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Hallo Biggi! Meine Kleine ist 9 Monate alt und wir stillen noch immer munter :-) Sie hat ganz dicke Pausbäckchen, ist aber sonst eher ein langes, schlankes Kind. Die zwei Kinder in etwa gleichem Alter wie meine Tochter von zwei Freundinnen, die zum einen nie gestillt haben und zum anderen nach 5 Monaten abgestillt haben, haben viel schmalere Gesichter und sind vom Körperbau kräftiger. Ist es im allgeinen so, dass Stillkinder vollere Wangen haben? Einfach durch die Kraftanstrengung, die sie beim sauegen machen müssen? Oder gibt es da keinen Zusammenhang? LG Clau
Liebe Clau, ich habe da einen interessanten Artikel, den ich dir zu diesem Thema anhänge. LLLiebe Grüße, Biggi DIE ENTWICKLUNG DER KIEFERKNOCHEN, DER ZÄHNE UND DIE SPRACHENTWICKLUNG Wenn Ihr Baby sich beim Saugen anstrengt, mit Fäustchen und Schweißtropfen auf der Stirn, und seine Kieferknochen heftig bewegt, trainiert es seine Muskeln. Die Mundbewegungen beim Stillen wirken sich günstig auf seine Gesichtsform, sein Lächeln und seine Fähigkeit zum deutlichen Sprechen aus. Natürlich ist die Gesichtsform grundlegend durch Vererbung bestimmt, die beim Körperbau eine große Rolle spielt. Kantige Backenknochen oder ein fliehendes Kinn zum Beispiel können in der Familie liegen. Doch die natürlichen Anlagen Ihres Kindes werden durch die einfache, sich ständig wiederholende Saugbewegung an Ihrer Brust positiv unterstützt. Das Stillen fördert eine gute Entwicklung der Gesichtsknochen. Ihrem Kind können dadurch tatsächlich Probleme einer Kieferverformung oder einer Sprachstörung erspart bleiben. Das Trinken aus der Flasche ist für das Baby einfacher als das Saugen an der Brust, doch dient diese Bequemlichkeit nicht unbedingt den Interessen des Babys. Der lange, harte Flaschensauger kann zu einer Unterentwicklung der Gesichtsknochen beitragen. Außerdem kann das Baby dadurch angeregt werden, die Zunge nach vorn zu schieben, so dass es vom Normalen abweichende Saugbewegungen entwickelt. Wenn es diese Gewohnheit auch nach der Entwöhnung von der Flasche beibehält, besteht die Möglichkeit, dass sich dieses Verhalten ungünstig auf die Stellung der zweiten Zähne auswirkt. Ein Gummisauger, ein Schnuller oder auch der Daumen des Babys können auf den oberen Gaumen des Babys Druck ausüben, so dass der Zahnbogen am Oberkiefer verengt wird und dann die Zähne nicht genug Platz haben. So entstehen kieferorthopädische Probleme. Eine Mutter, die ihre ersten Kinder mit der Flasche ernährt und die folgenden dann gestillt hat, machte die Beobachtung, dass nur ihre Flaschenkinder eine Zahnregulierung brauchten. Ihre gestillten Kinder bekamen schöne, gerade Zähne und hatten sehr viel weniger Löcher. Ende der siebziger Jahre wurde die Behauptung aufgestellt, dass Stillen die Entstehung von Karies bei Kindern fördere, besonders wenn Babys über das Säuglingsalter hinaus gestillt würden oder auch dann, wenn sie während des Stillens eingeschlafen seien. Dr. Otto Schaefer, Leiter der Northern Medical Research Unit des kanadischen Gesundheitsministeriums, gehörte zu denen, die solchen Berichten widersprachen. Er erklärte: "Das steht nicht nur in völligem Gegensatz zu meinen eigenen Erfahrungen mit mehreren tausend Eskimokindern, die traditionsgemäß länger als zwei Jahre und manchmal bis zu dreieinhalb Jahren gestillt werden, es steht dem auch die Erfahrung der Hälfte der gesamten Weltbevölkerung und bis zur Jahrhundertwende sogar die der gesamten Menschheit entgegen. Bis dahin wurde länger als ein Jahr gestillt, ohne dass der Zahnzerfall bei Kindern überhandnahm." Sobald Ihr Kind auch andere Nahrung bekommt, besteht eine größere Möglichkeit für Kariesbefall, das hängt von der Ernährungsweise ab. Jedoch wird durch das Stillen das Wachstum gerader, fester Zähne keinesfalls behindert, sondern im Gegenteil unterstützt. Beim Saugen Ihres Kindes an der Brust passt sich Ihre Brustwarze so sehr der Mundhöhle Ihres Kindes an, wie das bei einem Flaschensauger niemals möglich ist. Die Brustwarze der Mutter ist weich und flexibel. Ihr Baby zieht Ihre Brustwarze nach hinten in seinen Mund hinein und drückt sie mit der Zunge gegen den hinteren Gaumen. Dabei wird die Brustwarze gedehnt, und mit seinem Gaumen und seinen Lippen umschließt es auch teilweise oder ganz den Warzenhof. Seine Wangenmuskeln leisten dabei sehr viel Arbeit, und das fördert die Entwicklung seines Gesichts. Das Baby muss sich seine Milch ehrlich verdienen und bereitet dabei gleichzeitig seine Zunge und seinen Mund auf die komplizierten Bewegungen vor, die nötig sind, um Laute zu bilden und deutlich zu sprechen. Dieses zusätzliche "Sprachtraining" durch das Stillen scheint für Buben besonders wichtig zu sein, denn im allgemeinen sind sie bei der Geburt noch nicht so weit entwickelt wie Mädchen und brauchen im Schulalter doppelt so oft eine logopädische Behandlung. Zwei Sprachuntersuchungen, die 1971 und 1973 in Neuseeland durchgeführt wurden, hatten die Frage zum Gegenstand, ob "Faktoren, die die Entwicklung des Saugreflexes beeinflussen, eine positive Wirkung auf die zum Sprechen nötige Muskulatur haben könnten". Frances E. Broad, die diese Untersuchung leitete, suchte nach "Unterschieden im Sprechverhalten zwischen gestillten und mit der Flasche ernährten Kindern". Außerdem untersuchte sie "Einflüsse, die sich möglicherweise auf die Fähigkeit zum früheren Lesenlernen" auswirken, denn, so erklärte sie, "Spracherzieher sind schon immer der Ansicht gewesen, dass ein Kind, das deutlich sprechen kann, auch gute Aussichten hat, gut lesen zu lernen". An ihrer Untersuchung nahmen 319 Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren teil. Dr. Broad schreibt: "Die in Putaruru und an der Westküste durchgeführten Untersuchungen ergeben, dass besonders gute Sprech und Lesefähigkeiten mit dem Gestilltwerden einhergehen, und dass diese größere Fähigkeit bei Buben besonders auffällt". Deutliches Sprechen setzt auch voraus, dass das Kind gut hört. Häufige Infektionen der Ohren im frühkindlichen Alter können dazu führen, dass ein Kind die feinen Lautunterschiede nur schwer hört. Das Stillen bietet einen Schutz gegen Infektionen. Bei Flaschenkindern kann es zu Ohrenentzündungen kommen, wenn sie die Flasche im Liegen bekommen. Durch den Druck, der durch das Saugen an der Flasche entsteht, kann Milch in das Mittelohr gelangen, wodurch es zu einer Reizung und manchmal zu einer Entzündung kommt. Beim Trinken an der Brust entsteht ein solcher Druck nicht, eine Mutter kann ihr Baby ruhig im Liegen stillen, ohne zu befürchten, dass das Stillen in dieser Lage eine Ohrenentzündung hervorruft. Der gute Einfluss des Stillens auf die sprachlichen Fähigkeiten des Babys wird natürlich erhöht, wenn seine Mutter, sein Vater und die übrige Familie viel mit ihm reden und die ersten Laute aus dem angehenden Sprachgenie hervorlocken.
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