Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, i habe einen Sohn, der bald 3 Monate alt wird. Er hat keinen Schnuller. Ich habe schon versucht ihm den Schnuller zu geben er spuckt ihn aber immer wieder aus. Er steckt sich aber immer seinen Daumen in den Mund. Kann ich ihm das abgewöhnen oder finden Sie das nicht so schlimm Tina
Liebe Tina, Daumenlutschen muss nicht automatisch auf ein Problem, das Baby beginnt jetzt sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Die Diskussion über Schnuller und Daumenlutschen wird sehr kontrovers und teilweise sehr vehement geführt. Aus der Sicht der Stillberaterin, ist von einem Gebrauch des Schnullers in den ersten Wochen abzuraten, da er zu einer Saugverwirrung führen und einen negativen Einfluss auf die Milchproduktion der Mutter und die Gewichtszunahme beim Baby haben kann. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese so genannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC "Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen für längere Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Häufig wird als Gegenargument für Schnuller oder Daumen eine mögliche Verformung des Gaumens ins Feld geführt. Ein mit uns gut bekannter Kinderarzt und Psychotherapeut sagt dazu "lieber ein verbogener Gaumen, als eine verbogene Seele". LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Vielen Dank für die Antwort! Mir ist es schon sehr wichtig, beim stillen zu bleiben. Bestehe den die Möglichkeit zum vollen Stillen zu kommen, wenn wir es schaffen den Schnuller wegzulassen und möglichst auch von der Flasche weg zu kommen? Oder ist das jetzt schon zu spät? Bzw zu viel, was wir zufüttern? Haben sie Tipps vom Schnuller weg zu komm ...
Hallo, ich habe eine Frage zum Stillen und Schnuller! Ich stille mit einem Stillhüttchen- übe jedoch täglich, dass er ohne den Stillhut an die Brust kommt ! Mal klappt dies mal nicht. Aber es wird täglich besser. Unsere Maus ist jetzt 4 Wochen alt. Seit net Woche fällt mir auf, dass er immer öfter an die Brust möchte und wenn er fertig ...
Hallo Frau Welter, vor 3 Monate kam meine zweites Kind zur Welt. Wir waren fest überzeugt ihr keine Schnuller zu geben, mussten aber schnell feststellen, das es nicht so leicht ist ohne. Jetzt seit 1-2 Wochen kommt hinzu das sie erst nur an der Faust genuckelt hat ( nicht weil sie Hunger hat, macht sie sich direkt nach dem stillen) und jet ...
Liebe Frau Biggi Welter, ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich wende mich an Sie, weil ich Unterstützung in Bezug auf die Schnullernutzung bei meiner 2 Monate alten Tochter benötige. Ich bin mir unsicher, wann ich ihr den Schnuller anbieten soll, da sie ihn die meiste Zeit würgend zurückspuckt. Während Autofahrten nimmt sie den Schnuller jedoch pro ...
Hallo liebe Biggi, ich habe eine 8 Wochen alte Tochter. Am Anfang hatten wir ein paar Probleme wegen meinen Flachwarzen und haben etwa 2 Wochen mit Stillhütchen gestillt, konnten sie dann aber weglassen. Nach der anfänglichen Abnahme hat meine Tochter immer gut zugenommen. Wir hatten noch eine Bauchwehphase mit schaumigem und grünem Stu ...
Hallo, meine Tochter ist 10 Monate alt und wurde bisher ausschließlich nach Bedarf gestillt und seit dem 6. Monat geben wir Brei. Leider isst sie noch nicht so viel davon, dass sie weniger gestillt werden möchte. Ich möchte nun abstillen, da es mir zu viel wird und ich es nicht mehr so genießen kann wie bisher. Nun habe ich versucht ihr Premi ...
Liebe Biggi, mein Zwerg wird am Sonntag 1 Jahr & ich kann einfach nicht mehr stillen. Ich habe keine einzige Nacht durchgeschlafen seit dem Zwerg. Das Problem ich habe das Einschlafstillen gelöst und trage ihn in den Schlaf, aber er stillt in der Nacht trotzdem alle 1-2h .. Wie gehe ich das Thema abstillen am besten an? Was gebe ich ihm, wenn e ...
Liebe Biggi, da ich ab April wieder in Vollzeit zur Uni muss, muss unsere dann 12 Monate alte Tochter (jetzt 8M) abgestillt sein. Meine Gedanken kreisen schon seit langem und ich denke mit Grauen an diese Zeit des Abstillens. Sie akzeptiert weder Flasche noch Schnuller. Da sie auch das Füttern quasi gar nicht akzeptiert, sondern alles selber mach ...
Hallo Biggi, mein Kind ist 9 Wochen alt. Das Stillen klappt an sich bisher gut: er ist sehr groß und schwer für sein Alter, er trinkt gut, ich habe keine Schmerzen an den Brüsten. Allerdings gibt es seit bestimmt 4 Wochen ein Problem beim Einschlafstillen: er trinkt dann ca. 10 Minuten, schläft fast ein, doch dann dockt er ab und schreit. Dann geh ...
Hallo, mein Sohn ist nun knapp 1 Jahr und er nimmt weder Flasche (außer Wasser) noch Schnuller Er wird also ausschließlich gestillt. Seit längerem stillen wir nur noch Mittags und Abends zum einschlafen und natürlich Nachts (3-4x). Nun möchte ich ihn gern langsam anfangen abzustillen und frage mich, ob ich ihm den Schnuller noch angewöhnen soll, ...
Die letzten 10 Beiträge
- Leber in der Stillzeit?
- Anliegen
- Baby von der Flasche zur Brust zurück bringen
- Stillstreik?
- Kind (2,5 Jahre) schläft nur mit Brust ein
- Weiterhin nach Bedarf stillen?
- Tocher (5 Monate) verweigert linke Brust
- Tagsüber abstillen
- Unruhiges Trinkverhalten / Starker Milchspendereflex
- Abstillen für Kinderwunsch