gibst du auch schnuller? Fänd es schön wenn man sich mal austauschen kann. Mit dem Milchspendereflex habe ich nicht komplett verstanden, DU? Was machst du nun konkret anderst? Viele Grüße C.R.


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