Mitglied inaktiv
Hallo! Habe gleich zwei Fragen zum Thema Stillen: Unsere Tochter ist 3 1/2 Wochen alt und eine ziemlich hastige gierige Trinkerin. Sie trinkt an der ersten Brust so ca. 5-6 Min. (oft mit 2-3 Unterbrechungen, weil sie sich verschluckt hat). Danach braucht sie ein paar Min. zum Aufstossen, dann wickle ich sie. Doch anstatt dann an der anderen Seite weiterzutrinken (wie ich das vom ersten Kind kenne), macht sie dann ein kurzes (oder auch mal längeres) Schläfchen. Das kann durchaus 30-45 Min. dauern. Erst dann trinkt sie die zweite Seite. Es ist dann also manchmal fast 1 Std. nach dem eigentlichen Beginn der Mahlzeit. Während das tagsüber zwar oft "nur" ein organisatorisches Problem ist (bis wir z.B. mal aus dem Haus kommen bzw. ich auch Zeit für die Große habe), ist es nachts einfach nur nervend, wenn sich eine Mahlzeit auf über eine Std. ausdehnt. Was könnte ich denn machen, um ihr das Schlafpäuschen abzugewöhnen bzw. wenigstens zu verkürzen? Und jetzt noch zur anderen Frage: Ich habe die letzten Tage nach dem Stillen so eigenartige Schmerzen in der Brust. Es ist fühlt sich so ähnlich an wie das Prickeln, wenn die Milch beginnt zu laufen. Der Schmerz beginnt einige Min. nach dem Ende des Stillens und zieht so vom Rand des Warzenhofs ausgehend in der Brust. Können Sie mit dieser Beschreibung etwas anfangen und mir einen Rat geben? Vielen Dank. Gruß Chrissy
? Liebe Chrissy, Ihr Baby ist gerade mal dreieinhalb Wochen auf der Welt und verhält sich auch so, wie ein Baby in diesem Alter. So kleine Babys wollen durchschnittlich mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist sicher nicht immer einfach, die Verpflichtungen, die ein älteres Kind und der Haushalt mit sich bringen, mit den Bedürfnissen des Babys in Einklang zu bringen (von den Bedürfnissen der Mutter einmal ganz zu schweigen), doch es ist jetzt sicher nicht der Zeitpunkt „erzieherisch" auf das Baby einzuwirken. Haben Sie noch etwas Geduld und geben Sie sich und Ihrem Kind Zeit, dass sich die Stillbeziehung einspielen kann. Wegen der Schmerzen möchte ich Ihnen empfehlen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihre Tochter angelegt ist, wie sie saugt und wie Ihre Brust unmittelbar nach dem Stillen ausschaut. Sehen Ihre Brustwarzen weiß und blutleer aus und schmerzen? Dann könnte es sich einem Gefäßkrampf handeln. Solche Gefäßkrämpfe sieht man immer wieder bei Frauen, die das Magnesium, das sie während der Schwangerschaft eingenommen haben, plötzlich abgesetzt haben. In seltenen Fällen handelt es sich dabei auch um ein Phänomen, das Raynaud Syndrom genannt wird und auch andere Körperteile z.B. die Finger befallen kann. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind. Sollte es sich tatsächlich um einen durch plötzliches Absetzen des Magnesiums verursachten Gefäßkrampf gehandelt haben, so kann eventuell entgegengewirkt werden, indem die Magnesiumaufnahme wieder aufgenommen und nur langsam abgesetzt wird. Darüber sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Arzt sprechen. Doch wenden Sie sich wirklich an eine Stillberaterin, die Sie sehen kann. Ich kann nur vermuten. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich hoffe auch, dass sich das mit den Stillzeiten einigermaßen einpendelt. Gestern war ein "sehr guter" Tag, während ich heute morgen seit 6 Uhr im 2-Std.Abstand dran bin. Wir werden sehen ... Wegen meiner anderen Frage: Das mit dem Magnesium könnte tatsächlich sein. Ich wurde wegen vorzeitiger Wehen behandelt (mit Partusisten) und mit einer wohl schon recht hohen Dosis Magnesium. 4 Wo. vor der Entbindung habe ich 3x tägl. 240 mg Magnesium eingenommen. Zwei Wochen später wurde dann auf 3x tägl. 180 mg reduziert. Diese Menge habe ich eine Woche lang eingenommen, dann wurde das Magnesium abgesetzt, da ja ab der 38. SSW das Baby kommen darf. Werde das mit meinem Arzt durchsprechen. Leider mußte ich aber in den vergangenen Wochen feststellen, dass das Thema Stillen bei den Gynäkologen sehr sehr stiefmütterlich behandelt wird. Ergänzend wäre es sicher sinnvoll, wenn ich hier Kontakt mit einer LLL-Stillberaterin aufnehmen könnte. Ich wohne in 89564 Nattheim, und wäre Ihnen für eine entsprechende Tel.Nr. sehr dankbar. Vielen Dank für Ohre Hilfe. Chrissy
? Liebe Chrissy, es wird sicher bald besser, haben Sie einfach noch ein wenig Geduld. Fragen Sie bitte bei Frau Ines Ponert Tel.: 07392-168475 nach, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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