Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Relaktation

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Relaktation

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi! Auf dieser Seite hab ich zum 1. Mal was über Relaktation gelesen, obwohl ich mich schon lang gefragt hab, ob sowas funktioniert. Ich habe meinen Sohn nur 5 Wochen lang gestillt, wegen einigen Problemen dabei. Meine flachen Brustwarzen waren dabei noch nichtmal das allergrößte Problem, sondern der Kleine war 3 Wochen zu früh geboren, und war wohl einfach ein bißchen zu schwach. Er hat nur ganz "sanft" gesaugt. Meistens hab ich die Mumi abgepumpt und zwischendurch aber schon andere Milch zugefüttert. Nach 5 Wochen wollte er dann überhaupt nicht mehr und ich hab abgestillt. Leider habe ich ihm dann normale (nicht hypoallergene) Säuglingsnahrung gegeben. Als er ca. 4 Monate alt war bekam er sich stark verschlimmernde Neurodermitis. Aber erst im Alter von 11 Monaten bekamen wir die Diagnose: Kuhmilchallergie. Leider verträgt Benedikt auch weder Soja-, Schaf-, oder Ziegenmilch und auch nicht diese extrastark hydrolisierte (Nutramigen). Damit zu meinen Fragen: 1. Macht es Sinn ein Kind mit Kuhmilchallergie zu Stillen (natürlich müsste die Mutter eine Diät einhalten)? 2. Könnte man (theoretisch) ein Kind mit Muttermilch ernähren, nachdem man 16 Monate nicht gestillt hat (mit der Milchpumpe natürlich)? Es ist doch auch (schwer) möglich ein Adoptivkind zu stillen, aber vermutlich muß das Kind dafür so klein sein, daß es "mithilft". Vielleicht sind das ein bißchen dumme Fragen, aber mich würde es halt einfach interessieren (auch wenn so eine Relaktation für mich wahrscheinlich nicht in Frage kommen wird). ... Mein Problem ist halt: Was gebe ich Benedikt anstelle von (Kuh-)Milch? ... LG!!! Bee-Jay


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Bee-Jay, es ist immer eine Herausforderung ein Kind mit solch gravierenden Allergieproblemen zu ernähren und ich kann daher Ihren Gedankengang über eine Relaktation nachvollziehen. Da selbst eine Frau, die niemals schwanger war, ihre Brust dazu bringen kann (das wird dann induzierte Laktation genannt), Milch zu bilden besteht die Möglichkeit, dass Sie relaktieren. Allerdings kann Ihnen niemand vorhersagen, wie erfolgreich die Relaktation verlaufen wird und welche Mengen an Milch Sie dann bilden werden. Ein 18 Monate altes Kind wieder an die Brust zu bringen, halte ich für relativ ausgeschlossen. Das älteste mir bekannte Adoptivstillkind war acht Monate als es zu der Adoptivmutter kam und hatte vorher keine Stillerfahrung. Allerdings diese Adoptivmutter sehr stillerfahren und hat bereits zwei Adoptivkinder vor diesem Kind gestillt. Wenn Sie sich eingehender mit dem Thema Relaktation auseinander setzen wollen, empfehle ich Ihnen, dass Sie sich an eine Stillberaterin mit entsprechender Erfahrung wenden und zunächst einmal ein ausführliches Beratungsgespräch führen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne eine Kollegin heraus. In wie weit Sie Ihre eigene Ernährung umstellen müssten, damit Ihr Sohn Ihre Milch dann ohne Probleme verträgt, kann ich Ihnen ebenfalls nicht so einfach sagen. Hier wäre vermutlich ein zusätzliches Gespräch mit einer Ernährungsberaterin sinnvoll. Überhaupt denke ich, dass es sehr sinnvoll wäre, wenn Sie sich an eine Ernährungsberaterin wenden würden, die Erfahrung mit Kindern mit Allergieproblemen, insbesondere Milcheiweißallergien hat. Eine absolut (kuh)milchfreie Ernährung ist durchaus möglich (es gibt ganze Kulturen, die nach dem Abstillen keinerlei Milch(produkte) mehr zu sich nehmen), wenn auch in unserer Gesellschaft nicht sehr üblich. Inzwischen übernehmen sehr viele Krankenkassen die Kosten für eine Ernährungsberatung, fragen Sie mal bei Ihrer Kasse nach. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo! Ich hatte schon mal wegen der Relaktation für die Geburt meines Enkels geschrieben. Jetzt ist es so, dass ich es wirklich geschafft habe nach über 10 Jahren nicht stillen wieder ein bisschen Milch zu haben. Wenn ich pumpe kommen einige wenige Tropfen, besser funktioniert es aber, wenn ich mit der Hand ausstreiche, da bekomme ich immer wie ...

Meine Tochter und ich hatten einen schwierigen Stillstart. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass bei uns alles schiefgelaufen ist. Direkt nach der Geburt wurde sie mir zwar auf den Bauch gelegt; die Nabelschnur war allerdings zu kurz, so dass sie nicht an die Brust konnte. Sie wurde daher nach der Durchtrennung der Nabelschnur gewaschen etc. und ...

Guten Tag! Meine kleine Maus und ich hatten einen sehr schlechten Start hinsichtlich des Stillens, so dass ich bereits nach meinem Klinik Aufenthalt begonnen hatte abzupumpen. (Falsche Beratung, stillhütchen, Brust wurde nicht richtig angenommen). Ganze 4 Wochen habe ich das so gemacht. In Kombination mit pre Nahrung da ich nicht genug Milch zu ...

Halle, mein Sohn ist 17 Monate alt und stillt noch relativ oft nach Bedarf (ca 8mal in 24 Std) Ich weiß, dass es eigentlich nicht wild ist bei einem Kleinkind, dennoch finde ich es komisch und würde gerne versuchen es zu ändern: meine rechte Brust bildet im Grunde keine Milch mehr. Sie war schon beim ersten Kind die "schwächere Brust". Ich habe i ...

Ich bin gerade bei der Relaktation und wollte fragen oh man da dann auch einen richtigen Milcheinschuss bekommt oder ob einfach nach und nach ein bisschen mehr Milch kommt. LG

Hallo, mein Name ist Maria und ich habe vor 4 Wochen meine Tochter per Kaiserschnitt in der 32+6 zu Welt gebracht, meine Tochter musste 2 Wochen im Krankenhaus bleiben. Anfangs hat die kleine nur die Muttermilch bekommen von der Brust da ihr das aber noch zu anstrengend und sie nur abgenommen hatte, haben wir uns dazu entschieden ihr die Muttermilc ...

Hallo, ich habe am 24.01.22 meine Tochter per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Ich habe sie die ersten Wochen voll gestillt, trotz einer größeren Tochter von 3 Jahren. Meine kleine war aber schon immer sehr unruhig an der Brust, hat viel geschrien. Meine Stillhebamme riet mir zu einer Osteopathie zu gehen. Meine kleine hat Probleme mit dem Darm ...

Liebe Frau Welter, vor 3 Wochen kam mein erstes Baby per sekundärer Sectio zur Welt. 3 Tage später kam der Milcheinschuss, alles soweit normal. Leider musste meine Tochter die erste Woche im Krankenhaus zur Überwachung bleiben (grünes Fruchtwasser) und der Stationsarzt dort sagten mir, ich solle aufgrund meiner vorübergehenden Medikamentenein ...

Liebe Frau Welter, meine Tochter geb. in der 42 SSW und ich hatten einen schwierigen Start und es wurde leider in der Klinik zugefüttert weil sie angeblich sehr viel Hunger hatte. Durch eine Saugschwäche konnte sie nicht effektiv an der Brust saugen. Ich habe dann durch längere Schmerzen nach der Geburt selten angelegt und erst nach 2 Wochen müh ...

Liebe Biggi Welter Ich habe vor ca. 1 1/2 Monaten abgestillt, als ich gemerkt habe, dass mein Sohn (damals noch 11, fast 12 Monate) nicht mehr richtig satt wurde, da ich nur noch auf der linken Brust wirklich Milch hatte. So habe ich ihm zusätzlich PRE gegeben und so hat es sich ergeben, dass ich ihn irgendwann gar nicht mehr gestillt habe. Davo ...