Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzende Brust

Frage: Schmerzende Brust

Victoria_Bremen

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Hallo, erstmal ein dickes Lob für die tollen Ratschläge, die ich hier immer wieder finde. :-) Heute muss ich aber selber einmal nachfragen. Und zwar stille ich meine Tochter ( geboren 17.10.11 ) voll. Bisher hat es immer wunderbar geklappt. Sie trinkt gut und ich habe wirklich weitaus mehr als genug Milch ( "leer" war die Brust noch nie ). Heute morgen bin ich nun aufgewacht, und habe ziemlich starke Schmerzen an der Außenseite der rechten Brust. Es zieht rüber bis an die Brustwarze. Eine Rötung oder Ähnliches kann ich nicht erkennen, Knoten finde ich auch keine. Übermäßig warm erscheint mir die Brust auch nicht. Ich habe meine Kleine auf der Seite mit dem Unterkiefer zur schmerzenden Stelle angelegt, und das Stillen tat wirklich weh. Es tut nun ein bisschen weniger weh, der Schmerz ist aber noch deutlich vorhanden. Ich hatte ganz am Anfang wegen des unheimlich starken Milcheinschusses einmal einen kleinen Milchstau, der war aber mit viel Anlegen, Ausstreichen und Quarkpackungen wegzubekommen. Soweit ich mich erinnere, hat es aber damals nicht wehgetan. Es kam nur einfach plötzlich aus der Brust keine Milch mehr und ein paar Stellen waren leicht gerötet. Also eigentlich anders als jetzt.. Ist das nun eine Brustentzündung? Ohne Knoten, ohne Wärme? Ich muss dazu sagen, dass meine Kleine heute Nacht das erste Mal nach drei Wochen wieder auf ihren nächtlichen Snack verzichtet hat, und die betroffene Brust dementsprechend wirklich sehr voll war. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, viele liebe Grüße aus Bremen, Victoria und Mia


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Victoria, das klingt nach einem Milchstau (es muss kein richtiger Knoten sein und am Anfang ist die Brust nicht unbedingt heiß) und deshalb ist die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Gute Besserung und LLLiebe Grüße, meldest Du dich heutze Abend noch einmal, wie es dir geht? Biggi Welter


Victoria_Bremen

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Hallo Biggi, vielen Dank für die prompte Antwort. Oh je, da wird sich mein Göttergatte ja freuen wenn er heute Abend nachhause kommt und ich ihm nichts zu Essen gemacht habe. ;-) Aber gut, dann werd ich mich mal ins Bett legen. Werde deine Ratschläge befolgen und melde mich auf jeden Fall gern nochmal heute Abend, ob / was sich getan hat. Nur grauts mir ehrlich gesagt grad bei der Vorstellung, die Kleine alle eineinhalb Stunden anzulegen. Das wird ziepen.. ;-) Vielen lieben Dank nochmal & bis später! Victoria mit Mia


Victoria_Bremen

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Da hab ich doch glatt was vergessen: Wodurch entsteht so ein Milchstau, von zuviel Milch mal abgesehen? Die Brust war schon mehrfach wesentlich voller als jetzt, ohne dass es sich irgendwie gestaut hat. Ich bin ja freundlicherweise bisher von solchen Unschönigkeiten verschont geblieben, von dem kleinen Milchstau kurz nach der Entbindung mal abgesehen. Ich habe gelesen, dass psychischer Stress soetwas fördert?! Kannst du das bestätigen oder dementieren? Ich hatte gestern nämlich wirklich schlimmen Stress, viel Streit über mehrere Stunden und Sturzbäche von Tränen. Das ist das einzige, was gestern anders war als in den letzten Monaten ohne Milchstau. Und angenommen, das wird nun doch eine richtige Entzündung ( hoffentlich nicht ), dürfte ich dann trotzdem weiterstillen? Ich genieße das Stillen wirklich sehr, und möchte meiner Tochter auch nur das Beste mit auf den Weg geben. Jetzt abstillen zu müssen fände ich unglaublich schade. Liebe Grüße & danke von Victoria und einer fleißig trinkenden Mia ( die sich zwar ein wenig über das viele Anlegen wundert, sich dabei aber sichtlich wohlfühlt )


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Victoria, bei Stress kommt es zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung und Adrenalin ist der Gegenspieler zu Oxytozin. Oxytozin ist das Hormon, das für den Milchspendereflex (nicht für die Milchbildung) verantwortlich ist. Stress kann daher tatsächlich zu Stillproblemen führen und in einer Stresssituation sind manche Frauen anfälliger für Stauungen, die sich wiederum zu einer Brustentzündung weiterentwickeln können. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass jede Frau bei Belastung sofort mit einem Milchstau oder einer Brustentzündung zu kämpfen hat. Einen Milchstau kann man auch so sehr schnell bekommen, oft reicht es schon, wenn man einmal eine Mahlzeit überspringt, wenn das Baby anfängt durchzuschlafen, man zu enge Kleidung trägt, der BH schlecht sitzt oder der Gurt im Auto schlecht lag. Selbst bei einer richtigen Brustentzündung kannst Du weiterstillen, das SOLLST Du sogar. Und selbst im schlimmsten Falle ,wenn Du Antibiotika nehmen müsstest, könnten die so gewählt werden, dass Du weiterstillen kannst. Bleib weiter im Bett heute (der Pizzaservice kocht auch gut ;-)) und leg die Maus an, das tut Euch beiden gut! Bis später, ich freu mich, wenn Du dich noch mal meldest. Biggi


Victoria_Bremen

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Hallo Biggi, wie versprochen melde ich mich nochmal. Die Brust wurde mehrfach eifrig "weich" getrunken. Mia war äußerst fleißig. :-) Es tut noch ein wenig weh wenn ich dagegen drücke, aber wenigstens schmerzt es nicht mehr wenn ich den Oberarm bewege. Harte Stellen, Rötungen oder Hitze sind nach wie vor nicht da. Angenommen, Mia würde heute Nacht durchschlafen. Soll ich sie wecken um die Brust zu leeren? Oder reicht ausstreichen? Eine Milchpumpe habe ich auch irgendwo noch.. Ich würde zwar auch gern mal wieder durchschlafen, möchte aber ungern morgen mit einer Brustentzündung aufwachen. ;-) Und wie lange soll ich Mia so häufig anlegen? Ich danke dir viele, viele Male für den lieben und schnellen Rat. Du hast mir wirklich sehr sehr weitergeholfen. ( Ich schicke dir eine große, virtuelle Merci-Packung ) Victoria und Mia


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Victoria, danke für die Merci )). Ich würde in der Nacht unbedingt ausstreichen, anlegen oder abpumpen, damit die Milch läuft. Auch in den nächsten Tagen solltest Du oft anlegen und dich ausruhen, im Moment ist Ruhe wirklich das WICHTIGSTE :-). Meld dich doch bitte morgen noch mal kurz, aber ich hoffe, Du hast das Schlimmste überstanden! Biggi


Victoria_Bremen

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Hallo, in Ordnung. Dann steh ich regelmäßig auf und "entmilche" mich. :-) Was meinst du, kann ich morgen zu meinem Rückbildungskurs gehen oder sollte ich den diesmal ausfallen lassen und das Bett hüten? Nochmal vielen Dank, ich geb auf jeden Fall morgen Bescheid, Victoria mit Mia ( die schon pappsatt schläft - es muss also die Milchpumpe ran )


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Victoria, jetzt warte mal, wie es dir morgen geht, wenn Du fit bist, kannst Du sicher auch zur Rückbildung. Wenn Du noch angeschlagen bist, lass es lieber einmal ausfallen und setze einmal aus. Gute Nacht! Biggi


Victoria_Bremen

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Hallo, in Ordnung. Dann steh ich regelmäßig auf und "entmilche" mich. :-) Was meinst du, kann ich morgen zu meinem Rückbildungskurs gehen oder sollte ich den diesmal ausfallen lassen und das Bett hüten? Nochmal vielen Dank, ich geb auf jeden Fall morgen Bescheid, Victoria mit Mia ( die schon pappsatt schläft - es muss also die Milchpumpe ran )


Victoria_Bremen

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Hallo liebe Biggi, dank deines schnellen Rates bin ich wieder fit. Ich hab zwar heute Nacht den Wecker nicht gehört, der mich zum Abpumpen aufwecken sollte ( unglaublich, wenn Mia auch nur einen winzigen Fieps macht bin ich sofort hellwach, aber einen weiß-der-Kuckuck-wieviel-Dezibel-Wecker hör ich nicht ;-) ) aber die Brust war in Ordnung. Heut morgen tat nichts mehr weh. Wir hatten also einen schönen Rückbildungs- und Babymassagekurs. :-) Ich wärme die Brust noch vor jedem Stillen an, und hab auch heute noch alle zwei Stunden angelegt. Aber ich denke und hoffe, dass alles wieder gut ist. Nochmals vielen vielen Dank. Du hast mir wirklich sehr geholfen. Es ist wirklich schön zu wissen, dass es so liebe und kompetente Menschen im Web gibt. :-) Danke dir! Victoria mit Mia


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