Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein kleines Mädchen ist jetzt 9 Wochen alt und ich stille voll. Wegen starker Schmerzen in einer auch angeschwolle-nen Nase, war ich gestern beim HNO-Arzt, der meinte es sei eine Entzündung des Nasenknochens bzw. der Knochenhaut. Er hat mir folgende Medikamente ver-schrieben: Jellin-Neomycin-Salbe und das Antibiotikum Cephalexin-Ratiopharm 1000. Der Arzt meinte, beides wäre mit dem Stillen vereinbar. Lt. Beipack-zettel darf die Salbe aber von stillenden Müttern nicht angewendet werden und das Antibiotikum nur bei "besonderer Notwendigkeit" wegen der Nebenswirkungen auf den Säugling. Ich habe jetzt doch Bedenken bekommen, denn ich will meiner Kleinen natürlich nicht schaden. Kannst Du mir bitte weiterhelfen? Vielen Dank und liebe Grüße, Gudrun.
Liebe Gudrun, bei dem Antiotikum handelt es sich um ein Cephalosporin. Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Antibiotika Risiken wie o Beeinflussung der Darmflora (als Folge eventuell Durchfall) o Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Falle einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten o Entwicklung resistenter Keime o Sensibilisierung werden in der Literatur diskutiert, aber alle diese Nebenwirkungen haben sich bisher< nicht erwiesen. ... Pencilline, Cephalosporine und andere Beta Lactam Antibiotika Erfahrungen. Bei allen gängigen Penizillinderivaten (z.B. Isocillin, Amoxypen) liegt der M/P Quotient unter 1. Der vollgestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine (z.B. Cephorexin, Oracef), die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). ... Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden. Wenn erforderlich können auch andere Beta Lactam Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden" Bei der Salbe gilt folgendes: Aminoglykosidantibiotika Erfahrungen. Unter täglich 3x 80 mg Gentamicin (z.B. Refobacin®) intramus-kulär wurden maximal 0,78 mg/l Milch gemessen (Celiloglu 1994). Das sind etwa 3% der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis. Allerdings wurden bei 5 von 10 in diese Untersuchung einbezogenen Neugeborenen Gentamicinkonzentrationen im Serum gemessen, die 10 % der mütterlichen Werte betrugen. Das lässt darauf schließen, dass Neugeborene in nicht zu vernachlässigendem Umfang Aminoglykoside enteral resorbieren oder durch verminderte Ausscheidung akkumulieren. Kanamycin (z.B. Kanamytrex®) und Tobramycin (z.B. Gernebcin®) erscheinen nur in geringen Mengen (bis etwa 1 %) in der Muttermilch. Die anderen Aminoglykosidantibiotika Amikacin (z.B. Biklin®), Neomycin (z.B. Bykomycin®), Netilmicin (Certomycin®), Paromomycin (Humatin®), Spectinomycin (Stanilo®) und Streptomycin (z.B. Strepto-Hefa®) sind diesbezüglich unzureichend dokumentiert. Wahrscheinlich sind sie analog zu bewerten. Von der Neugeborenenperiode abgesehen, werden Aminoglykoside enteral kaum resorbiert. Empfehlung für die Praxis: Falls Aminoglykoside zwingend indiziert sind, dürfen sie auch in der Stillzeit gegeben werden. Die kritische Indikationsprüfung gilt besonders für die Neugeborenenzeit, da mit quantitativer Resorption und Akkumulation durch den Säugling gerechnet werden muss und zumindest bei Streptomycin eine ototoxische Wirkung auf diesem Wege nicht auszuschließen ist. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
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lg, gudrun
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