Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, wenn mein Sohn 3 Monate alt sein wird, muß ich wieder arbeiten gehen (das wird in 6 Wochen sein, bisher hatte ich ihn ohne große Probleme voll gestillt). Meine Frage ist, wie ich es dann trotzdem schaffen kann, so lang wie möglich ihm Muttermilch aus der Flasche oder sogar Brust geben zu können. Die Umstände werden so aussehen: Ich werde 30 Stunden pro Woche, d.h. 6 Stunden, am Tag arbeiten und habe glücklicherweise die Möglichkeit alle 3-4 Stunden nach Hause radeln zu können (10 Min). Allerdings ist das bisher noch nicht sein Stillrhythmus. Mein Partner ist die ganze Zeit zu Hause. Welchen "Stillplan" schlägst Du uns vor? Und vorallem, wie gehen wir mit unregelmäßigem Stillrhythmus dann um? Wenn ich abpumpe, woher weiß ich, wieviel ich jeweils für ihn brauche? Und wie schafft es meine Brust bei Wachstumsschüben des Kindes sich neu einzustellen, wenn ich mehrere Stunden nicht da bin? D.h. ich würde unabsichtlich abstillen? Ich hoffe, das waren nicht zu viele Fragen. Eva
? Liebe Eva, Berufstätigkeit außer Haus und Stillen sind durchaus miteinander vereinbar, das beweisen täglich unzählige Frauen auf der ganzen Welt. Es wird sicher Menschen geben, die dir jetzt empfehlen, so bald wie möglich zu „üben", dass dein Kind ohne Brust auskommt, doch Frauen, die Berufstätigkeit und Stillen verbinden, machen fast immer die Erfahrung, dass es sehr gut geht, das Kind weiter nach Bedarf zu stillen und auch nach der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit in den Zeiten, in denen Mutter und Kind zusammen sind nach Bedarf zu stillen. Das Kind weiß sehr genau, dass das Stillen etwas ist, was an die Mutter gekoppelt ist, dass andere Betreuungspersonen es nicht stillen. Falls Du kannst, lege deinen Berufstart auf einen Mittwoch oder Donnerstag (vorausgesetzt Du arbeitest von Montag bis Freitag), dann habt ihr nicht gleich eine ganze Arbeitwoche vor euch, sondern könnt nach zwei bis drei Tagen erst einmal verschnaufen. Lerne jetzt schon - falls Du es noch nicht kannst - wie Du deine Milch von Hand ausstreichen kannst, damit Du deine Brust immer dann entleeren kannst, wenn sie unangenehm voll und prall wird während deiner Arbeitszeit. Gerade in der ersten Zeit kann es passieren, dass deine Brust voll wird, weil sie sich erst an die veränderten Gegebenheiten anpassen muss. Außerdem ist es sinnvoll, dass Du immer wieder während deiner Arbeitszeit entweder stillst (vielleicht kann dein Partner das Kind bringen) oder abpumpst, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten. Die abgepumpte Milch kannst Du aufbewahren und dein Kind kann sie während deiner Abwesenheit bekommen (entweder mit der Flasche oder aber auch mit dem Becher). Rechne damit, dass dein Kind sich nach deiner Rückkehr auf dich „stürzen" wird und die Nächte zunächst einmal deutlich unruhiger werden. Viele berufstätige Mütter erleben, dass ihr Kind nachts Mama „tanken" muss. Als stillender Mutter stehen dir bezahlte Stillpausen zu. Ich zitiere dir hier einmal aus dem Mutterschutzgesetz, in dem auch die Stillpausen geregelt sind: „Stillende Frauen haben auf Verlangen Anspruch auf die zum Stillen erforderliche Zeit, mindestens aber zweimal täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde. Bei einer zusammenhängenden Arbeitszeit von mehr als acht Stunden soll auf Verlangen zweimal eine Stillzeit von mindestens 45 Minuten oder, wenn in der Nähe der Arbeitstätte keine Stillgelegenheit vorhanden ist, einmal eine Stillzeit von mindestens 90 Minuten gewährt werden. Die Arbeitszeit gilt als zusammenhängend, soweit sie nicht durch eine Ruhepause von mindestens zwei Stunden unterbrochen wird. Durch die Gewährung der Stillzeit darf ein Verdienstausfall nicht eintreten. Die Stillzeit darf von stillenden Müttern nicht vor oder nachgearbeitet und nicht auf die in dem Arbeitsgesetz oder anderen Vorschriften festgesetzten Ruhepausen angerechnet werden. Werdende und stillende Mütter dürfen nicht mit Mehrarbeit, nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden. Ausnahmen (z.B. für Landwirtschaft, Gastronomie und Künstlerinnen) werden im §8 Absatz 3 geregelt. Außerdem dürfen stillende Mütter nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie besonderen Gesundheitsgefahren ausgesetzt sind, zum Beispiel durch Strahlen, Staub, Hitze, Nässe, Erschütterungen oder Lärm. Verboten sind körperlich schwere Arbeiten wie Akkordarbeit am Flie?band und Heben und Fortbewegen von schweren Lasten (mehr als 5 Kilo). Muss die Arbeitnehmerin ggf. aufgrund der arbeitsplatzbedingten Schutzmassnahmen vorübergehend versetzt werden, darf sie finanziell nicht schlechter gestellt werden: Lohn- und Gehaltsminderungen sind verboten." Manche Mütter nehmen diese Pausen zum Abpumpen, andere als zusammenhängende Zeit um später anzufangen oder früher zu gehen. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Außerdem kann ich dir nur dringend empfehlen, dich mit anderen stillenden, berufstätigen Müttern auszutauschen. Frag ruhig mal bei Doris, sie hat da eine Menge Erfahrung. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, Biggi wird dir sicherlich viele Tipps geben. Ich selber habe bei meiner ersten Tochter direkt nach dem MuSchu vollzeit gearbeitet und war 10-12 Stunden ausser Haus. Jasmin wurde fast 15 Monate gestillt, bis sie sich selber abstillte. Tagsüber habe ich abgepumpt und morgens, abends und nachts nach Bedarf gestillt. Dadurch hatte ich nie Probleme mit der Milchmenge. Wenn du magst, kannst du mich gerne anmailen. Liebe Grüße, Doris
Mitglied inaktiv
Hallo Eva, ich bin auch direkt nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Ich habe meine Tochter 7 Monate voll gestillt. Bei der Arbeit habe ich abgepumpt. Durch meine Arbeit hat sich übrigens ganz schnell ein ganz fester Rhytmus ergeben. Das ganze habe ich überhaupt nicht als Problem empfunden. Du kannst mich auch gerne anmailen. Viele Grüße von Andrea
Mitglied inaktiv
Hallo Doris, wie hat das eigentlich mit der abgepumpten Milchmenge während Wachsttumsschüben geklappt? Wie hat Deine Brust ohne Anwesenheit Deines Kindes "gemerkt", daß sie mehr produzieren muß? Bzw. woher hast Du gewußt, wann Du häufiger abpumpen mußt, um den Milchfluß zu erhöhen? Gruß Eva
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