CarinaM.
Unser Sohn wurde am 30.12.18 geboren und alles verlief wunderbar, er fing direkt nach der Geburt an an der Brust zu saugen und am 3 Tag nach der Entbindung kam der Milcheinschuß. An diesem Tag trank er auch sehr gut und ich freute mich auf eine wunderbare Stillzeit. Dann bekam Ich am 5 Tag hohes Fieber mit Gebärmutterentzündung und einer heftigen Blutvergiftung, ich musste ins KH und behandelt werden. Mir ging es danach aber noch Wochenlang sehr schlecht. In der Zeit als ich medikamentös behandelt wurde hab ich abgepumpt und unser Sohn bekam Pre HA Nahrung gefüttert, nach dieser Zeit hab ich wieder versucht voll zu stillen aber es hat nicht mehr so recht hingehauen. Er hat ständig beim trinken eingeschlafen..dann nur rum genuckelt...und am Ende pro Woche nicht mal 60g zugenommen. Deswegen hab ich angefangen ihn zu stillen, dann jede Seite 10 minuten abzupumpen und diese Milch beim nächsten stillen nachzufüttern...dann nahm er zumindest 100g pro Woche zu. Nun hat er aber wieder einen Entwicklungschub hinter sich und nimmt wieder nur 130g pro Woche zu.....die Kinderärztin wird langsam ungeduldig und rät zum abstillen. Mein Sohn ist vom Gesundheitszustand nicht auffällig er hat rosige Wangen, ist aktiv, reagiert auf alles um sich herum, nicht weinerlich oder unruhig. Ich habe 3 Kinder voll gestillt jeweils 1 1/2 Jahre und war es war eine wunderschöne Zeit die ich gern noch einmal erleben hätte wollen. Ich brauche dringen Hilfe weil ich selber nicht mehr weiter weis. Hier nochmal kurz die Gewichtzunahme unseres Sohnes: Geburtsgewicht 3620g 54cm sein niedrigstes Gewicht nach der Geburt 3320g sein Geburtsgewicht hat er erst am 28.01.19 erreicht mit 56cm mit 11 Wochen hatte er 4380g mit 12 Wochen 4510 g
Liebe CarinaM., ich denke, dass das Baby von Anfang an falsch getrunken hat und durch die Flasche saugverwirrt wurde. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Du hast ganz sicher noch eine Chance, aber ja, viel Geduld wirst du benötigen! Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Da du nicht schreibst, WANN du abgestillt hattest, kann ich diesen Faktor nicht beurteilen, aber es klingt nicht so, als wäre es schon Wochen her. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. Welche Pumpe verwendest Du denn? Hast Du ein Doppelpumpset? In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Die Kollegin kann Dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Dir erklären, woran Du erkennst, ob Dein Kind korrekt saugt und Dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
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