Frage: Probleme in Kita wegen Stillen

Hallo Frau Welter, ich habe eine Frage/ein Problem mit unserer Krippe. Meine Tochter ist 16 Monate alt und geht seit Oktober in die Krippe. Sie fühlt sich da wohl und genießt den Umgang mit den anderen Kindern. Die Eingewöhnung habe ich als liebevoll empfunden. Vor Weihnachten war sie total gut eingewöhnt, jetzt seit einer Pause über Weihnachten (+ sie zahnt...) läuft es nicht mehr gut und sie weint und wir müssen sie abholen. Dafür gibt es viele verständliche Gründe und braucht einfach wieder Zeit sich einzugewöhnen. Mein Problem ist, dass sowohl die Erzieherin als auch die Kita-Leitung mich seit dem Vorgespräch unter Druck setzten abzustillen. Bevor sie unsere Tochter überhaupt kannten, wurde das Stillen als Problem ausgemacht. Ich habe eine wundervolle Stillbeziehung mit meiner Tochter und würde sie eigentlich gerne fortführen bzw. einfach selber entscheiden, wann wir das ändern. Jedes Mal wenn es ein Problem gibt, wird die "Sie stillen ja noch" Keule rausgeholt, als Ursache für jeden schlechten Tag den sie hat. Nun sagte die Kita-Leitung zu mir ich hätte ja am Besten vor der Eingewöhnung abgestillt, das hätte sie wohl im Vorgespräch nicht klar genug gesagt. Sie könne keine Beziehung zu den ErzieherInnen aufbauen und sich trösten lassen, ("keine Chance") da sie Beruhigung mit Stillen verbindet. Erst hieß es ich solle das Einschlafstillen lassen, jetzt heißt es, ich solle tagsüber abstillen. Wir würden ja schließlich die Fremdbetreuung wünschen. Vom Papa zu Hause lässt sie sich auch ohne Stillen wunderbar trösten und im Dezember fühlte sie sich wohl in der Kita und hatte offensichtlich eine wunderbare Beziehung zu allen ErzieherInnen aufgebaut. Sie weint ja nicht seit Oktober durch. Ich bin ehrlich gesagt einfach müde von den Diskussionen und finde die Kita macht es sich damit sehr leicht alles auf ein "Problem" zu reduzieren. Ich finde es auch recht übergriffig und weiß einfach nicht mehr, wie ich damit umgehen soll und empfinde es als fast schon erpresserisch. Wenn ich mich dazu entscheide, wie kann ich sie am besten tagsüber abstillen? Vielen Dank und viele Grüße

von Magdalena9 am 13.01.2023, 16:54



Antwort auf: Probleme in Kita wegen Stillen

Liebe Magdalena9, gerade jetzt ist es wichtig, dass zu Hause nicht auch noch Veränderungen kommen, dein Kind braucht Sicherheit, die Kita ist aufregend genug! Es ist immer gut, sich auch seine eigenen Gedanken zu machen und aufs Mutterherz zu hören... tatsächlich macht es keinen Sinn, deine Tochter abzustillen, denn es tut ihr wirklich gut, in der Zeit, die ihr zusammen seid, "Normalität" tanken zu können. Leider lässt uns unser Alltag wirklich wenig Alternativen, und für viele kleine Kinder ist die intensive Fremdbetreuung und das Leben in der Gruppe einfach eine riesige Herausforderung. Ich bedauere es sehr, dass manche Erzieherinnen Mütter so verunsichern und irgendwelche Empfehlungen aussprechen, die nur ihre eigene Meinung spiegeln :-(. Weißt du, was ich auch erschreckend finde: Dass wir Mütter uns immer so schnell verunsichern lassen. Und das meist noch von Leuten, die überhaupt keine eigene Erfahrung vorweisen können, sondern nur aus dem Vorurteil heraus! Geh doch noch mal in der Kita selbst vorbei und stelle das klar: Ihr stillt und werdet das auch weitermachen. Und dass du sie darum bittest, das zu respektieren, auch wenn sie selbst das für völlig verquer halten. Also: Angriff blasen. Ich gehe davon aus, dass danach alles ruhig sein wird (na ja, vermutlich werden sie dir schon bei passender Gelegenheit unter die Nase reiben, dass dein Kind das Einzige ist, das dies oder jenes nicht kann oder macht. Auch dann: Bleib locker und denk dir: daraus können die Erzieherinnen ja wieder was dazu lernen, dein Kind auf jeden Fall wird es schaffen, denn unsere Kleinen sind Weltmeister im Anpassen!!!). Manche Mütter gehen auch den einfacheren Weg und sagen einfach, dass sie abgestillt haben….. Dein Kind wird sich daran gewöhnen, dass es nur bei dir an die Brust darf und das WIRD es auch lernen, wenn die Betreuerinnen liebevoll und konsequent sind, aber das erreichen sie nicht damit, dass du abstillst. Für mich sieht es auch ein wenig so aus, dass der scheinbar einfachste Weg gesucht wird und das würde ich auch klären. Sprich mit den Erzieherinnen, erkläre ihnen deinen Weg und steh für dich und dein Kind ein. Frag sie doch mal, was sie sich erhoffen, wenn du nicht mehr stillst, denn dein Kind wird ja dadurch nicht weniger Nähe brauchen….. Wichtig ist, dass du klar bist und auch den Erzieherinnen zuhörst, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, der für alle passt! Ich wünsche dir von Herzen, dass es ein gutes Gespräch wird und würde mich wirklich sehr über eine Rückmeldung von dir freuen. Ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 13.01.2023



Antwort auf: Probleme in Kita wegen Stillen

Hallo Magdalena, natürlich ist das Problem nicht das Stillen, sondern die Pause über Weihnachten. Wie Du ganz richtig sagst: eigentlich bräuchten die Kinder danach eine Eingewöhnung. Bloß haben die Erzieherinnen dafür natürlich keine Zeit. Wir haben angefangen, von den Erzieherinnen, mit dem Kind oder ohne, ein paar Fotos zu machen und uns die bei Kita-Pausen (ob durch Krankheit oder Urlaub) immer mal wieder anzusehen. Wir hatten das Gefühl, dass es dann besser ging beim Wiederanfang. Vieleicht hilft Euch das ja auch. Viel Glück!

von zweizwerge am 17.01.2023, 09:10



Antwort auf: Probleme in Kita wegen Stillen

Hallo Biggi, vielen Dank für Deine Antwort und Bestärkung! Leider hat sich das Problem noch nicht gelöst. Das Gespräch war wie erwartet eindimensional. Ich habe mich kooperativ gegeben und gehofft einen Mittelweg zu finden um ihr die Zeit zu geben, sich in Ruhe wieder einzufinden. Für die Kita steht fest, dass es keine Frage der Zeit ist, sondern nur des (tagsüber) Abstillens. Nach dem Gespräch habe ich angefangen tagsüber abzustillen, außer dem Mittagsschlaf. Das hat sie sofort gut akzeptiert und hat als Ersatz Kinderkekse und Sahne-Naturjoghurt akzeptiert. Ich hatte gehofft, dass die Kita dieses Entgegenkommen annimmt und auch etwas entgegenkommt. Dies ist leider nicht der Fall. Seit drei Wochen betreuen wir sie ab Mittags zu Hause, da die Kita sie nicht dort schlafen lässt. Sie könnte ja weinen und die anderen Kinder stören. Wir sind beide berufstätig und zahlen einen Vollzeitplatz. Ich finde es langsam unverschämt es sich so einfach zu machen! Obwohl sie sich wieder viel besser in der Kita eingefunden hat, nicht mehr so viel schreit und sich vor allem gut beruhigen lässt, möchten sie momentan nicht einmal den Mittagsschlaf dort probieren. Erst wenn es sich zu Hause etabliert hat, dass sie ohne Brust einschläft. Das finde ich langsam so absurd, zu Hause auf eine völlig andere Situation zu trainieren. (Ich kann mir ja noch ein paar Kinder ausleihen, um zu Hause die Krippen-Situation originalgetreu einzustudieren ;-) Wenn mein Partner sie mittags abholt ist sie so müde, dass sie im Kinderwagen einschläft. Warum sollte das nicht auch in der Kita klappen, wenn sie liebevoll betreut wird. Stattdessen bekommen wir als "Beschwerde", dass es schwierig sei, dass sie so viel Körperkontakt möchte. Bei solchen Aussagen frage ich mich ernsthaft, ob das die richtige Einstellung einer Kita ist für mein Kind. So von wegen, wir nehmen nur Kinder die "funktionieren", und das im U3 Bereich!! Ich habe versucht mittags das Einschlafstillen zu lassen bin aber nach 15 Minuten toben und schreien eingeknickt. Gibt es Tipps für einen sanften Weg das Einschlafstillen zumindest mittags abzugewöhnen? Ich möchte schon daran arbeiten, dass auch mein Partner sie beruhigen kann, bringe es aber momentan nicht übers Herz, sie da so vor den Kopf zu stoßen und schreien zu lassen (auch wenn ich sie tröste). In der Kita wird meine Geduld bald zu Ende sein. Letztendlich haben wir einen Betreuungsplatz und dann sollen sie zumindest auch versuchen das Kind zu betreuen. Abzustillen kann zumindest rechtlich keine Bedingung für eine Fremdbetreuung sein und alles andere ist einfach meine Privatsache, über die ich nicht jede Woche Bericht ablegen möchte. Ich werde da auch nicht mehr drüber diskutieren. Ich denke, sie wird das Schlafen dort auch wieder lernen, aber nur wenn man sie auch lässt. Viele Grüße Magdalena

von Magdalena9 am 30.01.2023, 22:25



Antwort auf: Probleme in Kita wegen Stillen

Hallo, falls andere Mamas die gleichen Probleme haben, wollte ich gerne noch eine Rückmeldung schreiben, wie es ausgegangen ist. Seit Februar klappt es super in der Kita und ich stille weiterhin zu Hause. Ich habe ehrlich gesagt, gar nicht viel geändert. Sie brauchte einfach etwas länger, sich nach den Ferien wieder einzugewöhnen, quasi eine 2. Eingewöhnung. Nach 3 Tagen, als die Erzieherinnen es dann probiert haben, schlief sie problemlos auf der Matratze wie alle anderen Kinder auch. Wir kriegen seit Wochen die Rückmeldung, dass sie tiefen entspannt ist und jetzt richtig in der Kita angekommen sei. Die Erzieherinnen haben mich ungläubig gefragt, ob ich denn wirklich noch stille, und durch diese Geschichte hoffentlich auch für die nächsten Kinder gelernt, dass es durchaus problemlos funktionieren kann, dass ein Kind in die Kita geht und zu Hause weiter gestillt wird - auch zum Einschlafen. Vielleicht suche ich irgendwann noch einmal das Gespräch mit der Kita-Leitung, dass ich es daneben und falsch finde, kategorisch jeder Mutter gegenüber zu behaupten, dass ein gestilltes Kind sich niemals in der Fremdbetreuung einfinden würde. Jetzt wo es rückblickend klar ist, dass es zumindest bei unserem Kind einfach nicht stimmte. Mir hat es zumindest geholfen, das Problem auszusitzen und sich wirklich nicht beirren zu lassen. Viele Grüße!

von Magdalena9 am 11.04.2023, 22:09



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