Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter mußte am 3. Lebenstag gleich ins Kinderkrankenhaus wegen angeblicher Infektionsgefahr, wo sie mit Antibiotika behandelt wurde. Leider lief dort so einiges nicht so glatt: Sie wurde - obwohl ich auch dort als Begleitperson war - ohne mein Wissen zugefüttert, mit HA und mit Primergen, außerdem hat sie ständig Malto und Glukose bekommen (hat auch in einer Woche 500g zugenommen!) Nun trinkt sie seitdem an der Brust wie an der Flasche, d.h. sie schnalzt immer und hat nicht mehr die ganze Brustwarze im Mund, was sie anfangs toll gemacht hatte. Durch dieses Schnalzen schluckt sie so viel Luft, daß sie nach dem Stillen immer für 1 Stunde schreit, bis dann endlich das Bäuerchen kommt. Dann erbricht sie noch manchmal und dann ist's wieder gut. Ich habe schon versucht, ihr die Brustwarze immer wieder neu zu geben, aber entweder mag sie dann nicht mehr oder sie nimmt sie wieder zu wenig in den Mund. Auch näher ranziehen half nicht. Ich habe schon meine LLL Stillberaterin hier angesprochen, aber die wußte auch keinen weiteren Rat und meinte auch, ich müsse ihr das Schnalzen möglichst schnell abgewöhnen. Nur wie??? Hast Du noch einen Rat? Und kannst Du mir verraten, was durch das verschiedene Zufüttern an Allergieschutz "verbockt" wurde? Vielen Dank Cornelia
Liebe Cornelia, Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Deine Tochter ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Sie muss erst lernen, wie sie an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Du deine Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringst. Versuche, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Du deine Tochter anlegst. Warte nicht, bis deine Kleine sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wähle eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achte auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik findest Du in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen kannst. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in deiner Hand und seine Beine liegen seitlich neben deinem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Du in dieser Haltung den Kopf deiner Tochter gut kontrollieren kannst und genau siehst, was sie macht. Vermeide es, deine Tochter am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Du im Rückengriff stillst, kannst Du eine Windel zwischen deine Hand und den Kopf deiner Tochter legen oder sie fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Du unter ihren Kopf legst. Stütze den Kopf und den Nacken deines Babys in Höhe der Ohren mit deiner Hand. Will deine Tochter nicht an der Brust bleiben, nachdem sie sie zunächst erfasst hat, kannst Du während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der ihre Lippen deine Brust berührt. Sie wird die Milch schlucken und dabei ihre Zunge abflachen, so dass sie die Brust richtig fassen kann. Es wäre günstig, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie deine Tochter an der Brust trinkt. Es lässt sich niemals sagen "eine Flasche andere Nahrung und das Stillen war für die Katz". Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn. Erstens hat das Stillen noch eine Vielzahl anderer Vorteile als nur die vorbeugende Wirkung gegen Allergien und zweitens lässt sich niemals für den Einzelfall vorhersagen, wie das jeweilige Kind reagieren wird. Theoretisch ist es möglich, dass sich das Allergierisiko für ein Kind durch eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöht, doch in der Praxis lässt sich aus dieser statistischen Wahrscheinlichkeit nichts Definitives für dein Kind oder das deiner Nachbarin oder irgend ein anderes individuelles Kind herauslesen. Es hat auch keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn es lässt sich ohnehin nicht mehr rückgängig machen, dass dein Kind andere Nahrung bekommen hat und es ist ja nun einmal so, dass Du dein Kind nicht hungern lassen kannst. Was soll denn eine Frau machen, der es aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, ihr Kind voll mit ihrer Milch zu ernähren? Sie kann ja nicht sagen, weil dadurch das Allergierisiko statistisch erhöht wird, gebe ich meinem keine andere Nahrung. Ich hoffe, Du findest bald kompetente Hilfe vor Ort! LLLiebe Grüße, Biggi
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