Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kurzzeitig pre-nahrung füttern?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: kurzzeitig pre-nahrung füttern?

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Hallo Biggi! Erstmal möchte ich mich für die letzten Ratschläge bedanken. Ohne diese hätten wir sicher schon aufgegeben ;-) Jetzt hab ich aber ein neues Problem: Ich muss mit meinem großen Sohn bald für einen Tag wegfahren und kann dadurch meine Tochter nicht stillen. Habe schon immer mal probiert mit einer elektrischen Milchpumpe aus der Apotheke abzupumpen - ohne Erfolg. Es kommt einfach keine bzw. nur sehr wenig Milch. Habe schon alles probiert: warmer Waschlappen, Baby auf dem Arm halten, an fließendes Wasser denken, Entspannungsmusik ... Könnte vielleicht Stilltee helfen? Ich weiß auch gar nicht wieviel sie (5 Monate)trinkt, sie hat ja bisher nur Brust bekommen. Wär es schlimm wenn sie den einen Tag Pre-Nahrung bekommen würde? Herzlichen Dank und liebe Grüße Carina


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Liebe Carina, kannst Du nicht einfach dein Baby mitnehmen und vielleicht eine Begleitperson, die dir dein Baby bringt, wenn es Hunger hat? Für dein Baby wäre das die beste Lösung und auch für deine Brust, weil diese eine so lange Pause uch nicht gut verkraften kann. Wenn Das nicht geht, solltest Du vielleicht einmal eine andere Pumpe probieren und dir das Abpumpen zeigen lassen. Abpumpen muss gelernt und geübt werden und nicht jede Pumpe ist wirklich für den ihr zugedachten Zweck geeignet. Lass dir am besten von einer Stillberaterin in deiner Nähe den richtigen Umgang mit einer Pumpe zeigen. Vielleicht würdest Du mit dem Ausstreichen besser zurecht kommen, auch das kann eine Kollegin dir zeigen. Ich hänge dir noch einen Text an, der sich mit dem Thema "nur ein Fläschchen" beschäftigt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: · Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. · Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. · Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: · Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) · Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) · Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) · Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) · Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) · Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) · Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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