Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mastitis durch Milchproduktion Nachts

Frage: Mastitis durch Milchproduktion Nachts

Schubbili

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Hallo Zsammen, ich habe am 17.04.2014 eine gesunde Tochter zur Welt bringen dürfen. Seither stille ich Sie voll. Was wunderbar klappt. Sie trinkt alle 4 Stunden und ist danach rundum glücklich und zufrieden. Nur leider habe ich große Probleme mit der rechten Brust. Die Brustwarze schmerzt die erste Minute beim Anlegen, als würde eine Nadel hindurchgestochen. Manchmal (unabhängig davon ob vor oder nach dem Stillen) „verkrampft die Brustwarze“ und wird hell. Nun hatte ich über das Wochenende eine schlimme Mastitis, mit Fieber 39,9, Schüttelfrost, Kopfschmerzen usw., die mit Antibiotika behandelt werden musste. Ich habe weiter gestillt, das Antibiotikum wurde entsprechend so verschrieben. Ich hatte Anfangs keine Verhärtung in der Brust nur starken Berührungsschmerz. Innerhalb von 6 Stunden kam die Verhärtung und der Schüttelfrost, bzw. die Mastitis. Mein Arzt meinte ich hätte zuvor einen Milchstau gehabt, was ich nicht glaube, da die Brust am morgen schon ausgetrunken war und sehr weich. Ich habe Tabletten vom Arzt bekommen um die Milchbildung zu hemmen, die ich ungerne nehme, aus Angst meine Milch verschwinden ganz. Nun zu meinem Problem, meine Maus trink alle 4 Stunden (Bei besonderer Hitze auch mal all 3,5 bis 3 Stunden). Sie trinkt an beiden Brüsten im Wechsel. Glücklicherweise schläft sie Abends von 20:30 Uhr bis ca. 05:30 Uhr morgens durch. Hier habe ich natürlich dann wahnsinnige schmerzen in den Brüsten, da diese die Milch für alle 4 Stunden produzieren. Sie sind dann auch sehr hart und manchmal laufen sie mir im Schlaf aus. Sind die Schmerzen zu arg, pumpe ich ab, was natürlich die weitere Produktion anregt und daher nicht geeignet ist. Ausstreichen funktioniert auch nur bedingt und dauert ziemlich lange. Eigentlich freue ich mich, dass ich so viel Milch habe und meine Kleine einen so schönen Rhythmus hat. Habe aber Angst eine weitere Mastitis zu bekommen (Sollte der Arzt recht haben und dies daher kommt), wenn sie Nachts nicht trinkt und daher die Milch ins Gewebe gedrückt wird. Können Sie mir hier einen guten Rat geben? Wie ich eine weitere Mastitis verhindern kann, bzw. die Milchproduktion für die Nacht mindern kann? Oder muss ich abstillen, bzw. nur noch teilstillen? Lieben Dank und liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Schubbili, die allererste Maßnahme in dieser Situation heißt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Scheuen Sie sich nicht, Ihr Baby zu wecken, wenn es mit dem Ausstreichen nicht klappt. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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