Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist schon 8 Monate alt und wird immernoch gestillt. Das Problem ist einfach, daß sie nur beim trinken einschläft. Sie nuckelt sich sozusagen in den schlaf. Auch nachts will sie einige male an die Brust und ist dann nach 2-3 min eingeschlafen. Wie kann ich das ändern. Denn von hunger kann keine Rede sein. In dem Alter ist das doch nicht mehr notwendig , oder ? Gruß Anissa
? Liebe Anissa, Stillen bedeutet viel mehr als nur Nahrungsaufnahme und warum ist wohl der Schnuller erfunden worden? Schon vor langer Zeit wurde erkannt, dass Saugen beruhigend wirkt und deshalb - weil der Mensch anscheinend für Alles und Jedes ein „Ding" oder eine Maschine braucht - wurde eine Brustattrappe = Schnuller erfunden. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby beim Stillen an der Brust einschläft. Ihre Tochter hat sich das nicht „angewöhnt" sondern verhält sich so, wie Babys dies seit Jahrtausenden tun: Sie schläft in der Geborgenheit und Sicherheit des Körperkontaktes während dem beruhigenden Vorgang des Stillens ein. Auch wenn es Menschen gibt, die darauf dringen, dass es notwendig sei, ein Kind nicht an der Brust einschlafen zu lassen: das ist das natürliche Verhalten des Kindes und es wird ohne Brust einschlafen, wenn es dafür reif ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind und erst recht, wenn das Kind erst sechs Monate alt ist. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Das Gleiche gilt für das „Durchschlafen": wenn ein Kind reif dazu ist, wird es auch ohne irgendwelche Schlaftrainingsprogramme schlafen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo ! Ob notwendig oder nicht.....? Keine Ahnung ..... Julian schläft auch NUR beim Stillen ein....auch mittags zum Mittagsschläfchen ..... Ich kann dir leider keinen Tipp geben.....sorry..... Bin auch auf die Antworten gespannt... Liebe Grüße Beate&Julian*14.9.2001
Mitglied inaktiv
Hallo, Anissa, wenn das Kind es nicht brauchen würde, dann würde es sich doch nicht so verhalten... Bei uns ist es genauso: Tochter, 8,5 Monate alt, schläft selten anders ein als an der Brust. Ich empfinde das nicht als schlimm und ich denke auch nicht drüber nach, ob Dinge notwendig sind oder nicht: meine Tochter zeigt mir, dass sie es braucht. Und ich hab keine Lust, uns diese abendliche Kuschelstunde zu nehmen, nur weil immer behauptet wird, man dürfe es nicht tun. Es kommt doch z.B. auch keiner auf die Idee zu fragen, ob das Kind das Krabbeln noch braucht, wenn es noch nicht reif zum laufen ist. Oder ob es das Brabbeln notwendig hat, wenn es noch nicht reif zum Sprechen ist. Ich bin sicher, mein Kind wird ohne Brust einschlafen, wenn es dazu reif ist. Und wenn mein Mann die Kleine zu Bett bringen muss, weil ich grad nicht da bin (ein paarmal passiert), dann hat er sie "müdegespielt" und sie anders beruhigt. Man muss sich und dem Kind Zeit lassen. Sie vergeht eh so schnell, und ich finde es traurig, dass gerade bei Babies bei ganz natürlichen Dingen immer nachgedacht wird, ob das Kind das denn noch bräuchte - grad so, als sei das Sünde. Bei vielen anderen, entbehrlichen Dingen würde sich das Nachdenken eher lohnen... lg Doro
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