Frage: Nochmal wegen Einschlafen

Hallo nochmal, zum Ersten ganz vielen Dank an alle für eure faszinierend schnelle Kommentierung meines ellenlangen Textes (hab mittlerweile von einem maximalen Umfang von ca. 1000 Zeichen oder so gehört ;) in Zukunft versuche ich mich also etwas kürzer zu fassen)! @biggi: danke für deine tolle Arbeit, die Vergangenheit lass ich also ruhen, aber was mach ich jetzt: wenn ich versuche noch so ruhig zu sein im Innern, er ( 8,5 Monate) stillt, turnt rum oder lenkt sich anderweitig ab, um bei totaler Übermüdung dann letztlich immer wieder weinend in den Schlaf zu finden, mein Angebot ihn auf meinem Bauch zu nehmen (wie wir das früher immer machten) nimmt er teilweise sofort an, meist ist es aber ein ständiges Abwechseln zwischen Stillen, Wickeln (er schläft nicht ein, wenn er nass ist), ihn allein rumturnen lassen, oder versuchen ihn zu streicheln oder ihn einfach ganz in Ruhe lassen (dann kommt er aber von alleine zu mir gekrabbelt)… also sehr widersprüchlich (dreht sich weg, krabbelt wieder her), sodass ich denke er weiß eigentlich selbst schon garnicht mehr was er will vor lauter müde, sollte ich ihm da dann nicht irgendwie helfen oder muss ich ihm jetzt eben zuschauen wie er sich selbst in den Schlaf weint, bis er von selbst lernt abzuschalten (und ist das nur für mich schlimm und nicht für ihn laut Kinderarzt, was ich irgendwie bezweifle). Kaum ist er wach ist er auch meist schon wieder müde… @sileick: danke, so einen langen Text bekam ich auch als Mail von Freunden noch nie zurück! Das mit dem Überkompensieren und dem Loslassen, dessen bin ich mir glaub ich vollends bewusst, gerade deswegen schieb ich ja ab und zu Panik, ich kann mich da aber nur sehr schwer selbst kontrollieren, da fehlt denk ich einfach die Objektivität, deshalb würd ich mir auch sehr wünschen Gleichgesinnte zu finden, auch im echten Leben, „zum Anfassen“, allerdings ist so etwas wie ein Stillcafé in meiner Nähe ein schlechter Scherz, wohn in einem kleinen 300 Seelendorf und auch der Rest ist typisch ländlich bäuerlich geprägt, meine Eltern haben auch Landwirtschaft, eigentlich hab ich meine Heimat immer sehr gemocht und mich hier wohl gefühlt, seit der Schwangerschaft ist die Identifikation allerdings etwas verschwommen… Festhalten hab ich nochmal versucht und ich halt es nicht durch, wenn dann klappt nur unser auf dem Bauch legen und wippen, wenn er sich da wehrt, muss ich ihn aber auch wieder runterlegen, er schreit sich sonst in Panik, ist er dann unten, sucht er dennoch meine Nähe, ich würd ihn von mir aus die ganze Nacht Dauerstillen, aber dieses Aufwachen mit dem alarmierenden Schreien, obwohl ich doch neben ihm lieg, raubt mir manchmal jeglichen Nerv und meine ganze Zuversicht. BLW kenn ich und hab ich teilweise integriert, so etwas wie Reiswaffeln isst er immer selbst, allerdings auch in kleinen vorgebrochenen Stücken, da er sich sonst viel zu viel auf einmal reinstopft und dann würgt, nur BLW wäre mir zu viel Essen das nicht im Mund, sondern in der Tonne landet, das ist bestimmt auch kindesabhängig, ich biete ihm jetzt mehrmals (3-4x) am Tag etwas an, aber ich denke ich könnte ihm eben auch zehnmal was anbieten, nur dass ich irgendwann auch selbst noch mal was essen sollte, trinken, duschen und ums Haus kümmern etc. zudem hat mein Mann unglaublich Angst er könnte ersticken, was mit einer ganzen Reiswaffel auch tatsächlich schon mal ziemlich übel aussah, er wurde kurz blau… Und Www hatte ich ein paar übrige geschenkt bekommen und dann vor ein paar Wochen schon mal getestet, ob er damit besser schlafen würde bzw. sich nicht solange herumwälzt (ist ja auch oftmals wegen dem Pieseln), allerdings nützt das auch nichts, da er immer auf dem Bauch schläft spürt er da genauso viel Feuchtigkeit wie bei unseren Bambusnachteinlagen, ich denke er hat auch oftmals so den Druck auf der Blase, dass er deshalb auch so schreiend aufwacht, ich bekomm das mit dem Abhalten und gleichzeitig pieseln aber nicht hin ohne entweder alles voller Urin oder voll Milch zu haben, wegen meines enormen Milchspenderreflexes, Schüssel unterm Po mag er nicht, wir machen auf Stoffwindeln auf dem Boden oder ins Waschbecken im Bad… Ich will ihn wirklich nicht ändern, ich lieb ihn wie er ist, ich will halt nur nichts „Falsch“ machen oder irgendetwas übersehen (dass er vielleicht doch wirkliche Schmerzen hat und kein Stressabbau) und ich will eine sichere Basis schaffen und hoffe es nicht schon versaut zu haben, da ich ihn natürlich auch öfters mal vertröstenmuss am Tag, ansonsten komm ich wirklich zu garnichts… zumeist wacht er auf und lacht, ist fünf Minuten fröhlich und dann reibt er sich schon wieder Ohren und Augen und weint, manchmal kommt auch ein Pups, dass ich denke er hat vielleicht auch/immer noch Bauchzwicken… @ spagat und sarah: natürlich auch vielen Dank, wenigstens ist man nicht allein, die Krux mit der lieben Theorie: gesagt ist so viel leichter als getan, mich nervt oft am Meisten zu wissen was falsch läuft und es trotzdem nicht ändern zu können! Ist leider wieder ziemlich lang geworden…

von honigvogel am 21.10.2013, 15:20



Antwort auf: Nochmal wegen Einschlafen

Liebe honigvogel, hast Du schon einmal versucht, dich einfach ruhig in ein Eck zu setzen und dein Kind einfach „machen“ lassen? Mach ruhige Musik an, sei da für dein Kind, aber beschäftige es nicht und biete immer neue Möglichkeiten. Dein Kind kann und darf kommen, aber Du machst kein Programm. Leg dich selbst ins bett und sing was oder sprich mit deinem Kind, aber sei nicht aktiv. Dein Kind muss spüren, dass alles gut ist und sich sicher fühlen. Ich möchte dir noch ein Buch empfehlen, welches mich sehr beeindruckt hat, es heißt „Vom untröstlichen Weinen….zum friedlichen Sein“ von Christina Hurst Prager. Ich fand das Buch ungeheuer aufschlussreich, schau doch mal rein. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 21.10.2013



Antwort auf: Nochmal wegen Einschlafen

Hallo honigvogel, das Problem, dass sich altgewachsene Beziehungen mit dem neuen Nachwuchs ändern, kenne ich. Da lernen wir plötzlich einen ganz anderen Teil von uns, den mütterlichen, kennen, wir müssen hineinwachsen, mit allen dazugehörigen Krisen, und hier können so manche Freunde oder Verwandte uns dann einfach nicht folgen. Da kommen dann schon mal Kommentare, die uns nicht stärken sondern zusätzlich verunsichern. Es ist gut zu wissen, dass das so ist und man viel Geduld mit sich und anderen haben muss, vor allem aber auch sich selbst ganz neu abgrenzen lernen, so dass man in all dem Neuen nicht noch mehr aus der Mitte geworfen wird, weil alle auf einen einhacken. Ich kann nur wiederholen: Du kannst Deinem Kleinen auch mit Bauchweh (das gehört wie viele andere Dinge, die schon mal wehtun, zum Leben dazu) vor allem dann Sicherheit und Geborgenheit geben, wenn Du bei Dir bleibst und nicht zu viel im Kopf grübelst, was er denn nun wieder haben könnte. Ich weiß, das ist unheimlich schwer, aber ich weiß auch, dass es geht und den Kleinen das Leben erheblich erleichtern kann. Diese Zeit geht vorbei, es ist eine Phase. Und er wird nicht traumatisiert, wenn Du nicht jedes kleine Zwicken und Ziepen kennst, aber er wird Hoffnung und Zuversicht schöpfen, wenn er merkt, dass Mama immer da ist und immer weiß, dass alles wieder gut wird. Ich hab meine Kleine tagsüber teilweise permanent im Tragetuch gehabt. Wenn ich merkte, dass sie mal wieder gar nicht runterfahren kann, habe ich die Tragejacke drübergezogen und oben zu zugemacht, dass mein Kind im Dunkeln war, habe ihr gesagt, dass sie bei Mama ist, sicher und beschützt, und dass sie nun schlafen darf. Sie hat dann eine Weile geweint (das war bei ihr immer Schreien, es gab nur voll Stoff, entweder nichts oder alles) und ist irgendwann eingeschlafen. Ich weiß, dass ich mich einmal sogar mit ihr auf die Schaukel gesetzt habe, Tuch und alles, und da ist sie dann eingeschlafen, endlich. Ich konnte aber durch das Tuch viel machen, Kind hat sogar irgendwann drin geschlafen, als ich das große Bett bezogen und Staub gesaugt habe. ;-) Das Tuch ist die beste Möglichkeit, nicht zu vertrösten, aber notwendige Dinge doch tun zu können. Das können unsere Kinder lernen und sie müssen es auch. Im Übrigen hilft das Tuch auch gegen Blähungen und Darmaufruhr, weil die Kleinen dann Bauch an Bauch mit Mama sind. Mir wurde mit der Zeit klar, dass mein Kind nicht wach war, wenn es aufwachte, sondern sehr häufig nur in einer Leichtschlafphase, die später wieder in die Tiefschlafphase übergehen sollte. Dabei wachen die Kleinen oft auf und sind dann völlig desorientiert. So war es bei uns. Ich habe dann immer gesehen, dass ich mich mit meiner Kleinen hinlegte und gleich weiterstillte, so dass sie gar nicht richtig wach werden musste. Habe beim ersten Piep reagiert. Das führte dazu, dass sie neben mir wieder einschlief und dann endlich auch mal länger am Stück schlafen konnte. Erst dieser lange Schlaf bringt dann auch die nötige Erholung. 30 Minuten bringen quasi nichts, 45 auch noch nicht. Schlaf unter einer Stunde ist bei unseren Kleinen wenig erholsam, weil sie in dieser Zeit noch keine Tiefschlafphase haben konnten. Die kommt erst später. Also ich wünsch Dir ganz viel Gelassenheit und Kraft für Euer Zusammenwachsen und Dein Hineinwachsen in diese ganz andere Rolle, die Du jetzt lebst. :-) Das wird schon! Ganz sicher! Alles Gute! Sileick

Mitglied inaktiv - 21.10.2013, 21:52



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Wenig nasse Windeln / ständiges Einschlafen

Hallo, Meine Tochter ist 3 Monate und wird voll gestillt (nach Bedarf) seit einigen Tagen kommen wir leider nur noch auf max 2 nasse windeln (wenn überhaupt) als Richtwert gelten ja 6el Wasser in eine pampers. Momentan plagt sie wohl noch ihre bronchitis. Ebenso sind wir mitten im 4. Schub. Ich lege sie regelmäßig an, merke aber sie trinkt nicht s...


Baby 7 Wochen beim Einschlafen helfen

Hallo Frau Welter, unsere Tochter ist 7 Wochen alt und schläft nachts zum Glück nach / während dem Stillen ein. Tagsüber schläft sie normalerweise nicht (nachhaltig) nach dem Stillen, und ist erstmal wach. Meistens ist sie dann für so 30 Min zufrieden und fängt dann an zu weinen. Ich vermute, es ist eine Mischung aus Müdigkeit und Hunger, man...


Einschlafen beim Stillen

Hallo, meine Tochter kam am 27.10. bei 38+3 per geplantem Kaiserschnitt zur Welt. Nun ist es schon 2-mal passiert, dass wir beide während dem Stillen im Bett eingeschlafen sind. Dabei liege/sitzen ich halb aufrecht und sie liegt in meinen Armen, die Decke unter ihr. Was mich aber etwas besorgt ist: a) Sie schläft dann mit ihrem Gesichtche...


Einschlafen ohne Einschlafstillen

Hallo Biggi, mein Sohn ist 14 Monate alt und bisher ist er immer beim Stillen eingeschlafen. Über Weihnachten hatte er einen Magen Darm Infekt und musste sich nach dem Stillen oft übergeben. Seit dem klappt das Einschlafstillen nicht mehr. Prinzipiell bin ich froh, wenn wir einen Weg finden ohne stillen einzuschlafen. Als er krank war, hat er beim ...


Einschlafsstillen, einschlafen usw

Liebe Biggi, Mein Baby fast 4 Monate muss ich zu jedem einschlafen, außer trage oder Auto stillen. Es wacht bei den tagschläfchen immer nach 30 min auf und ich muss es stillen damit es weiterschlafen kann. Nachts nach spätestens 2 Stunden. Es nimmt keinen Schnuller. Haben sie irgendwelche Tipps? Denn nachts ist es oft so dass mein Baby Blähun...


Stillen zum einschlafen

Hallo liebe Biggi, ich bin in letzter Zeit so verwirrt was das einschlafstillen und stillen zum weiterschlafen angeht… Mein kleines ist 4 monate jung und kann nachmittags aktuell nach 30 min nur weiterschlafen wenn ich komme und es dann nochmal stille. Halt jedes Mal nach ca 30 min.  Jetzt ließt man überall von den negativen schlafassoziation...


Stillen zum einschlafen

Hallo liebe Biggi, ich bin in letzter Zeit so verwirrt was das einschlafstillen und stillen zum weiterschlafen angeht… Mein kleines ist 4 monate jung und kann nachmittags aktuell nach 30 min nur weiterschlafen wenn ich komme und es dann nochmal stille. Halt jedes Mal nach ca 30 min.  Jetzt ließt man überall von den negativen schlafassoziationen.  ...


Kind 15m schreit jeden Abend vor dem einschlafen stundenlang

Guten Abend. Ich brauche dringend einen Rat. Mein Sohn 15m war schon immer ein schlechter Schläfer. Er wurde schon immer in den Schlaf gestillt, die ersten Monate in den Schlaf getragen. Die letzten Monate habe ich mich viel mit dem Thema Altersgerechte wachzeiten, Schläfchen über Tag/ Dauer in der Nacht etc. Beschäftigt/belesen. Er schläft moment...


Hilfe ,möchte doch nicht wieder mit dem einschlafen stillen anfangen ! Was soll ich tun ?

Guten morgen Frau Welter  Meine Tochter wird jetzt 10 Monate alt , und ihr schlaf war die letzte Zeit echt katastrophal, schnuller nimmt sie gerade irgendwie auch nicht mehr an 😔  Ich stille sie abends zum einschlafen ,und wen sie aufwacht auch ! Eigentlich wollte ich es jetzt anders als bei kind 1 machen ,aber tja 🙈 !  Kann ich noch i...


Ist es falsch, das Stillen vor dem Einschlafen auf 1x zu begrenzen?

Liebe Frau Welter, meine Tochter ist mittlerweile ein Jahr alt und von Geburt an hat sich das Einschlafstillen etabliert - es ist für uns beide schön und es hilft ihr meist innerhalb weniger Minuten in den Schlaf. Seit einiger Zeit schläft sie dabei aber nicht mehr ein, sondern zappelt beim Trinken an der Brust herum, dockt sich wach ab und kra...