Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mittagsschlaf/ Stillen als Einschlafhilfe?

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Frage: Mittagsschlaf/ Stillen als Einschlafhilfe?

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Tochter, 24 Wochen alt, schläft Tagsüber so gut wie gar nicht und ist dementsprend quengelig und reibt sich immer die Auge und Nase. Leider schafft sie es nicht alleine einzuschlafen oder nur mit viel Gebrüll. Nun lege ich sie immer nach dem STillen direkt hin, weil sie mir mittags an der Brust einschläft. Jedoch habe ich gelesen, das man die Babys auch tagsüber wach ins Bett legen soll? Was kann ich denn tun, damit sie schläft? Nachts schläft sie auch nicht durch und kommt im MOment alle 2 oder 3 stunden. Aber daran habe ich mich gewöhnt, da ich auch noch voll stille. Jedoch habe ich das Gefühl, das meine Tochter zu wenig schläft. Ich lege sie jeden Abend um 21.30 Uhr wach ins Bett und sie schläft dann auch schnell ein. Dann kommt sie alle 2-3 Stunden, trinkt eine Seite zügig leer und schläft wieder ein. Um ca. 7.45 Uhr ist für sie die Nacht vorbei. Sorry, das es so lang geworden ist. :-) Liebe Grüße Katrin


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, wen wir eine Umfrage starten, wieviel die Kinder schlafen und wieviel Schlaf die Eltern von ihnen erwarten, dann werden wir mit ziemlicher Sicherheit feststellen, dass die meisten Eltern denken, dass ein Kind viel mehr schlafen müsse, als es dies tatsächlich tut. Das Problem ist nämlich, dass die meisten Erwachsenen eine falsche Vorstellung davon haben, wie viel bzw. wenig Schlaf ein Kind braucht. Ebenso hält sich ja auch hartnäckig die Vorstellung, dass nur lange ununterbrochene Schlafphasen „erholsam" seien, was auch nicht stimmt. Und dann kommen wir auch noch zu einem weiteren Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll „wach" ins Bett gelegt werden. Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in „zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach „wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder - ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen - nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. „Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys „begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch „nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Ihr Kind braucht ihre Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein)schlafen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Katrin, unsere Tochter ist 25Wo. und hatte bis vor kurzem die gleichen Schwierigkeiten Seit 1 1/2 Wo. lege ich sie so um 11.00 (das ist ihre Zeit) hin und mich allerdings dazu. Am Anfang hat sie fürchterlich geweint u. sogar einen Tag über eine Stunde geschrieen (da hab ich aufgegeben u. sie im Kinderwagen geschoben), aber die TAge danach wurde es immer besser. Die letzten beiden TAge hat sie 2 1/5Std. geschlafen u. ich natürlich auch. Hör auf dein Gefühl und probiere ein paar Sachen aus, du kennst dein Kind am besten, weil es ein Patentrezept nicht gibt. Aber verlier die Hoffnung nicht, es kommen bestimmt auch andere Zeiten. Ich finde es jetzt z.B. komisch, daß sie soviel schläft! Anke


Mitglied inaktiv

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Hallo Katrin, mein Sohn Elias ist jetzt 19 Monate alt und ich stille ihn immer noch in den Mittagsschlaf. Für mich ist das eine gute Möglichkeut mich selbst auch auszuruhen, auf die ich ungern verzichten würde. Ihn hinzulegen und dann sein Geschrei durchzustehen habe ich mir und ihm von Anfang an nicht antun wollen, so ist es viel stressfreier für uns beide. Ich fühl mich gut dabei, auch wenn es immer wieder Menschen gibt, die mir ein schlechtes gewissen einreden wollen. Doch das kümmert mich nicht. Probier einfach aus, was dir und deinem Kind guttut. Alles Gute Martina


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