Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nachts wecken?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nachts wecken?

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter (knapp fünf Wochen) schläft bereits seit Weihnachten nachts durch (ca. 7-8 Stunden). Unsere erste Hebamme meinte, dass wäre völlig okay, hätte sie nachts Hunger, würde sie sich melden. Nun haben wir aus Urlaubsgründen eine "Vertretungshebamme", die meinte, wir müßten die Kleine wecken. Laut Statistik würde sie knapp vierzig Gramm zu wenig wiegen. (Bei der Geburt waren es 3740 g, gestern 4000 g). Ich möchte eigentlich nicht, dass sie nachts aus dem Schlaf gerissen wird. Was raten Sie mir??? Ab Mittags kommt sie übrigens alle 1,5 bis zwei Stunden zum stillen. Vielen Dank Flo


Biggi Welter

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? Liebe Flo, Inzwischen sind sich alle Stillexperten einig, dass das Stillen nach Bedarf die beste Lösung für Mutter und Kind ist. Auf diese Weise bekommt ein Baby die Nahrung, die es braucht, dann wann es sie braucht und die Milchmenge der Mutter stellt sich am besten auf den Bedarf des Babys ein. Eine Ausnahme davon ist ein schlecht gedeihendes Kind, das viel schläft. In diesem Fall muss die Mutter die Initiative ergreifen und das Kind zum häufigeren Trinken an der Brust wecken, denn es gibt tatsächlich Babys, die sich nicht von selbst melden, wenn sie hungrig sind. Da ich nur das Geburtsgewicht und das aktuelle Gewicht Ihres Kindes kenne und nicht weiß, wieviel es nach das Geburt abgenommen hat, kann ich nicht viel sagen, ob die Gewichtzunahme im Rahmen liegt oder nicht, denn die Gewichtszunahme muss vom niedrigsten Gewicht ausgehend berechnet werden und sollte mindestens 110 - 120 g pro Woche im Schnitt betragen. Falls die Zunahme Ihres Kindes unter diesem Wert liegt, dann kann es tatsächlich sein, dass Ihr Kind nachts zum Stillen geweckt werden sollte. Schauen Sie sich Ihr Baby einmal in Hinblick auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich bitte schnellstmöglich an eine Stillberaterin vor Ort, die mit Ihnen gemeinsam überlegt, wie Sie vorgehen können, um Ihre Milchmenge an den Bedarf Ihres Babys anzupassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Sorry, wenn ich mich hier mal einmische. Unsere Kleine hat auch sehr zeitig schon durchgeschlafen (nach 7 Wochen 8-10 Stunden, kurz getrunken, dann wieder 3 Stunden, am Tag war sie dann fit). Wir haben sie immer schlafen lassen, denn wenn das Kind gesund ist, holt es sich, was es braucht. Dein Kind macht das genauso. Sie trinkt laut der Beschreibung mittags in kürzeren Abständen und holt damit die verschlafenen Mahlzeiten wieder auf. Was die Statistik anbelangt, würde ich mir noch nicht so den Kopf machen. Was sind 40 g? Eine vollgepuschte Windel? Vertraue Deinem Gefühl und lass Dein Kind schlafen. Genieße die Zeit und Ruhe, es kommen vielleicht auch andere Zeiten. Viel Glück!


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