Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchrückgang

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Frage: Milchrückgang

Mitglied inaktiv

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Bis Sonntag floß bei mir die Milch in Strömen, seit Montag ist auf einmal wenig da. Ich versuche alle 2-3 Stunden anzulegen ( nachts hält mein 8 wochenalter Sohn schon 6 Stunden durch) und doch wird die Milch ( auch mit Hilfe von Stilltee und Homöopathie) nicht mehr.Will ich meinen Sohn satt kriegen, kann ich nach 40 min Stillen die Sache max. mit 50 ml künstlicher Milch zufüttern noch retten. Was kann die Ursache für einen so abrupten Milchrückgang sein und habe ich noch Möglichkeiten noch weiter zu stillen?? Gruss und danke Theodora


Biggi Welter

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? Liebe Theodora, ein abrupter Rückgang der Milch ist ein extrem seltenes Ereignis, das in aller Regel auch nicht wirklich ein plötzliches Versiegen der Milch bedeutet, sondern eher eine Störung des Milchspendereflexes. Ein plötzliches komplettes „Wegbleiben" der Brust, vor dem sich so viele Frauen fürchten, ist meist eine Fehlinterpretation. In besonderen Stresssituationen kann der Milchspendereflex behindert sein und verspätet oder nur sehr gering einsetzen. Die Frau glaubt dann, dass sie keine Milch mehr habe, verkrampft sich noch mehr, was wiederum den Milchspendereflex noch weiter behindert und so kommt eins zu anderen und schließlich geht die Milchmenge tatsächlich zurück, weil die Frau immer weiter unter Druck gerät. Erste Maßnahme ist daher, dass Sie sich jetzt ganz gezielt entspannen und sich Ruhe gönnen. Vom Alter Ihres Kindes her betrachtet, ist es sehr wahrscheinlich, dass es gerade einen Wachstumsschub durchlebt. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Sollte Ihre Milchmenge tatsächlich gesteigert werden müssen, so können Ihnen die folgenden Tipps dabei helfen: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Der Schlaf eines zögernd zunehmenden Kindes ist nicht heilig. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstegelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Theodora, also bei mir war das ähnlich. Eine Freundin sagte damals zu mir, daß sich die Milch nach ca. 2 Monaten umstellt und dies eine harte Zeit werden kann. Ich blieb also tapfer und legte sooft an, wie ich nur konnte. Es hat sich gelohnt. Die Milch hatte sich tatsächlich umgestellt: Anfangs für den Durst und fast zum Schluss kommt das sahnige für den Hunger. Ich habe schon gehört, das dies einer der hauptsächlichen Gründe sind oder waren, weshalb manche Muttis nicht länger gestillt haben. Alles Gute


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Hallo Theodora, ich glaube dieses Problem habe ich zur Zeit auch!!! Meine Tochter ist auch 8 Wochen alt.Bisher hatte ich nie Probleme, aber im Moment kommt es mir auch so vor, als ob sie nicht satt wird, weil ich mit der Milchbildung nicht hinter her komme!!! Nachts und Tagsüber kommt sie eher selten(manchmal nachts auch erst nach 7 Stunden),aber dafür dann in den Nachmittagsstunden alle 1,5 bis 2 Stunden und da habe ich dann das Gefühl, wie wenn sie mich total aussaugt und ich nicht schnell genug genügend Milch bilde! Ich trinke auch Milchbildungstee und trinke überhaupt sehr viel, aber mir scheint es, als ob nichts hilft!! Jetzt habe ich auch Angst, daß ich zufüttern muß, was mir gar nicht recht wäre!! Bin auf die Antwort von Biggi gespannt!! Liebe Grüße Tanja


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Ergänzung: Ich meine natürlich das viele Mamis dem Stress der Milchumstellung nicht gewachsen waren und deshalb aufgegeben haben. Ich hoffe das für Dich nicht. Also halte die Ohren steif und durch. Es lohnt sich!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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Hallo Jacid und Tanja! Schwere Zeit ja und wie- oft scheint mein Busen so trocken wie eine Wüste zu sein, ich probiere jedenfalls durchzuhalten, mal schauen was biggi welter dazu sagt. An Tanja: lass mal wieder hören, wie es Dir so geht und ohren steif auch an Dich Liebe Grüsse Theodora


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Hallo Theodora!! Danke für deine Nachfrage! War heute morgen bei der Babymassage und habe dort der Hebamme das Problem geschildert!!! Sie hat mich beruhigt und gemeint, daß das fast jede Mutter mitmacht, wenn die Kinder einen Wachstumsschub haben!! Die nuggeln dann oft nur an der Brust und wir haben das Gefühl , daß sie nichts bekommen, dabei wollen die nur beruhigt werden und dadurch bildet sich ja auch wieder mehr Milch!! Normal ist das aber in ein paar Tagen wieder rum!! Andere Mamis haben das gleiche durch und hatten genau die gleichen Probleme!! Also, durchhalten versuchen und nicht aufgeben!! Immer wieder anlegen und einfach das Kind beruhigen!! Ruhig auch mal öfter rumtragen , damit es deine Nähe Spürt!! So, ich bin auf jeden Fall schon mal etwas beruhigter und habe wieder Hoffnung, daß in ein paar Tagen echt alles vorbei ist!! Bis denn liebe Grüße Tanja


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Liebe Tanja und Biggi Welter! Danke für die Tips. Éin bisschen hat sich die Situation schon gebessert. Bzgl. des Milchspendereflexes: reicht Ärger über den Partner gepaart mit Streß schon aus ihn zu blockieren? Vielen Dank und llliebe Grüße Theodora


Biggi Welter

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Liebe Theodora, Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass SIE SICH alle Ruhe und Entspannung gönnen, die Sie bekommen können. Wenn möglich, legen Sie sich mit Ihrem Baby ins Bett und kümmern sich um nichts anderes, als um Ihr Kind, sich und das Stillen. Ruhen Sie sich aus, gönnen Sie sich etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die Ihnen gefällt). Falls Sie einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben, setzen Sie die Entspannungsübungen, die Sie dort gelernt haben gezielt vor dem Anlegen ein. Denken Sie an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuchen Sie alle Störungen auszuschalten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Es freut mich, dass es jetzt schon wieder besser klappt :-). LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi! Danke für die super Information und die prompte Beantwortung, diese Seite wird nun mein Fixtermin !! Weiter so und schönes Wochenende Theodora


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