Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, seit mehreren Tagen hat Anne (8 Wochen und in SSW 37+0 geboren) fürchterlich unter Verdauungsproblemen zu leiden. Sei weint und schreit viel, besonders beim Pupsen, und mittlerweile ist es so schlimm, dass sie oft hungrig an der Brust liegt, sich aber in Krämpfen windet und schreit, während sie unter Qualen einen Pupsi nach dem andern herausdrückt. Trinken kann sie dann natürlich nicht, und ich mache mir Sorgen, denn sie hat ja Hunger! Stuhlgang hat sie mehrmals täglich, schon von Anfang an. Ist sehr flüssig und breiig, aber das ist normal, oder? Wir haben schon einiges ausprobiert: Kirschkernsäckchen, Bauchmassage, Lefax, Kümmelzäpfchen. Scheint ihr alles keine echte Erleichterung zu bringen. Hast du einen Rat für uns, besonders, wie es mit dem Trinken weitergehen soll? Besonders abends ist sie so k.o. vom Tag und vom Schreien, dass es an der Brust ein echter Kampf ist... Bin daher schon ganz fix und alle, und mein Mann unterstützt mich in dieser Hinsicht nicht besonders, er meint, dann müsse man eben zufüttern... NEIN, willichnicht! Sie hat übrigens bislang gut zugenommen, insgesamt ca. 1600g, genug Milch ist also da. Liebe Grüße von Jo + Anne *04.09.01
? Liebe Jo, aus der Ferne ist es recht schwer zu beurteilen, ob ihr ein Anlegeproblem habt oder ob Du vielleicht einen sehr starken Milchspendereflex hast. Beides kann zu den von dir geschilderten Problemen führen. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Vielleicht wendest Du dich auch einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die sich anschauen kann, wie dein Kind sich an der Brust verhält und dir dann gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Außerdem solltest Du dein Kind vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass dem Weinen eine medizinische Ursache zugrunde liegt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, das Problem hatten wir auch, nur nicht jeden Tag und nicht ganz so schlimm. Ich habe meiner Tochter den Tag über immer wieder einige Schluck Fencheltee mit Kümmel gegeben. Das hat dann geholfen. Ich war damals auch total fertig und habe mich durchgerungen weiter zu stillen. Jetzt ist sie 14 Wochen alt und wir haben seit 2-3 Wochen keine Probleme abends mehr. Also, haltet durch, es lohnt sich. Daniela
Mitglied inaktiv
Liebe Jo, habe mit Schmunzeln DeinMail gelesen. Bitte nicht boese sein, denn das haette ich geschrieben haben koennen. Meine Tochter ist jetzt 6,5 Monate alt und alles ist fasst vergessen. Wir hatten die gleichen Probleme, nur das noch ein grosses dazu kam. Ich bin nach Washington gezogen, habe das Kind bekommen und meine Sprachkenntnisse waren und sind immer noch misserabel. Egal, ein bisschen Geduld musst Du schon noch haben, denn mit ca 3 oder 3,5 Monaten hoert alles auf. Dann kannst Du erst einmal 4-8 Wochen ruhen, bis das Zahnen beginnt. Also, Kopf hoch, alles Gute Gaby
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