Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt 6,5 Wochen und eine Stillmahlzeit dauert immer noch an die 3 Stunden. Wenn ich sie anlege, dann schläft sie sehr schnell ein. Ich wecke sie dann, in dem ich ihr am Ohr zupfe, die Füße massiere oder an der anderen Seite anlege. Sie wird auch meistene wach und trinkt weiter. Da ja der größte Anteil der Milch während des Stillens produziert wird, müsste sie doch bei 3 Stunden trinken "überlaufen", da der Magen noch nicht so groß ist. Wenn ich sie beispielsweise nach 1,5 Stunden nicht mehr anlege, wird sie aggresiv und fängt an zu weinen. Ganz schlimm ist es am Abend, da will sie noch länger an die Brust! Auf Grund einer Hohlwarze stille ich mit Stillhütchen. Anfangs sind da auch immer Milchtropfen zu sehen, was aber gegen Ende der 3 Stunden nicht mehr der Fall ist. Kommt da irgendwann evtl. keine Milch mehr und sie hat deshalb noch Hunger?? Was mich auch noch sehr wundert ist, dass nach der langen Stillzeit, ich maximal 1 - 1,5 Stunden Pause habe, bevor sie wieder gestillt werden will. Wenn sie so lange trinkt, müsste sie doch länger satt sein, oder ??? Ich versuche auch immer wieder das Stillhütchen weg zu lassen was aber überhaupt nicht funktioniert. Ohne Hütchen trinkt sie leider keinen Schluck an der Brust. Vielen Dank für eure Hilfe. Sandra
Liebe Sandra, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Eine so lange Stilldauer in Zusammenhang mit einer geringen Gewichtszunahme können ein Hinweis auf ein Saug- und/oder Anlegeproblem. Deshalb ist hier dann (sollte das Kind nicht ausreichend gedeihen) angesagt, dass das Saugverhalten des Kindes kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert wird. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
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