Mitglied inaktiv
hallo biggi, ich habe jetzt erst dieses forum mit stillberatung entdeckt .ich möchte gerne wissen, was es mit einem nuckel auf sich hat,bzw.warum er eigentlich abgelehnt wird.habe schon einige beiträge gelesen,aber vielleicht kannst du mir die gründe kurz zusammenfassen.habe meiner kleinen nach fünf wochen das erste mal einen nuckel gegeben(wollte eigentlich versuchen ohne auszukommen),weil sie wegen bauchweh "untröstlich "war.sie ließ sich weder an der brust noch beim spazierengehen etc.beruhigen.eine hebamme hatte im vorbereitungskurs erklärt,dass das besser sei, als ständig anzulegen.jetzt ärgere ich mich doch ,dass ich nicht "durchgehalten"habe,weil anscheinend doch einiges gegen nuckel spricht.habe allerdings keine ernsten probleme mit meiner kleinen,stille voll-sie ist jetzt 12 wochen alt- obwohl ich das an die brust ran-wieder ab-wieder ran(saugverwirrung?) doch wieder erkenne.ich würde mich freuen zum thema "warum nuckel nicht" etwas konkretes zu erfahren.vielen dank im voraus, johanna
Liebe Johanna, der Schnuller ist nicht „böse" und manchmal kann ein Schnuller durchaus seine Berechtigung haben, aber es sollte wenn er überhaupt eingesetzt wird dosiert verwendet werden, so wie ein Medikament. Von Stillberaterinnen kritisch gesehen, da wir immer wieder mit den Folgen des Schnullergebrauchs, vor allem bei kleinen Säuglingen, konfrontiert werden. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC „Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Du siehst, dass ich dem Schnuller gegenüber eher kritisch eingestellt bin. Doch da Du dir offensichtlich Gedanken über das Pro und Contra des Schnullers machst, wollte ich dir diese Informationen nicht vorenthalten. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
ja,vielen dank für die ausführliche antwort.obwohl ich einiges lese, war mir zu diesem thema noch nichts untergekommen.also vielen dank,ich sehe schon bestimmte mäßige stillprobleme noch mal in einem anderen licht:-))und werde den nuckel etwas bewußter einsetzen bzw.versuchen zu vermeiden.dank und lieben gruß, johanna
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