Sehr geehrte Frau Welter,
mein Sohn ist 6,5 Monate alt und ich muss seit Geburt zufüttern, da ich leider nicht genug Milch habe. Ich stille ihn fast vor jeder Flaschenmahlzeit aber er trinkt immer kürzer an der Brust.
Aus der Flasche trinkt er meist 130 ml, 6 mal täglich. Manchmal auch nur 80 ml, manchmal 170 ml.
Nun habe ich begonnen Beikost einzuführen, ein paar mal hat er den Gemüsebrei gegessen aber jetzt möchte er nicht mehr. Ich biete ihm jeden Tag an aber er fängt an zu weinen sobald der erste Löffel kommt oder presst den Mund zu.
Nun zu meiner Frage, wie lange reichen die Nährstoffe aus der Pre-Nahrung aus, damit er gut versorgt wird?
Können Sie mir raten, wie ich am Besten weitermache?
Eigentlich wollte ich gern weiter stillen aber ich zweifel, ob es noch Sinn macht, da er kaum noch an der Brust trinkt.
Viele Grüße und danke
Christine F.
von
Chfuh
am 06.04.2020, 22:47
Antwort auf:
Wie lange reicht Pre-Nahrung aus?
Liebe Christine F.,
im Moment kannst Du sicherlich noch etwas warten, jedes Kind hat sein eigenes Tempo mit der Beikost.
Du solltest weiterhin versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten.
Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt).
Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probiere es einfach einmal aus.
So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums
Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern
sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften
Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.04.2020