Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mit Pumpen Milchmenge erhöhen???

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mit Pumpen Milchmenge erhöhen???

JuliMarie

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Guten Abend, Ich habe das Problem, dass ich zu wenig Muttermilch habe weil ich einen schlechten Stillstart hatte. Es wurde schon in der Klinik Flasche gegeben. Dadurch kam ich in den Teufelskreis immer mehr Flasche und immer weniger Stillen. Ich will aber unbedingt voll stillen können. Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt. Ich habe jetzt seit 5 Tagen angefangen oft zu pumpen. Ca. alle 2-3 Sunden, auch 1x nachts. Immer mit Doppelpumpe (Medela Symphony) auf beiden Seiten gleichzeitig. Ich hätte eine Frage dazu: Soll man auch weiterpumpen wenn keine Milch mehr kommt? Ich habe bis jetzt immer aufgehört zu pumpen sobald keine Milch mehr aus der Brust gekommen ist. Das war immer so nach ca. 5-10 Minuten der Fall. Ich habe das Problem, dass ich exakt 10 ml pro Stunde herausbekomme (isgesamt! von beiden Seiten). Wenn ich alle Zwei Stunden pumpe sind es 20 ml und wenn ich nach 3 Stunden pumpe sind es 30 ml. Es wird aber nie mehr Milch! Wie kann sich denn die Menge erhöhen? Dass es zum Beispiel nach 2 Stunden nicht mehr wie sonst 20 ml sind sondern mehr. Zum Beispiel 30 oder 40 ml. Mein Ziel wäre ja alle 2 Stunden je Seite 50ml zu bekommen. Ist das realistisch? Was mache ich falsch beim Pumpen? Bockshornklee-Tabletten nehme ich seit 2 Tagen. Außerdem versuche ich meine Tochter oft anzulegen. Sie geht zwar an die Brust ist aber sehr trinkfaul und schläft schnell dabei ein oder nuckelt nur noch. Ich wäre dankbar wenn Sie einen Tipp für mich hätten. Danke im Voraus. Mit freundlichen Grüßen


Biggi Welter

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Liebe JuliMarie, der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Versuchen Sie so viel Ruhe und Entspannung wie es in Ihrer stressbeladenen Situation möglich ist zu finden. LLLiebe Grüße Biggi


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