Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

reichliches Spucken

Biggi Welter

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Frage: reichliches Spucken

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Hallo liebe Biggi, unser Kleiner nimmt inzwischen wirklich gut zu. Er ist heute genau einen Monat alt und wiegt inzwischen 3650 g (Geburtsgewicht 3330 g). Zwischendurch hatte er ja neben den üblichen 10 % des Geburtsgewichtes auch mal so zusätzlich noch abgenommen, weil es mit dem Stillen nicht richtig klappte, aber mittlerweile alles wunderbar. Ich habe schon viel hier übers spucken gelesen und wollte nun auch nochmal nachfragen. Mein Kleiner wird nach Bedarf gestillt,(meist aller 2,5-3 Std. manchmal auch öfter wenn er möchte). Da wir die Waage noch da haben, habe ich einfach mal vor und nach einigen Stillmahlzeiten gewogen einfach mal, zu sehen wieviel er trinkt. Er trinkt zwischen min. 30 ml und max. 110 ml. (ist alles denke ich normal) Nun ist es so, dass er eigentlich seit Geburt nach jeder Mahlzeit viel spuckt. Ich weiß, dass ist normal. Aber er spuckt kurz nach d. Bäuerchen, manchmal mit d. Bäuerchen, ne halbe Stunde nach d. Trinken, 1 Std. nach d. Trinken oder auch mal 2 Std. nach d. Trinken. Oft kommt eine beträchtliche Menge wieder raus, gleich mehrmals hintereinander und anschl. will er wieder an die Brust trinken. Ich denke dann immer, wenn er alles wieder rausbringt, müsste der Magen doch voll und der kleine Mann satt sein. IST WOHL DOCH NICHT SO??? Sein Spucken reicht von einfachem seitlichen aus dem Mund fließen bis über schwallartiges Spucken, so dass der der ihn auf dem Arm hat auch gleich noch was davon hat. ;-) Gestern zum Beispiel trank er bei einer Nachmittagsmahlzeit 90 ml, nickte weg und nach ca. 15 min. wollte er weiter trinken. Ich legt ihn nochmal an und er muss wohl auch nochmal ein bisschen was getrunken haben, nicht nur genuckelt. Dann nach einiger Zeit lag er auf der Decke und gähnte, als die Milch plötzlich hoch kam und gleich im Anschluss daran kam ein richtiger großer Schwapp so dass ich ihn komplett einschl. Socken umziehen musste. Kurz danach schlief er ein. Bei der nächsten Mahlzeit trank er "nur" 60 ml und er spuckte kaum. Kann man also davon ausgehen, dass er sich einfach "überfressen" hat und was zu viel war wieder rauskam? Da er von Anfang an so viel spuckte und zwischendurch auch mal kurz abnahm, war er ja in der Kinderklinik zur Beobachtung. Dort wurde Ultraschall vom Bauch gemacht und (ich hoffe das heißt so) eine Magenpförtnerverdickung konnte nicht festgestellt werden. Ist mein Kind also einfach einer, der zu viel trinkt und dann das überschüssige wieder erbricht? Da er auch gerne nuckelt an der Brust, kommt zwangsläufig auch Milch mit, die er dann zusätzlich trinkt. Und wieso will er gleich nach dem Spucken wieder trinken? Da ist doch dann kein Platz mehr im Magen. Oder wie erklärt man sich dieses Phänomen? Er hat übrigens auch viele nasse Windeln am Tag und fast immer Stuhl in der Windel. Viele liebe Grüße Andrea


Biggi Welter

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Liebe Andrea, Babys sind an zwei Stellen undicht oben und unten : ). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser "Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, umso unruhiger sind auch die Babys. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen, bei Problemen der Mutter mit den Brustwarzen und bei übermäßigem Spucken darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für das Spucken und Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich weder sehen, wie dein Kind an der Brust angelegt ist, noch beurteilen wie es trinkt. Deshalb solltest Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden, die dich und dein Kind SEHEN kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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