Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Vor kurzem habe ich mich nach der Lektüre von Dr. Gonzales' Buch "Mein Kind will nicht Essen" schonmal an dich gewandt, weil Markus sich mit 19 Monaten immernoch fast ausschließlich von Muttermilch ernährt und ich zwar einerseits Dr. Gonzales' Einstellung gut und einleuchtend finde, mir andererseits aber Sorgen wegen einer Mangelernährung mache, wenn Markus außer Mumi fast nichts anderes zu sich nimmt. In deiner Antwort hattest du mir u.a. geraten, Markus' Eisenwert überprüfen zu lassen. Heute war ich nun deswegen beim Kinderarzt und bin mal wieder ziemlich ratlos: Das Ergebnis der Blutuntersuchung liegt zwar noch nicht vor, aber der Kinderarzt sagte mir, daß bei Markus mit Sicherheit ein Eisenmangel und wahrscheinlich auch einen Calcium-, Zink- und Folsäuremangel vorläge. Dies sei ein Erfahrungwert, da die o.g. Mangelerscheinungen häufig bei solchen Kindern festgestellt würde, die in diesem Alter wenig bzw. nicht ausgewogen essen. Er hätte in seiner Praxis bereits etliche Fälle von "Milch-Unterernährung" kennengelernt, bei denen Kinder unter Mangelerscheinungen und Gedeihstörungen leiden, weil sie zu lange überwiegend durch Milch ernährt werden (sowohl Still- als auch Flaschenkinder). Dass bei Markus ein Eisenmangel vorliegt, sah er auch durch die Tatsache bestätigt, daß seine Finger- und Fußnägel entsprechende Mangel-Symptome aufweisen. Wie ich bereits befürchtet hatte, besteht die Lösung des Problems für meinen Kinderarzt in einer grundlegenden Umstellung der Ernährung: Er empfahl mir, das Stillen massiv einzuschränken (auf maximal je eine Stillmahlzeit am Morgen und am Abend), da Markus nach seiner Theorie die für eine ausgewogene Ernährung erforderlichen Mengen an anderen Lebensmitteln erst dann zu sich nehmen würde, wenn er keine Milch mehr als Ersatz angeboten bekäme. Von "Stillen nach Bedarf" oder freier Wahl des Essens bei einem Kind in diesem Alter hielt er gar nichts und wies statt dessen darauf hin, dass eine gewisse "Ess-Erziehung" und das Einhalten von bestimmten Regeln beim Essen unbedingt erforderlich wäre. Hm, nun bin ich ziemlich hin- und hergerissen... Einerseits finde ich Dr. Gonzales' Einstellung, dass das Kind schon selber weiss, was gut für es ist und sich nimmt, was es braucht, einleuchtend - andererseits klingt auch die Erklärung meines Kinderarztes logisch. Und Fakt ist, dass Markus durch das momentan fast ausschließliche Stillen einen Eisenmangel und evtl. noch andere Mangelerscheinungen hat und sich scheinbar eben doch nicht das holt, was er braucht... Einerseits würde ich gerne noch eine Weile weiterstillen und meinem Kind selber überlassen wie lange und wie oft er stillen möchte - andererseits mache ich mir jetzt aber natürlich Sorgen, dass das viele Stillen seiner Gesundheit schadet... Wem soll ich denn jetzt glauben?! Und wie soll ich mich bzgl. Markus' Essverhalten zukünftig verhalten??? Hast du in dieser Situation irgendeinen Rat für mich? Weißt du, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, mit Dr. Gonzales in Kontakt zu treten? (Ich wäre auch gerne bereit, all meine Spanischkenntnisse zusammenzukratzen, um ihm ein Mail, einen Brief o.ä. in seiner Sprache zu schreiben!). Ich würde nämlich wirklich gerne einmal wissen, was er zu der Problematik bzgl. Mangelerscheinungen sagt. In seinem Buch habe ich zu diesem Punkt leider nicht allzuviel gefunden, und seine Angaben über den ausreichenden Nährwert der Mumi beziehen sich meist auf jüngere Kinder. Falls es irgendeine Möglichkeit gibt, ihn zu diesem Thema zu befragen, wäre ich brennend daran interessiert! Viele Grüße und schonmal vielen Dank fürs geduldige Lesen und deine Hilfe, Susanne mit Markus
? Liebe Susanne, Dr. Gonzales ist Mitglied im medizinischen Beirat von LLLI und kann daher über unsere Kontaktstelle zum Medizinischen Beirat erreicht werden. Dazu kann ich deine Anfrage an die Leiterin unserer Kontaktstelle weiterleiten, sie wird sich dann mit dir in Verbindung setzen. Was nun die Mangelerscheinungen betrifft, so ist es nicht möglich, ohne Blutuntersuchung einen Mangel definitiv festzustellen, Anzeichen wie Blässe, Müdigkeit, brüchige Fingernägel usw. können Hinweise geben, sind aber für sich alleine noch kein Beweis. Deshalb warte unbedingt erst einmal die Ergebnisse ab. Außerdem wird sich ein gravierender Eisenmangel nicht einfach durch Abstillen und das Kind zum Essen zwingen (wie soll das übrigens gehen, es gibt Kinder, die auf solchen Zwang mit Erbrechen und langfristigen Essstörungen reagieren) beheben lassen, da wird dann - wenn es tatsächlich so sein sollte - wohl eine Behandlung mit Eisenpräparaten notwendig sein. Generell ist ein echter Mangel bei gestillten Kindern übrigens eher selten und es gibt sehr viele Kinder, die sich auch nach dem ersten Geburtstag noch überwiegend von Muttermilch ernähren, ohne dass irgendwelche Mangelzustände eintreten. Sollte bei deinem Kind ein Mangel bestehen, dann ist es möglich, diesem mit entsprechender Behandlung entgegenzutreten und oftmals löst sich dann auch das Problem des Nicht-Essens bei einem Kind, das aufgrund eines Eisenmangels appetitlos ist. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Huhu Susanne, es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Erfahrungswerte der kinderärzte sein können ... Ich habe mal mit meinem KiA durch Zufall über voll stillende Kleinkinder gesprochen ... und sein Erfahrungswert war da etwas anders (zitiere wörtlich) "Ich habe schon viele wirklich unterernährte Kleinkinder gesehen, aber noch kein gestilltes!" Warte erst mal auf die tatsächlichen Ergebnisse, vielleicht ist all dein sorgen unbegründet *mithoff*. Da du das Buch von Dr. Gonzales gelesen hast: Darf ich dich mal fragen, ob es sich auch für Eltern von "schlecht essenden" nicht gstillten Kindern eignen würde?? Oder bezieht es sich nur überwiegend auf Stillkinder?? Wäre lieb, wenn du mir das kurz antwortest (c: LG Jenny
Mitglied inaktiv
Hallo Jenny! Ich finde das Buch von Dr. Gonzales wirklich klasse und denke, es lohnt sich auf jeden Fall! Natürlich beziehen sich einige Teile im Buch auf Stillkinder, aber vieles gilt auch ganz allgemein und ist sicher auch für nicht gestillte Kinder interessant. Viele Grüße, Susanne mit Markus
Mitglied inaktiv
Hallo, ich muss mich auch mal kurz einmischen :-)). Ich habe eine 1.5 jährige Tochter, die sich zu 90% von MuMi ernährt und permanent krank ist. Bei unserem letzten stationären Aufenthalt wurde eine gründliche Blutuntersuchung gemacht und... ihre Werte waren völlig in Ordnung! Das hat sowohl mich als auch die behandelnden Ärzte überrascht und ich wurde zum ersten mal in meinem Leben von einem Professor für mein Langzeitstillen gelobt :-)). Warte erst einmal die Ergebnisse ab, dann kannst du dir immer noch den Kopf zerbrechen. Liebe Grüße, Doris
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Welter, mein Kind ist 4 Jahre alt und wird morgens und abends noch an einer Brust gestillt. Bis zu seinem 3. Lebensjahr hat es sehr, sehr ausgiebig gestillt. Seit über 6 Monaten besteht ein erneuter Kinderwunsch, jedoch erfolglos. Mein Zyklus war ca. 10 Monate nach Geburt zurück und ist seitdem regelmäßig, aber mit starken PMS Symptom ...
Hallo Biggi, Ich habe eine Frage zum Thema Stillen über das erste Lebensjahr hinaus. Ich stille mein Baby seit der Geburt. Die ersten sechs Monate voll, danach in Verbindung mit Beikost. Mittlerweile ist er 10 Monate alt und isst schon fleißig vom Tisch mit. Allgemein ist er ein sehr guter Esser. Seit einem Monat stille ich ihn nur noch abe ...
Liebe Biggi, erst einmal möchte ich dir danken für die tolle Arbeit die du leistest. Nun zu meinem Anliegen. Ich habe vor fast zwei Jahren meinen Sohn auf die Welt gebracht und stille ihn noch. Nun habe ich aber immer noch keine Periode bekommen und würde aber gern dieses Jahr wieder schwanger werden da ich schon 36 Jahre alt bin. Ich m ...
Guten Abend! 😊 Ich muss diese Woche 2 Tage ins Spital und in nächster Zeit wahrscheinlich operiert werden (Gallenblase) und sicher paar Tage länger bleiben. Ich stille meine Tochter 2,5 Jahre noch, sie trinkt mittags abends und in der Nacht 1-2x. Jetzt mach ich mir total Sorgen, wie ich das mache mit dem Stillen? Kann ich sie trotzdem nach eini ...
Hallo Biggi, ich stille meinen Sohn seit seiner Geburt und er ist nun 24 Monate alt. Bei der U7 hat sich gezeigt, dass er sowohl auf seiner Gewichts- als auch auf seiner Größenkurve abgestürzt ist. Er wiegt aktuell 10 kg und ist 80 cm groß. Er ist auch wirklich kein guter Esser und es ist mir schon länger aufgefallen, dass er kleiner ist als di ...
Hallo! Ich stille meine 2,5 Jahre alter Tocher noch recht viel und habe auf Grund dessen wohl auch meine Periode noch nicht wieder. Nun möchte ich aber wieder schwanger werden und eigentlich nicht Abstillen müssen um eben schwanger zu werden. Gibt es einen anderen Weg den Zyklus anzukurbeln außer das Stillen zu beenden? Für Hilfe wäre ich sehr ...
Liebe Stillberaterinnen, ich melde mich, da ich tatsächlich in den letzten Wochen (mal wieder) an meine Grenzen komme beim Thema stillen. Ich stille unseren Sohn seit mittlerweile 23 Monaten. Er ist absolut begeistert von der Brust. Wenn er von der Tagesmutter kommt, ist es das erste, was er möchte und auch sonst fordert er - auch tagsüber - se ...
Hallo, ich würde gerne einmal Ihre Meinung zu meinem "Problem" haben. Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und ich stille noch. 2-4 x am Tag und dann nachts je nach Bedarf. bis jetzt habe ich keine Monatsblutung bekommen. Ich war nun bei meiner Gynäkologin und laut Ultraschall sind die Eierstöcke "bereit", die Gebärmutterwand ist jedoch ...
Liebe Biggi, ich bin seit Geburt meiner Kleinen (morgen nach ET 3 Jahre) ein Fan von dir. Ich habe viel im Forum gelesen während des ersten Lebensjahres meines Kindes, und sehr viel mitgenommen. Auch dass Langzeitstillen noch gesundheitliche Effekte hat. Ich weiß, dass es viele Meinungen gibt und man mit vielen konfrontiert wird. Mein Kind kam ...
Hallo Frau Welter, Ich bin Mutter eines 4,5 Jährigen. Er wird noch zum Einschlafen und Aufwachen gestillt und meistens 1 Mal in der Nacht. Tagsüber manchmal zur Mittagszeit. Ich selbst werde bald 47 Jahre alt und habe seit ein paar Wochen das Gefühl, dass meine Wechseljahre beginnen (Hitze/Kalt nachts und unregelmäßige Periode). Ist es be ...