Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen in der Brust...

Frage: Schmerzen in der Brust...

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Hallo! Ich habe eine Frage zum Stillen! Meine Kleine ist nun gute 6 Wochen alt und soweit klappt es mit dem Stillen ganz gut, zwar nur mit Stillhütchen, da sie so sehr saugt und ich von Haus aus einen recht großen Busen habe--sie kann nicht viel des Warzenvorhofes fassen beim saugen, deshalb geht es nur mit dem Hütchen, aber auch da tut es manchmal weh. Seit 3 Tagen allerdings habe ich Schmerzen in der linken Brust. Ich lege korrekt an, immer im Wechsel etc. und weiß nicht genau wo es her kommt... Vielleicht liegt es daran, daß es mit der Menge der Milch noch sehr variiert, da ich sehr auf den Tee: Fenchel-Anis-Kümmel reagiere und vor 3 Wochen knapp einem Milchstau entgangen bin. Jedenfall habe ich vor 3 Tagen abgepumpt (von Hand), da ich leichte Schmerzen verspürte, aber eben kein Spannen, sondern Schmerzen, wie Druckempfindlich. Ich dachte zwar die Brust sei leer, es kamen aber auf Anhieb 30 ml. Danach nichts mehr. Ich probierte es mit gut warmen Lappen und dann kamen nochmal 20 ml, erst prompt, dann sehr mühsam-- hatte das Gefühl es ist sehr Dickflüssig gewesen, bin aber unsicher. Alles in allem dauerte es ca. 45 min., dann waren es 50 ml. Hatte das Gefühl die Brust war komplett leer, die Schmerzen blieben aber. Jetz habe ich auch schon mehrfach gekühlt, aber es sind immer Schmerzen primär bei Berührung, direkt unter der linken (von mir aus gesehen) Brustwarze, dann abnehmend aber noch spürbar nach hinten im linken unteren Quadranten Richtung Achsel gehend, jedoch immer mehr abnehmende Schmerzen. Sehen tut man von außen gar nichts! Ich habe alles befolgt, was ich erfahren habe, bin hygienisch usw usw... Was kann das nur sein, ich mache mir große Sorgen. Bitte helfen Sie mir! Vielen Dank!!! Evi


Biggi Welter

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Liebe Evi, die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und/oder schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Ein Milchstau kann vielfältige Ursachen haben: Stress (gerade während der ersten Wochen nach der Geburt), einengende Kleidungsstücke (schlecht sitzende Bhs) oder einschneidende Schultergurte von einer Umhängetasche oder einer Tragehilfe, zu geringe Entleerung der Brust, wenn das Baby plötzlich durchschläft oder tagsüber eine Mahlzeit überspringt, bei manchen Frauen auch Kälte oder Zugluft. Es kommt auch vor, dass eine falsche Anlegetechnik dazu führt, dass einige Bereiche der Brust nicht richtig entleert werden (z.B. wenn die Mutter, wie leider immer noch oft empfohlen, beim Anlegen die Brust zwischen Zeigefinger und Mittelfinger klemmt, um die Nase des Babys freizuhalten). Bei einem Milchstau kannst Du die schmerzende Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmem Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Und wie immer gilt auch hier: auf korrektes Anlegen und eine gute Stillposition achten. Außerdem solltest Du Dir möglichst viel Ruhe gönnen. Wenn möglich leg Dich mit Deinem Kind ins Bett und überlass die Hausarbeit jemandem anderen. Falls Du plötzlich Fieber oder Schüttelfrost bekommst (die Symptome ähneln der einer Grippe), solltest Du zu einem Arzt gehen. Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass eine Brustentzündung kein Abstillgrund ist. Es gibt Medikamente, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind und weiterstillen verkürzt den Krankheitsverlauf. Ich wünsche Dir gute Besserung. LLLiebe Grüße Biggi


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