Hallo, ich habe einen zwei wochen alten sohn und still seitdem auch. Ab dem dritten Tag ging es sehr gut voran, erst die vormilch und dann kam die richtige muttermilch. Bis vorgestern Abend habe ich alle 4 std ca. 120 ml abgepumpt. Leider hat sich das seit gestern morgen geändert,es kam immer weniger raus,obwohl ich regelmäßig gepumpt habe.
Gerade eben habe ich nur noch 50ml abpumpen können und musste mit Milchpulver auffüllen müssen, was ich schade finde, da ich mich sehr darüber gefreut habe meinen kleinen stillen zu können.
Von einer Kinderkrankenschwester habe ich auch schon gehört,dass es frauen gibt,die am anfang Stillen können und irgendwann die milch einfach nicht mehr kommt. Jetzt habe ich natürlich angst, dass es bei mir auch so kommen könnte.
Da ich aber noch einen 4 Jährigen Sohn habe, kann ich leider nicht die ganze Zeit mit dem abpumpen oder anlegen beschäftigt sein.
Zur vorsicht habe ich mir einen Stilltee und Stillsaft gekauft, und frage mich, ob es auch wirklich milch fördernd ist.
Ich würde mich sehr um ein paar tipps freuen.
Lieben Gruß
von
nanni1989
am 06.10.2014, 21:17
Antwort auf:
Milch wird weniger
Liebe nanni1989,
wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird.
Deine Milch ist nicht plötzlich weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt.
Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt).
Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer.
Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen.
Keine Angst, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillbeziehung sein.
Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.10.2014