Mitglied inaktiv
Hallo, unser Sohn ist 4 Monate und ich stille ihn, was ansich gut klappt. Allerdings hat er massiv Probleme mit der Verdauung. Er hat ca. 2x täglich Stuhlggang, was immer mit grösster Anstrengung verbunden ist (obwohl dünnflüssig) und auch Blähungen. Nachts ist es ganz heftig, obwohl er da keinen Stuhlgang hat, sondern "nur" mit dem Bauch kämpft. Oft schlafen wir nur ca. 1 Stunde, weil er nur getragen werden will und langsam bin ich am Ende. Haben Massage, Sab Simplex etc. probiert, es wird nicht besser, eher schlimmer. Könnten die Probleme an meinem Milchfluss liegen? Anfangs schiesst die Milch so stark, dass er kaum mit Schlucken nachkommt. Was könnte ich dagegen tun? Hilft es, die Milchmenge zu reduzieren? Und wenn ja, wie soll ich das machen? Danke für eine Antwort!
Kristina Wrede
Liebe tiny74, für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Hast du mal geschaut, ob du eine Stillberaterin in Deiner Nähe hast, die euch ggf. beim Stillen beobachten und dann entsprechende Hinweise geben könnte? Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich sehe zwei mögliche Ursachen für seine Verdauungsprobleme: 1) Aufgrund des starken Milchflusses (starker Milchspendereflex) schluckt er beim stillen zu viel Luft. Dabei haben sich die folgenden Maßnahmen bewährt: Nimm das Baby von der Brust sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und stille erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn dein Kind damit nicht zurecht kommt, lass dir von einer Kollegin einmal in aller Ruhe zeigen, wie Du diese Stellungen nutzen kannst. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Oder 2) Es könnte noch überlegt werden, ob es in eurer Familie Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt. Dann könnte es sein, dass dein Kleiner deshalb so Schwierigkeiten hat, weil er etwas aus DEINER Nahrung nicht verträgt. Wenn überhaupt, könnten das Kuhlmilchprodukte sein, die du dann konsequent ein paar Wochen komplett weglassen müsstest (auch die versteckten, die z.B. in Brot, Wurst und Konserven enthalten sind). Allerdings ist dies wirklich nur in den seltensten Fällen der Grund dafür, dass Babys Bauchweh haben. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, vielen Dank für Deinen Rat. Habe gestern noch mit einer Stillberaterin telefoniert und werde Deine Vorschläge zum Stillen umsetzen. Was die Nahrung angeht, könnte evtl. schon eine Unverträglichkeit vorliegen, da ich selbst kein Gluten vertrage und der Sohn meiner Cousine als Säugling Milcheiweissunverträglichkeit hatte. Also werde ich die Milchprodukte mal weglassen und schauen was passiert. Liebe Grüsse Tiny
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