Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Abstillen 18 Monate

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches Abstillen 18 Monate

Kekskopf

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Liebe Kristina, ich hatte schon ein paarmal geschrieben wegen der Schlafstörungen meiner Tochter. Sie ist 18 Monate alt und wird jede einzelne Nacht etwa halbstündig wach. Ich bin am Ende meiner Kraft, egal was wir ausprobiert haben, nichts hat geholfen. Die Situation ist die: Sie schläft im Elternbett, wird einschlafgestillt, anders kann sie nicht einschlafen (und wir haben wirklich alles versucht!). Etwa jede halbe Stunde wird sie wach und will nuckeln. Mittlerweile ist es so schlimm geworden, dass ich sie nachts schon ein paarmal angeschnauzt habe, weil ich einfach nicht mehr kann. Mein Mann kann absolut nicht entlasten, weil unsere Tochter ihn nachts überhaupt nicht abkzeptiert, obwohl er sich sehr kümmert und tagsüber heiß und innig geliebt wird. Jetzt will ich nachts abstillen, denn ich packe es einfach nicht mehr. Das Problem ist, dass V. so hysterisch wird, dass sie allen Ernstes stundenlang schreit. Mit dicken Tränen, hauen und treten, robben und rollen durchs ganze Bett, irgendwann auch würgen und fast übergeben. Ich habe es schon mehrmals probiert und immer wieder nachgegeben, sie beruhigt sich nur an der Brust. Ich weiß nicht weiter, Flasche, Schnuller, Kuscheltier, Spieluhr werden nicht akzeptiert. NUR die Brust. Aber ich kann nicht mehr, ich bin kein Mensch mehr! Und das Anschnauzen hat sicher auch negative Folgen. Soll ich mit ihr mal in ein Schlaflabor o.ä.? Hat das Schreien lassen in meinen Armen negative Konsequenzen, auch wenn es über drei, vier Stunden gehen sollte? Lieben Dank für deine Antwort und deine Hilfe!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Kekskopf, Kristina hat dir ja bereits vorgeschlagen, dass du mal in eine Schreiambulanz gehst mit ihr oder zu einem Therapeuten, der Emotionale Erste Hilfe anbietet (siehe dazu http://emotionelle-erste-hilfe.org/). Wenn Du die Situation so nicht mehr ertragen kannst (obwohl viele Babys in diesem Alter oft aufwachen), braucht Ihr Hilfe und bevor die Situation eskaliert, solltest Du sie dir holen. LLLiebe Grüße Biggi


Kekskopf

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Lieben Dank, ich habe dort um Rat gefragt. Leider gibt es in unserer Nähe keine Anlaufstelle, aber vielleicht kann man uns auch telefonisch oder per Mail helfen. Und ganz ehrlich, zwischen "oft aufwachen" (was für mich 3-5 Mal die Nacht wäre...) und "alle halbe Stunde seit Monaten aufwachen" ist für mich halt doch noch ein kleiner Unterschied. :-( Ersteres wäre für mich kein Problem, so ein Weichei bin ich nicht. ;-) Danke für eure tolle Arbeit hier! < 3


Mitglied inaktiv

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Hallo :-) Mein Sohn wollte mit 17 Monaten auch ca alle 60 Minuten nuckeln. Ich war da schon wieder schwanger und echt fertig. Habe ihm mit dem Pflastertrick erklärt, dass ich ihn nicht mehr stillen kann. Er hat das verstanden, ist in der Nacht noch aufgewacht, ließ sich aber wieder beruhigen und seit dem schläft er durch (auch alles Familienbett). Wenn du so an deiner Grenze bist, solltest du wirklich abstillen denke ich. Viele Erfolg!


Mitglied inaktiv

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...und ich hätte NIE, NIE, NIE für möglich gehalten, dass es funktioniert und hatte einen totalen Horror vor dem Abstillen. Und dann hat es völlig problemlos genau 24 Std. gedauert :) Also, einen Versuch ist es wert!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Kekskopf, das wollte ich dir auch keinesfalls unterstellen, ganz im Gegenteil!!!! Gerade weil ich weiß, dass die üblichen Tipps dir jetzt nicht mehr helfen, schicke ich dich weiter, damit Du kompetente Hilfe bekommst. Verzeih mir bitte, wenn es so rüberkam, ich habe die größte Hochachtung vor dir! LLLiebe Grüße Biggi


Mama Caro

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Liebe Kekskopf, das muss für Dich und Euch alle sehr anstrengend sein. Ich würde an Deiner Stelle vielleicht auch abklären lassen, ob es körperliche Ursachen für das Schreien gibt. Erster Anlaufpunkt wäre wahrscheinlich Euer Kinderarzt. Darüber hinaus könntet Ihr z.B. einen guten Osteopathen konsultieren, der Erfahrungen mit Babies und Kleinkindern hat, um Blockaden und Verspannungen auszuschließen. Sicherlich gibt es noch mehr Möglichkeiten, die ich aber nicht kenne. Alles Gute!


Kekskopf

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Hey Biggi, das war auch von mir nicht böse gemeint!!! Das ist nur mein Galgenhumor; solange der funktioniert, geht es noch einigermaßen. ;-) Ich habe mich mit der Gaimh in Verbindung gesetzt und fahre demnächst wohl mit Mann und Kind in die nächstgelegene Station, damit wir dort Hilfe bekommen. Wenn nichts hilft, muss ich eben schweren Herzens abstillen, auch wenn ich eigentlich supergerne stille und auch das Gefühl habe, meine Maus braucht es noch. Vielen Dank für die tolle Hilfe! Liebe Grüße


Ansa

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Liebe Keksköpfin, habe in Ermangelung an Sprechzeit der Stillberaterinnen Threads zum Thema Abstillen gelesen und bin auf deinen gestoßen. Das klingt wirklich schlimm. Ich weiß nicht, ob du unqualifizierte Vorschläge magst... Wir hatten unseren Kleinen (inzwischen 14 Mon) auch lange im Familienbett, aber irgendwann war es mir zu unruhig, denn er wollte ständig saugen/nuckeln, nicht alle halbe Stunde, aber zum Teil alle Stunde. Ganz viele Stillende berichten davon, dass es solche superanstrengenden Phasen gibt. Vielleicht hat es mit Reifungsschritten und Ängsten zu tun... Vielleicht auch mit etwas Banalem wie frieren oder schwitzen. Ich hatte persönlich hatte den Verdacht, die Verfügbarkeit der Brust hat ihn unruhiger schlafen lassen. Obwohl nächtliches Aufstehen auch anstrengend ist, war es eine gute Entscheidung, ihn ins Kinderzimmer nebenan zu legen und nicht beim ersten Mucks zu springen. Ich lege mich dann zum Stillen zu ihm ins Bettchen, versuche, dass er so viel wie möglich trinkt (wenn möglich beide Brüste)... und stehe erst auf, wenn er tief schläft, das dauert eine Weile... . Früher hat er immer nur ganz wenig getrunken, und ist schneller wieder durstig geworden. Es hat sich dann wirklich auf zwei-dreimal pro Nacht eingepegelt, manchmal gabs auch kleine Wunder von sechs Stunden Schlaf am Stück, was gegen Morgen wieder unruhiger wurde. Wahrscheinlich ist der Schlaf dann leichter und der Hunger (nach richtigem Essen) drückt durch. Leider haben wir auch gerade mit schlimmen Trotzanfällen zu kämpfen, wenn mein Mann oder ich ihn anders beruhigen wollen - das kenne ich leider auch und bin ratlos und fertig. Ich denke, eine noch so harmonische Stillbeziehung zieht eine psychische Abhängigkeit nach sich. Das sich Wiederabgrenzen und Herauslösen aus der entstandenen Symbiose kann zum K(r)ampf werden. Wie soll ein Kind, das schon ein bisschen Bewusstsein besitzt, aber sonst noch so klein ist, verstehen, dass es das eine Mal die Brust bekommt und das andere Mal nicht? Man müsste Regelns aufstellen, die das Kind verstehen kann... PS: Isst deine Kleine ausreichend und gut verdaulich? Hast du einen Schlafsack, der gut Temperatur ausgleicht? (Wir haben bis heute nichts Gescheites gefunden...) Ist die Luftfeuchtigkeit ok? und noch ein PS und noch eins: Hast du schon vom "Knurren" gehört? (Das hilft sicher nicht, wenn die Kleine schreit, aber vielleicht bevor es dazu kommt?) Dass Mütter, die nicht stillen mögen, wie eine Katzenmutter ihr Kind anknurren? Vielleicht hilft es auch, in schönen Stillmomenten mit deinem Kind zu reden (auch wenn es bei einem so kleinen Kind komisch klingt) und ihm zu sagen, dass es langsam groß wird und die Großen nicht mehr aus der Brust trinken, sondern aus der Tasse? Aber naja, wie kann ich Rat geben...


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