Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Probleme beim Abstillen

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Frage: Probleme beim Abstillen

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt vier Monate alt und ich möchte nicht mehr stillen. Ehrlich gesagt, war es schon immer nicht ganz einfach mit der Stillerei.Ich habe es vor ein paar Wochen schon mal mit dem Fläschen probiert, aber er verweigert es. Seit Mittwoch bekommt er Karotte, das ist auch so ein Kampf. Meine Bekannten sagen alle, "Du musst feste Zeiten einhalten". Kann ich eigentlich gar nicht, denn er schläft auch sehr unterschiedlich. Seit zwei Wochen kommt er zwei mal in der Nacht. Was soll ich machen? Ich bin am verzweifeln. Kann ich ihm abends schon einen Brei geben? Bitte helfen sie mir!!


Biggi Welter

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? Liebe Schlumpi, ein vier Monate altes Baby ist - auch wenn die Werbung anderes behauptet - normalerweise noch nicht bereit für Beikost, so dass es nicht sinnvoll ist, ihm Brei zu geben, denn wie sie selbst schreiben: Es ist ein Kampf, die Karotten in das Baby hineinzubekommen. Es wird noch dazu auch höchstwahrscheinlich nichts an seinem Schlafverhalten verändern, wenn Sie ihm jetzt am Abend einen Brei geben, denn Schlafen und Ernährung haben nun einmal nicht den Zusammenhang, der immer wieder von manchen Menschen behauptet wird. Sie schreiben, dass Ihr Baby nachts zwei Mal aufwacht. Das ist zwar einerseits anstrengend für die Mutter, aber andererseits werden Sie viele Mütter von Babys in diesem Alter beneiden, dass ihr Baby so selten aufwacht. Wenn Sie jetzt abstillen wollen und überzeugt davon sind, dass Sie absolut nicht mehr stillen wollen, dann stillen Sie ab, aber erwarten Sie keine Wunder davon. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche bzw. bei einem Kind über sechs Monaten Beikost anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Im Abstand von etwa einer Woche (oder länger) können Sie dann die nächste Mahlzeit angehen. Falls die Brust zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Stillkind die Flasche verweigert. Viele Stillkinder lehnen die Flasche zunächst ab, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Die Techniken beim Trinken der Brust bzw. der Flasche unterscheiden sich völlig voneinander. Das Baby empfindet den Flaschensauger wahrscheinlich als etwas Befremdliches, dem es nichts abgewinnen kann. Manche Kinder nehmen die Flasche auch einige Zeit an und verweigern sie dann. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung (mit einem ganz normalen Becher nicht einem Trinklernbecher) ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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