Melabcqn
hallo ich war bei einer Zahnärztin, weil ich zahnschmerzen an mehreren zähnen hatte. als sie mir eine Spritze geben wollte, weil ein zahn bei der behandlung höllich wehtat. hab ich sie gefragt, ob ich meinen 14 monate alten sohn trotzdem stillen kann.darauf bekam ich dann keine spritze, sondern nur ein medikament und provisorische füllung. nächsten montag soll mir der backenzahn gezogen werden, allerdings wurde mir ans herz gelegt, bis dahin abgestillt zu haben, weil die narkose in die muttermilch überginge und das kind auch was abbekommt.als ich dann sagte das ich im internet gelesen hatte, das es auch spritzen gibt,die mit dem Stillen vereinbar sind, sagte die ZÄ, dass diese aber nicht die Wirkung hätten die gebraucht würde, die würden nicht so tief reichen bis zum knochen. nun ist es aber so, dass mein kleiner, 14 monate alt, immer an der Brust einschläft, nachts meist noch ein zwei mal wachwird und trinkt und morgens auch immer noch im bett trinkt. auf anraten der ZÄ hab ich letzte nacht versucht meinen sohn ohne stillen zum schlafen zu bringen. keine chance. er schreit und weint und lässt sich nicht beruhigen.er nahm auch sonst nix an, keinen brei, kein wasser, keine milch. er ist nach einer Ewigkeit eingeschlafen vor lauter anstrengung. aber er schlief keine 20minuten, da ging das theater von vorne los. ich konnte das nicht länger mit ansehen und hab ihn dann wieder an der Brust trinken lassen und siehe da, er war sofort ruhig und schlief ein. jetzt bin ich doch etwas verunsichert...muss ich zum ziehen des zahns wirklich aufs stillen verzichten? oder abpumpen und wegschütten? wie lang ist denn das narkotikum in der milch? oder gibt es eine Spritze, die doch stark genug ist einen (vereiterten) backenzahn, zu betäuben und trotzdem danach stillen zu können? solange mein sohnemann nicht bereit ist ohne brust auszukommen, will ich ihn auch nicht dazu zwingen, wäre doch nur quälerei... Danke schon mal für eine Antwort liebe grüße melabcqn
Liebe Melabcqn, schade, dass Sie so verunsichert werden. mach dir keine Sorgen, Du darfst stillen und kannst auch was gegen deine Schmerzen nehmen! Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 7. Auflage 2006: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain®) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Kapitel 4.6). Bei insgesamt 27 Patientinnen, die zur Sectio eine Epiduralanästhesie mit durchschnittlich 183 mg Limain und 82 mg Bupivacain erhalten hatten, wurden nach 2, 6 und 12 Stunden Lokalanästhetika und deren Metabolite im Serum und in der Milch nachgewiesen. Im Mittel fanden sich 860 µg/l Lidocain und 90 µg/l Bupivacain in der Milch sowie 140 µg/l des Metaboliten Pipecolylxylidid (PPX) (Ortega 1999). Die M/P-Quotienten betrugen 0,9, 0,4 und 1,3. Es sind nicht mehr als 1 bis höchstens 4 % der per os ohnehin kaum verfügbaren Wirkstoffe als relative Dosis für ein gestilltes Kind zu erwarten. Die beobachteten Kinder zeigten keine Auffälligkeiten. Bei der Applikation von 3,6 - 7,2 ml Lidocain 2 % ohne Adrenalinzusatz im Zusammenhang mit einer zahnärztlichen Therapie fanden sich für Lidocain und seinen Metaboliten Monoethylglycerinxylidid durchschnittlich nur 73,4 µg/l bzw. 66,1 µg/l in der Milch, toxische Wirkungen beim gestillten Kind wurden für unrealistisch gehalten (Giuliani 2001). Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin®), 25 mg/Stunde, führte zu maximal 0,45 µg/ml in der Muttermilch. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze < 0,1 µg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht in Spigset 1994). Zu Levobupivacain (Chirocain®), Mepivacain (z.B. Scandicain®), Procain und Ropivacain (Naropin®) liegen keine Daten zur Stillzeit vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Substanzen und vor allem solche mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung wie Articain (z.B. Ultracain®) nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der bei Lokalanästhesie übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. Prilocain (Xylonest®) wirkt in stärkerem Maße als die anderen Lokalanästhetika als Methämoglobinbildner. Systematische Untersuchungen zur Anwendung in der Stillzeit fehlen auch für die ausschließlich zur Lokaltherapie eingesetzten Substanzen Benzocain (z.B. Anaesthesin® Creme), Chlorethan (z.B. WariActiv® Aerosol), Oxybuprocain (z. B. Thilorbin® Augentropfen) und Tetracain (z.B. Acoin® Lösung), wobei hier nicht mit einer systemischen Resorption größerer Mengen zu rechnen ist. Empfehlung für die Praxis: Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder anderer Eingriffe) können Lokalanästhetika in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für Kombinationen mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach dennoch erfolgter Applikation ist jedoch keine Stillpause erforderlich." Und "Paracetamol: Pharmakokinetik: HWZ: 2,6 h; Proteinbindung: 25%; molare Masse: 151; relative Dosis: 6-12%; M/P-Quotient: 1; orale Bioverfügbarkeit: > 85%. Klinik: Es gibt keine nennenswerten Hinweise auf Unverträglichkeiten beim Säugling. Empfehlung: Paracetamol ist ebenso wie Ibuprofen Analgetikum der Wahl in der Stillzeit." Deine Ärztin kann sich bei der Embryotox ganz konkret für deinen Fall beraten lassen. Dazu sollte sie entweder den online-Fragebogen ausfüllen (hier findet sie ihn: http://embryotox.de/impressum.html) oder anrufen unter Tel. 030 / 30308-111 (Beratung). LLLiebe Grüße, Biggi
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