Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, bei der Nachunteruntersuchung hat meine Frauenärztin heute festgestellt, dass (8 Wochen nach der Geburt meiner Tochter) wohl noch ein Plazentarest in der Gebärmutter ist. Mein Wochenfluss ist noch nicht vorbei, wenn auch deutlich schwächer und es ist immer wieder frisches Blut dabei. Da ich viel Muttermilch eingefroren habe, hat meine Frauenärztin vorgeschlagen, dass ich eine Tablette vaginal einführen könne (Cytotec), in der Hoffnung, dass der Plazentarest dann abgestoßen wird. Ich müsste dann natürlich abpumpen und die Milch verwerfen - wie lange sollte ich das Ihrer Meinung nach tun? Drei Tage oder geht weniger auch? Bei einer Ausschabung würde ich eine Anästhesie bekommen und müsste auch abpumpen, oder? Ich hoffe, meine Tochter ist dann nicht verwirrt durch die Flasche, aber normalerweise nimmt sie die Flasche (war ein paar mal nötig) und geht dann auch wieder an die Brust. Mir schießen gerade so viele Fragen durch den Kopf... Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen! Vielen Dank und viele Grüße, Jeanne
Liebe Jeanne, laut der mir vorliegenden Literatur liegen zu Misoprostol (das ist der Inhaltsstoff von Cytotec) keine ausreichenden Erfahrungen vor. Sprechen Sie bitte mit den behandelnden Ärzten, ob es dieses Präparat sein muss. Falls die behandelnden Ärzte nicht wissen, was stillverträglich ist, können sie sich bei der Beratungsstelle für Embryotoxikologie in Berlin Tel.: 030-30308111 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Eine Vollnarkose ist kein so großes Problem, wie es Ihnen jetzt vielleicht vorkommt (auch nach einem Kaiserschnitt kann eine Frau bei entsprechender Narkose unverzüglich zu stillen beginnen). Sie müssen dem Arzt sagen, dass Sie stillen, dann kann er Narkosemittel und eventuell notwendige Medikamente so wählen, dass keine Stillpause notwendig wird. Ich zitiere auch die Empfehlungen aus dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit, 2006: Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist, ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmakokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit einer Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der plazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Sobald Sie selbst sich wieder "fit" fühlen, dürfen Sie du auch wieder stillen, und die Ärzte können die Schmerz- bzw. Beruhigungsmittel so wählen, dass sie stillverträglich sind LLLiebe Grüße, alles Gute! Biggi Welter
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