Mitglied inaktiv
Hallo, erstmal vielen Dank für die ausführlichen Ratschläge. Sie haben mir schon des öfteren weitergeholfen. Wir sind wieder einmal in einer schwierigen Situation und sind damit unglücklich. Nina ist jetzt 7 Monate und 1 Woche alt und wir haben vor ca. 5 Wochen mit Beikost angefangen, bisher war es schon ein Stolperweg, wir mußten wegen Durchfall pausieren, dann erneut beginnen. Zuerst war sie sehr neugierig aufs Essen, jetzt ist es nicht mehr so leicht. Sie ißt mittags ca. 90 gr., (Kartoffeln und Karotten manchmal mit Rindfleisch) aber ohne sichtliche Begeisterung, danach hält sie ca. 2 - 2 1/2 Stunden durch, versucht aber immer wieder einmal nach meiner Brust zu schnappen. Die Mumi wäre ihr lieber als das Essen. Nachmittag bekommt sie einen Hirse Früchte Brei, davon ißt sie auch nur einige Löffel. Das einzige was ihr sichtlich gut schmeckte war bisher Pfirsich Fruchtgläschen pur, aber dies ist ja keine Malzeit. Seit ca 5 Wochen möchte sie auch nachts wieder trinken. Vorher ´schlief sie durch, ohne einen Muckser. Was hälst Du von der Empfehlung, ab 7 Monaten dem Kind nachts nichts mehr zu geben? Auch mit dem Einschlafen haben wir unsere Probleme, sie nuckelt sich am liebsten in den 'Schlaf. Die Abendmalzeit (Stillen) dauert ca. eine Viertelstunde und dabei schläft sie ein. Wir haben sie danach schon aufgeweckt und wach ins Bett gelegt, worauf sie solange brüllte, bis wir sie wieder auf den Arm nahmen. Leider schaffen wir es nicht, sie brüllen zu lassen. Wir kennen das Buch jedes Kind kann schlafen lernen, aber sie tut uns einfach so leid, daß wir sie nicht konsequent brüllen lassen können. Ich bin aber unzufrieden mit der Situation. Auch schaffen wir es nicht ihr einen festen Tagesablauf anzugewöhnen, jeder Tag läuft anders ab, wir haben leider keine festen Schlaf und Essenszeiten. Sollte man das Kind aufwecken zum Essen, um es an feste Zeiten zu gewöhnen? Und jetzt noch die letzte Frage: Sollte man einem gestillten Kind Milch in den Brei geben? Ich habe verschiedenes gelesen, manche empfehlen den Milchbrei ab dem 7. Monat, andere ab dem 8. Monat, andere sagen wieder, daß gestillte Kinder gar keine andere Milch bekommen sollten. Was hälst Du davon? Wird sie vielleicht nicht mehr satt genug und möchte deshalb nachts trinken? Den Brei mit Mumi zu kochen möchte ich nicht, da ich nicht abpumpen kann. Danke, Gruß UTE
? Liebe Ute, Gott sei Dank, schafft ihr es nicht, euer Baby so weinen zu lassen. Ich persönlich lehne die in dem „berühmten Buch" angepriesene Methode ab, wie übrigens die Mehrheit aller Stillberaterinnen. In meinen Augen führt diese Methode lediglich dazu, dass ein Kind früher oder später resigniert und deshalb schläft. Es kommt zu einem Vertrauensbruch (auch wenn das in dem Buch anders dargestellt wird). Es gibt auch keine langfristigen Untersuchungen, die die Unschädlichkeit der Methode belegen. Auch kenne ich mehrere Mütter, die zunächst einen Erfolg mit dem Schlaftrainigsprogramm erzielen konnten, später aber mit äußerst massiven Schlafproblemen bei ihren Kindern zu kämpfen hatten, die sich dann auch nicht mehr mit der Ferbermethode (das Buch beruht auf Prof. Ferber aus den USA) lösen ließen. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass die Eltern sich als Versager fühlen. Die Vorschläge für junge Eltern sind zum Teil sehr eigen und fördern kaum die Ruhe in der Familie. Ich halte z.B. nichts davon, ein Kind, das an der Brust eingeschlafen ist, wieder zu wecken, damit Einschlafen und Stillen voneinander getrennt werden. Stell dir doch mal vor, wie Du dich fühlen würdest, wenn Du gerade eingeschlafen bist und es weckt dich jemand auf, nur weil Du seiner Meinung nach anders einschlafen solltest. Jedes Kind wird zu seiner Zeit seinen Weg finden, ohne Brust und ohne Weinen einzuschlafen und wenn die Eltern diesen Punkt abwarten können, dann profitieren alle davon. Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Selbstwertgefühls eines Kindes und dem Schreienlassen. Kinder, die schon als Babys gelernt haben, dass sie sich auf ihre Mutter (Vater) verlassen können, deren Bedürfnisse wahrgenommen und gestillt wurden, gehören später meist zu den Menschen, die in sich selbst ruhen, ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt haben (denn sie waren ihren Eltern etwas wert) und ausgeglichen durch ihr Leben gehen können. Babys drücken ihre Bedürfnisse durch schreien aus, sie haben noch nicht viele andere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen. Lässt man ein Baby schreien, dann ignoriert man sein Bedürfnis (und ignoriert auch seinen Wunsch nach Kommunikation). Das Kind resigniert irgendwann und hat gelernt, dass es tun kann was es will, es ist den Eltern nicht „wert", dass sie darauf reagieren. Sicher hat ein solches Verhalten der Eltern keinen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl des Kindes. Ach ja, das Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes und die Achtung vor dem Kind bedeuten nicht, dass Eltern sich von dem Kind tyrannisieren lassen, wie das die Verfechter des Schreienlassens häufig behaupten. Es gibt eine sehr gute Arbeit über das Thema Schlaf, die sich mit den Schlaftrainingsprogrammen beschäftigt und die sehr lesenswert ist. Sie heißt „Schlaf! Auf die Plätze - Fertig - Los. Eine kritische Auseinandersetzung zum Inhalt des Buches ‚Jedes Kind kann schlafen lernen‘" und kann bei der Autorin Barbara Walcher Walcher, IBCLC (berros@dnet.it) bezogen werden. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind und erst recht, wenn das Kind erst sechs oder sieben Monate alt ist. Das (vermehrte) nächtliche Aufwachen ab etwa vier bis sechs Monaten ist etwas, was bei so vielen Kindern zu beobachten ist, dass es als „normal" zu bezeichnen sein dürfte. Es ist auch eher die Regel, denn die Ausnahme, dass ein Baby nicht durchschläft (was sich nebenbei bemerkt auch daran erkennen lässt, dass es eine Flut von „Ratgebern" gibt, die den Eltern Methoden versprechen, wie sie das Kind zum Durchschlafen „erziehen" können). Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Genau so ist es auch mit dem „festen Tagesablauf". Du kannst deinem Kind die Beikost immer zu festen Zeiten (am besten dann, wenn auch ihr esst) anbieten und daneben weiter nach Bedarf stillen. Allmählich wird sich euer Baby dann an die Essenszeiten der Familie mit anpassen und schließlich irgendwann ja auch am Familientisch mitessen. Hier muss kein Zwang ausgeübt werden, sondern ein leises Lenken. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird häufig genug gestillt, dann muss keine andere Milchmahlzeit und auch kein Milchbrei gegeben werden und es ist kein Problem, wenn Du deinem Kind einen milchfreien Brei anbietest. Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das seinen Nachkommen artfremde Milch anbietet, notwendig ist Milch nach dem Abstillen nicht mehr, um sich ausreichend und gesund zu ernähren. Ganze Kulturen leben ohne artfremde Milch und auch ohne künstliche Säuglingsnahrung. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Ein weiterer Buchtipp, der hilft ein Baby besser zu verstehen ist „Oje ich wachse" von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij? In diesem Buch findest Du zwar keine Patentrezepte, aber Erklärungen, warum Kinder manchmal besonders unruhig sind und Hinweise, wie diese anstrengenden Zeiten besser zu meistern sind. Vielleicht ist dieses Buch etwas für dich. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Ich habe heute das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" gelesen. Ich finde, das Buch ist besser als sein Ruf. Wenn ich nicht so schreckliche Sachen darüber gehört hätte wie "30 Minuten schreien lassen", hätte ich mich vielleicht schon früher darauf eingelassen. Aber die amerikanischen Empfehlungen sind in diesem Buch deutlich entschärft worden. Das sollte man immer dazu sagen. Mir hat es schlüssig erklärt, warum sich Luisas Schlafverhalten in den letzten Wochen so verschlechtert hat. Sie wollte nachts immer öfter nuckeln. Stillen nach Bedarf geht aber nicht mehr. Die Schnittstellen sprich die Brustwarzen sind einfach zu malade. Ich finde auch nicht, dass die Buchautoren es am Respekt vor dem Kind mangeln lassen. Sie sagen eindeutig: Wo kein Problem ist, ist auch kein Handlungsbedarf.
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