Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchfluss behindert

Frage: Milchfluss behindert

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, bin heute richtig verzweifelt. In der Nacht kam meine Antonia (4 1/2 Monate alt) um 1.00 Uhr. Da kam die Milch noch, aber ganz schlecht. Erst nach 10 Minuten. Dann als sie um 04.00 Uhr wieder aufwachte, kam keine Milch. Ich weiß, daß ich Milch gehabt hätte, nur es läuft einfach nicht. Ich habe nur noch geheult. Ich weiß auch, daß das wahrscheinlich auch der Auslöser mit ist, dass ich mich so reinsteigere. Nicht? Außerdem bin ich so müde, daß ich manchmal meine, ich kann die Kleine aus dem Bett nicht mehr rausheben. Ist das auch mit schuld? Gestern ist es übrigens 23.15 Uhr geworden, bis sie endlich einschlief. Ab ca. 21 Uhr bin ich immer so geschafft. Ist das normal? Könnte es auch mit Hormonen zusammenhängen? Denn ich hatte vor 4 Wochen meine Regel das 1. Mal wieder und jetzt meine ich, kommt sie wieder. Macht das was aus beim Stillen? Ich stille voll. Bis jetzt. Aber ich möchte unbedingt jetzt eine Abendmahlzeit durch Flasche oder Brei ersetzen, ich probier das auch schon so 2 Wochen aus, aber meine Kleine schreit wie am Spieß bei einer Flasche und bei Brei nimmt sie höchstens 3-4 Löffelchen, dann wird es ihr zu viel. Hoffe, Du hast ein paar Tips für mich. Eigentlich stille ich ja gerne, aber wenn dann die Milch immer nicht kommt, könnte ich verrückt werden und ich heule und möchte aufhören, weil es mir zu viel wird. Tagsüber ist es kein Problem zu stillen, eben immer nachts.


Biggi Welter

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Liebe Sarah, woran merkst Du, dass keine Milch kommt? Es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich „wegbleibt“. Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun. Wie verhält sich denn dein Kind an der Brust? Hat es geweint, hat es sich überstreckt? Wie trinkt es sonst an der Brust? Gibst Du regelmäßig Fläschchen mit Milch, Tee oder Wasser? Bekommt dein Baby einen Schnuller? Du schreibst, dass Du versuchst, dein Kind mit Brei oder der Flasche zu füttern. Es kommt leider gar nicht so selten vor, dass ein Baby, das die Flasche bekommt an der Brust mit Frustration reagiert. Beim Trinken an der Flasche erhält das Kind sofort Milch und muss nicht erst den Milchspendereflex anregen. Manche Kinder erwarten, dass die Brust dann ebenso funktioniert wie die Flasche und reagieren mit Geschrei, Zappeln oder sogar Verweigerung der Brust, weil es dort eben anders ist als an der Flasche. Dazu kommt, dass die Trinktechnik an Brust und Flasche ganz verschieden ist und es Babys gibt, die mit dem Wechsel der beiden Techniken nicht zurecht kommen. Ein Baby, das an der Brust mit der gleichen Technik trinkt wie an der Flasche, wird wenig bis gar keine Milch bekommen und reagiert dann verständlicherweise frustriert. Diesen Zustand nennt man Saugverwirrung. Mit dem Brei ist dein Kind wahrscheinlich überfordert. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten „kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Du schreibst, dass Du sehr müde und erschöpft bist. Das Gefühl der totalen Erschöpfung kennen viele Mütter und zwar ganz gleich, ob sie stillen oder nicht. Diese Erschöpfung rührt nicht vom Stillen, sondern von der Tatsache, dass ein Baby zu versorgen einer der anstrengendsten Jobs ist, den es auf dieser Welt gibt. Und zu allem hören die Arbeit und die Verantwortung für das Kind nie auf: eine Mutter ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage dies Woche und 52 Wochen im Jahr im Dienst. Trotzdem solltest Du dich an einen Arzt wenden, wenn die Erschöpfung auf Dauer anhält. Ich freue mich auf deine Antwort, bis dahin llliebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi, erstmal danke für Deine schnelle Beantwortung. Hier sind die Antworten auf Deine Fragen: Ich merke, daß keine Milch kommt daran, daß Antonia zwar an der Brust saugt, aber nichts schluckt. Am Tag setzen die Schluckbewegungen nach nicht mal einer halben Minute saugen ein. Nachts ganz schlecht oder wie gestern und heute nacht wieder gar nicht. Alles kommt mir sehr trocken vor an der Brustwarze. Und das ist kein schönes Gefühl. Heute nacht habe ich das Stillen (ca. 1.00 Uhr)abgebrochen und Antonia einfach wieder hingelegt. Es war mir einfach nicht möglich zu stillen. Ich hatte ganz schwere Arme und Beine. War fast unfähig zu laufen. Antonia hat noch 3 Mal in kurzen Abständen geschrien daraufhin, einmal bin ich zum Beruhigen zu ihr gegangen, zweimal mein Mann. Dann hat sie geschlafen bis um 5.00 Uhr. Um diese Zeit dann war es für mich wieder absolut kein Problem zu stillen. Im Gegenteil. Die Milch lief wie ein Wasserfall. Da das letzte Stillen seit 22.30 Uhr her war, hatte ich wieder so volle pralle Brüste, das ich sie nicht berühren konnte, weil sie schmerzten. Echt verrückt. Ich tippe echt darauf, daß ich einfach zwischen 0.00 Uhr und 2.00 Uhr unfähig bin zu stillen, weil ich todmüde bin. Zu Deiner Frage wie sich mein Baby beim Trinken verhält, kann ich sagen, daß das nicht anders ist wie tagsüber. Sie kommt mir zwar schon schläfrig vor nachts aber sonst wie immer. Und sie saugt ja auch im Normalfall solange bis die Milch kommt, um zu schlucken. Dann trinkt sie oft so zwischen 3-5 Minuten. Was ich vielleicht auch noch erwähnen muß, ist, das sie in ihren ersten 3 Monaten, fast immer jeden Tag mindestens bis 4.00, 5.00 Uhr geschlafen hat von 22.00 Uhr an. Und jetzt seit Anfang 4. Monat kommt sie auch zwischen 0.00 Uhr und 2.00 Uhr zusätzlich. Antonia bekommt eigentlich keine zusätzlichen Fläschen mit Tee, Saft oder so. Ganz selten hab ich mal eine Flasche mit abgekochten Wasser probiert, wenn sie sehr geschwitzt hat. Und davon nimmt sie aber auch ganz wenig, denn nach 5-6 Schlucken, merkt sie das es keine Muttermilch ist und hört auf zu trinken und schreit. Das ist aus einer kleinen Flasche. Ich probierte zwar einige Abende aus, ob sie Fläschchen (Größe 2) mit Folgenahrung mag aber das lasse ich jetzt sein. Sie hat davon ja nichts genommen. Ich denke es schmeckt ihr nicht und schreit deshalb gleich, wenn sie es in den Mund kriegt. Man kann sagen, daß sie noch gar kein Fläschchen getrunken hat. Ich hätte es zwar gerne, weil ich gehofft habe, dass sie vielleicht dann länger schläft nachts. Aber naja. Schnullerfrage: Antonia bekommt zwar den Schnuller, aber den braucht sie ganz selten. Höchstens zur Beruhigung. Danach spuckt sie ihn gleich wieder aus. Falls das Problem jetzt noch weiter anhält, werde ich mich mal durchchecken lassen, weil ich wirklich glaube, das es nicht an meinen Baby liegt, sondern an mir selber. Hoffe, es macht Dir nix aus, solange Lebensgeschichten zu lesen. Noch ganz liebe Grüße Sarah mit Antonia


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...ist es so, daß Florian (11 Monate) nachts wesentlich ruhiger trinkt und atmet als tagsüber. Am Tag hört man auch durch den Schluck-Atem-Rhythmus ein deutliches Schluckgeräusch, nachts aber nicht oder nur, wenn er sehr durstig war. Manchmal kommt er auch nachts nur zur Beruhigung an die Brust, dann trinkt er fast gar nichts, sondern nuckelt nur. Die Kinder können ja die Milchmenge an der Brust auch teilweise selber regulieren, je nachdem wie stark sie saugen. Vielleicht will Deine Tochter gar nicht so viel trinken in der Nacht, sondern einfach nur an der Brust nuckeln, damit sie besser schlafen kann. Und wenn es Dich so sehr anstrengt, sie nachts zum Stillen aus ihrem Bettchen zu holen, dann denk doch mal drüber nach, ob für Euch nicht auch das Familienbett in Frage kommen würde (Buchtip: Schlafen und Wachen von William Sears). LG, Sima


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Hallo Sima, danke für Deinen Tip. Aber leider (jetzt in der Stillzeit - leider) haben wir ein Wasserbett und da ist es total blöd zu stillen, weil das Kind nicht richtig an die Brust kommt. Und ich kann nicht schlafen, wenn Antonia mit im Bett liegt. Es klingt vielleicht blöd, aber ich hätte immer Angst, daß ich sie irgenwie erdrücken könnte, wenn ich einschlafe und mich nicht unter Kontrolle habe. Das Problem hat sich, glaub ich, übrigens wieder erledigt. Antonia hat letzte Nacht von 21.15 Uhr bis um 05.00 früh durchgeschlafen. Echt super!!! Wenns so bleibt.... Manchmal lösen sich die Probleme von alleine auf. Danke trotzdem und noch eine schöne Zeit mit Deinem Sohn! Viele Grüße Sarah


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