Mimilala
Hallo! Ich weiß so langsam nicht mehr weiter. Mein Baby (10 Wochen ) schreit den ganzen Tag meine Brust an. Abgepumte Milch aus der Flasche wird sofort verschlungen. Ich komme aber nicht hinterher soviel abzupumpen. Ich habe beim stillen auch vorher schon Milch in den Mund gegeben und auch den Milchspendereflex ausgelöst. Trotzdem passt dem Kleinen das nicht. In der nacht trinkt er aber noch aus der Brust. Kann man da noch etwas tun? Soll ich es weiter versuchen, abpumpen oder abstillen? Ich bin sehr verzweifelt und würde mich sehr über jede Hilfe freuen!
Kristina Wrede
Liebe Mimilala, das klingt nach einer klassischen Saugverwirrung! Ein Baby in einer solchen Situation an die Brust zurückzubringen erfordert mehrere Dinge: zum einen, deine echte Bereitschaft und Motivation, deine Kleine an die Brust zurückzuführen. DU musst davon überzeugt sein, dass Du wirklich weiter stillen willst. Wenn Du zweifelst, dann wird es nicht erfolgreich sein. Als nächstes wirst Du neben der Motivation viel Geduld, Beharrlichkeit und Energie aufwenden müssen. Eine Saugverwirrung zu überwinden und die Milchproduktion wieder aufzubauen ist keine Sache, die eben mal nebenbei funktioniert. Und außerdem musst Du dir darüber im Klaren sein, dass dein Baby nicht von jetzt auf gleich wieder problemlos an deiner Brust trinken wird. Es ist besser, ich sage dir das alles jetzt ganz ehrlich... Du solltest die Flasche vermeiden und den Kleinen mit einer alternativen Fütterungsmethode ernähren (z.B. mit dem Becher). Gib ihr viel Körperkontakt, lass sie an der nackten Brust spielen. Vielleicht wird es nötig sein, regelmäßig zu pumpen, damit deine Milchmenge wieder gesteigert wird. Versuche die Tipps, die auch bei einem Stillstreik Anwendung finden: Versuche dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch, genauso wie dein kleiner Mann. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn er wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an deiner Brust trinkt, solltest Du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Baby zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Weitere bewährte Tipps für diese Situation sind: • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Weitere gezielte Hilfe kann dir eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
Mimilala
Vielen Dank :) Es ist mir leider auch mit Hilfe noch nicht gelungen. Er schreit schon, wenn ich ihn nur in eine Stillposition bringe. Die Flaschen kann ich ihm ja nicht verweigern wenn er Hunger hat. Mit Löffel und Spritze klappt es nicht. Das Pumpen ist für mich eine Belastung weil ich zuviel Milch habe und ich ständig an die Pumpe muß. Ich habe Geduld aber möchte auch nicht das der Kleine den ganzen Tag nörgelt. Was ist da am besten? Gibt es da noch Tipps? Kann ich Ihn auch mit Flaschen wieder an die Brust gewöhnen? Es ist momentan nicht ganz einfach eine Stillberaterin in der Nähe zu erreichen. Inwischen werden auch nur noch kleine Mengen aus der Flasche getrunken.
Liebe Mimilala, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Wenn Sie wieder ganz stillen möchten, sollten Sie eine alternative Fütterungsmethode wählen und sich an eine Kollegin vor Ort wenden, die Sie SEHEN kann. LLLiebe Grüße Biggi
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