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Mein Sohn (knapp 1 Jahr alt) stillt sich ab - wie weiter jetzt ?

Biggi Welter

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Frage: Mein Sohn (knapp 1 Jahr alt) stillt sich ab - wie weiter jetzt ?

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Hallo liebe Biggi, unser Kleiner wird im Februar 1 Jahr alt. Ich habe das Gefühl, er stillt sich langsam aber sicher von selbst ab, nimmt die Brust seit etwa 1 Woche nur noch morgens nach dem Aufwachen und trinkt dann gemütlich 20 Minuten vor sich hin. Ansonsten mag er nicht mehr gestillt werden, stößt die Brust mit den Händen von sich oder beißt mir in die Brustwarze, wenn ich partout nicht verstehen will, dass er nicht mag :-). Er wurde 7 Monate vollgestillt (auch keinen Tee etc.) und bekommt z.Z. als Beikost 3 Mahlzeiten (Menü im Glas, Getreidebrei mit Obst und am Abend einen Milchbrei). Was aber gebe ich ihm als Morgenmahlzeit, wenn er nun vielleicht auch morgens nicht mehr gestillt werden mag. (An Brot und anderen festen Sachen verschluckt er sich nämlich noch ganz ordentlich.) Ihm fehlt doch dann eine Milchmahlzeit oder sehr ich das falsch ? Soll ich ihm dann morgens eine Milchflasche anbieten ? Wenn ja, was für Milch ? Hast Du da eine Idee ? Wie decke ich dann seinen Flüssigkeitsbedarf ? Wasser lehnt er nämlich nach ein, zwei Schlückchen ab. LG Tini


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Liebe Tini, so lange dein Kind die Brust noch nimmt, würde ich gar nichts unternehmen :-). Wenn er sich dann wirklich abstillen sollte, kannst Du ihm morgens, etwa ab dem ersten Geburtstag, eine Tasse Vollmilch anbieten Sobald das Baby begonnen hat, Kuhmilch zu trinken, solltest Du Vollmilch (keine Magermilch oder Milch mit nur 1,5 % Fettgehalt) anbieten, bis das Kind zwei Jahre alt ist. Kleine Kinder brauchen für ein optimales Wachstum natürliche Fette. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Habe Geduld, dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mache aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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