Mitglied inaktiv
Meine Tochter (3 1/2 Monate) verhält sich seit ca. 2 Wochen sehr komisch beim Stillen: Sie saugt an der Brust ca. 3-4 mal, dann dreht sie den Kopf weg, dann saugt sie wieder und so weiter. Das ist manchmal eine lange Prozedur, bis ich hoffe, dass sie genug gekriegt hat. Oft weint sie auch dazwischen. Wir waren schon lange bei einem 4-Stunden-Rhythmus, aber in letzter Zeit kommt sie auch schon nach 3 Stunden. Kann es sein, dass sie die Brust bereits ablehnt, oder ich zuwenig Milch habe?
? Liebe Tina, ein so junges Baby stillt sich nicht selbst ab, es streikt allenfalls an der Brust. Ihre Schilderung lässt mich allerdings daran denken, dass Ihr Baby nicht nur die Brust bekommt, sondern auch einen Schnuller und eventuell die Flasche. Liege ich mit dieser Vermutung richtig? Wenn ja, dann fürchte ich, dass Ihre Tochter saugverwirrt ist. Es ist leider ein Trugschluss, dass es bestimmte Sauger gäbe, die verhindern, dass ein Baby saugverwirrt wird. Das kann mit jedem Sauger passieren. Wichtig ist nämlich nicht, dass sich das Kind beim Trinken „anstrengen" muss, sondern dass es an der Brust mit einer anderen Technik als an der Flasche trinken muss. Wenn es an der Brust mit der „Flaschentechnik" trinkt, bekommt es wenig bis nichts heraus und reagiert schließlich frustriert mit einer Brustverweigerung. Auch das Saugen an einem Schnuller, kann zu einer Saugverwirrung führen. Eine Saugverwirrung kann überwunden werden, je nachdem wie gravierend sie ausgeprägt ist kann es ausreichen, die künstlichen Sauger einfach konsequent wegzulassen, geduldig abzuwarten und die Brust in verschiedenen Positionen und eventuell auch im Halbschlaf anzubieten oder aber es müssen mehr Maßnahmen ergriffen werden, um das Kind an die Brust zurückzuführen. Am besten wenden Sie sich an eine Kollegin vor Ort, die Sie im direkten Kontakt dabei unterstützt, Ihr Baby wieder zum korrekten Saugen an der Brust zu bringen. Manchmal helfen die Tipps, die sich auch bei einem Stillstreik bewährt haben. • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Lassen Sie sich am besten von einer Kollegin in Ihrer Nähe zeigen, wie das Becherfüttern funktioniert. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Kollegin kann mit Ihnen dann auch besprechen, woran Sie erkennen, ob Ihr Baby genügend Muttermilch bekommt. Noch ein kurzes Wort zum Vier-Stunden-Rhythmus. Der vielbeschworene Vier-Stunden-Rhythmus stammt aus einer Zeit, in der es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht wie bei der Brusternährung nach Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig immer noch der Mythos des Vier-Stunden-Rhythmus. Inzwischen sind sich alle Stillexperten einig, dass das Stillen nach Bedarf die beste Lösung für Mutter und Kind ist. Auf diese Weise bekommt ein Baby die Nahrung, die es braucht, dann wann es sie braucht und die Milchmenge der Mutter stellt sich am besten auf den Bedarf des Babys ein.Eine Ausnahme davon ist ein schlecht gedeihendes Kind, das viel schläft. In diesem Fall muss die Mutter die Initiative ergreifen und das Kind zum häufigeren Trinken an der Brust wecken. Richten Sie sich bitte wirklich nach dem Kind und nicht nach der Uhr. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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