Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Meine kleine schläft wenig und will ständig an die brust

Frage: Meine kleine schläft wenig und will ständig an die brust

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Hallo! Ich hoffe, sie können mir helfen, da ich schon ganz fertig bin (vor müdigkeit). Meine kleine (geb. 24.7.03) schläft in letzter zeit noch weniger (sie hat nie viel geschlafen), vor ein paar tagen hat sie zwischen 9 - 21 h vielleicht 1 h alles zusammen geschlafen. Sie will ständig an die brust, wo sie dann oft nach ein paar minuten einschläft - leider nur füe kurze zeit. Milch hätte sie genug, dass sie einmal ordentlich trinkt und dann 3-4 stunden schläft, sie tut es leider nicht. Das nächste ist, dass sie manchmal extrem hektisch wird (an der brust) und auch weint, obwohl offensichtlich genug milch da ist (die milch läuft iht richtig aus und verteilt sich übers ganze gesicht). Dann lässt sie die brust aus, wird noch hektischer auf der suche usw. Habe auch schon alles möglichen positionen ausprobiert, wenn die kleine auf mir liegt ist es am besten, leider sehr unbequem für mich. Wenn sie einmal schläft, dann am libsten bei mir oder meinem mann dicht am körper. Sobald wir sie weglegen (auch neben uns ins bettt) ist sie wach und will wieder an die brust. Entschludgung, dass es so lang geworden ist, aber wenn ich schon mal dazu komme zu fragen, nutze ich es aus! Vielen dank, Adina


Biggi Welter

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? Liebe Adina, das Baby, das regelmäßig alle drei bis vier Stunden an der Brust trinkt und dann ruhig in seinem Bett oder der Wiege schläft ist die Traum- und Wunschvorstellung vieler Eltern, doch es existiert in der Realität nur sehr, sehr, sehr selten. Die Realität sieht so aus, wie Sie es mit Ihrem Baby erleben. Babys sind vom ersten Tag an sehr gesellige und an ihrer Umwelt interessierte kleine Menschlein, die ihre Welt kennenlernen wollen und eben nicht so viel schlafen und selbst wenn ein Baby in der ersten Zeit viel geschlafen hat, „wacht" es oftmals dann doch nach einigen Wochen auf und möchte wissen, in welche Welt es geboren wurde. Ihrer Beschreibung zufolge haben Sie einen recht starken Milchspendereflex, mit dem die junge Dame so ihre Probleme hat. Hier einige Tipps, die sich bei einem sehr starken Milchspendereflex bewährt haben: Nehmen Sie das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und stillen Sie erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. Dass ein Baby aufwacht, wenn es hingelegt wird, nachdem es zuvor im Arm eingeschlafen ist, ist nicht ungewöhnlich. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ein Baby weint, wenn es abgelegt wird. Ein Tragetuch kann da wie ein Zaubermittel wirken. Ihr Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Mit dem entsprechend gebundenen Tragetuch, können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen, während Sie umhergehen oder sich um ihr anderes Kind kümmern. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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